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Wie wollen Sie mit Sterbehilfe umgehen?

"Sterbehilfe" - Viele sind ratlos
Nur wenige Deutsche kennen die Rechtslage

Fulda (ots) - Neues Gesetz zur sogenannten "Sterbehilfe": Doch wissen die Bundesbürger, worum es dabei geht? Eine Studie zeigt: Nur 11 % der Deutschen sind richtig informiert. Eine aktuelle Befragung von Infratest im Auftrag der Deutschen PalliativStiftung ergab, dass 87 % der Bundesbürger fälschlich glauben, die Beihilfe zur Selbsttötung in Deutschland sei verboten.

Das Gegenteil ist richtig: Deutschland ist das einzige Land in Europa, in dem Beihilfe zur Selbsttötung gesetzlich nicht verboten ist. Wer falsch informiert ist, entscheidet leicht falsch. So wünschen 78 % der Befragten die Möglichkeit einer Tötung auf Verlangen - auch aktive Sterbehilfe genannt. Allerdings geht gut die Hälfte dann davon aus, dass die Hilfe von "Sterbe-Organisationen" öfter als bisher in Anspruch genommen wird. Menschen, die auf Hospize oder eine Palliativversorgung vertrauen, sehen eine Tötung auf Verlangen kritischer.

Ziel einer Gesetzesvorlage der MdBs Brand, Griese und anderer ist ein Verbot der geschäftsmäßigen Beihilfe zur Selbsttötung, damit diese nicht zu einer Normalität wird. Die Deutsche PalliativStiftung unterstützt diese Begrenzung um Patienten vor zu schnellen Schritten zu bewahren.

"Es muss mehr über die Möglichkeiten der Palliativversorgung informiert werden, damit die Menschen mit weniger Angst ihrem natürlichen Ende entgegen sehen können", regt Thomas Sitte, Vorsitzender der Deutschen PalliativStiftung an. "In weiteren Erhebungen wurden von uns Palliativexperten befragt. Diese begleiten pro Jahr rund 20.000 schwerstkranke Menschen bis zum Tod. Dabei waren die Möglichkeiten der Leidenslinderung bei Palliativpatienten hocheffektiv. Nur weniger als 0,09 % der Patienten lehnten weitere Behandlungen ab und nahmen sich das Leben." Stiftungsrat Dr. Carl Heinz Müller ergänzt: "Solche eigenständigen Palliative Care Teams der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung können durch ihre Qualität in der Begleitung zugleich eine geeignete Suizidprävention sein. Das setzt zwingend voraus, dass diese Palliative Care Versorgung für die Betroffenen ortsnah wirklich vorhanden ist."

Die Forderung des Bundesrates, Informationskampagnen über Hospizarbeit und Palliativversorgung gesetzlich zu verankern, begrüßt die Deutsche PalliativStiftung deshalb ausdrücklich.

Quelle': Presseportal Foto by obs/Deutsche PalliativStiftung/Johannes Wüller

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