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De Maizière attakiert Flüchtlinge

Innenminister attackiert Flüchtlinge - Ein Hauch von Sarazzin

Kommentar Martin Fröhlich

Bielefeld (ots) - Die neuen Töne aus Berlin zum Fehlverhalten von Flüchtlingen überraschen. Thomas de Maizière ist nicht irgendein Minister. Er ist einer der engsten Vertrauten der Kanzlerin. Jener Kanzlerin, die unbürokratisch die Grenzen für Hunderttausende geöffnet hat und im Gespräch für den Friedensnobelpreis ist. "Endlich sagt der mal, wie es ist", werden die Flüchtlingsgegner erklären. "Unverantwortlich, derartige Klischees zu bedienen", schimpfen jene, die helfen wollen. Was de Maizière beschreibt, gehört sicherlich zum Flüchtlingsalltag. Und dass sich Asylsuchende an Gesetze halten sollen, ist eine Binsenweisheit. Es bleibt die Frage, warum er so drastische Worte wählt. Oder hat jemand geglaubt, dass nur vorbildliche Musterzuwanderer kommen? Die Menge der Flüchtlinge ist genauso heterogen wie die der Deutschen. Hinter all dem steckt politisches Kalkül. Die Umfragewerte der Kanzlerin sinken - wahrscheinlich wegen ihrer liberalen Flüchtlingspolitik. Vielleicht sind de Maizières Worte der Versuch, den CDU-Wählern klar zu machen, dass die Regierung keineswegs naiv mit dem Problem umgeht. Das Ganze erinnert an die Polemik des Thilo Sarazzin, dessen islamfeindliche Bücher auf unschöne Weise eine dennoch notwendige Debatte um Integration auslösten.

Quelle presseportal  Foto by flickr/Christliches Medienmagazin pro

  • Publiziert in Politik

Der Türkei Gipfel und die politischen Konsequenzen

Ein Kommentar der Redaktion

Es ist wirklich Heuchelei, wenn man von einer Lösung der Flüchtlingsfrage und den zur Zeit angebotenen Alternativen spricht. Besonders dann, wenn man die Lösung darin sucht, Flüchtlinge erst gar nicht bis zu uns kommen zu lassen und das dann noch als gute Lösung verkauft. Im Grunde ist es völlig klar dass man natürlich nicht so weitermachen kann wie bisher. Wenn aber dann von politischer Seite von einer menschlichen Lösung gesprochen wird, und das verbindet mit einem dir mit der Türkei, dann kann wohl mit Fug und Recht von einer heuchlerischen Art und Weise gesprochen werden, die unsere Politiker hierzulande an den Tag legen und im Volksglauben machen wollen, dass sie diese Lösung tatsächlich als menschlich bezeichnen.

In vielen politischen Diskussionen, die man zurzeit im Fernsehen beobachten kann, ist immer wieder davon die Rede, das ist Lösungen für das Flüchtlingsproblem geben muss, die unsere Ethik entsprechen.
Nicht nur, dass ganz Europa weggeschaut hat, als bereits etliche hunderttausende Flüchtlinge Hilfe in der Türkei gesucht haben. Genauso wurde auch weggeschaut, als die ersten Flüchtlinge in Griechenland angekommen sind und damit europäischen Boden betreten haben. Erst in dem Moment, als die Flüchtlinge  in großem Umfang in Deutschland angekommen sind, wurde aus der allgemein bekannten Tatsache plötzlich ein deutsches Problem. Und erst seitdem reden Politiker davon, dass es eine europäische Lösung für dieses Problem geben müsste. Nachdem Deutschland allen voran seine humanitären Pflichten nachgekommen ist, fordert nun unser Bundeskanzlerin alle andern EU-Staaten auf, es ihr gleichzutun und das ist ihr auch auf Grund der Position Deutschlands in der EU auch gelungen.

Aber in keiner einzigen dieser Diskussionen, werden die wahren Ursachen für die Flüchtlingsströme genannt. Weder die Tatsache, dass der arabische Frühling und die damit verbundenen Eskalation der Gewalt maßgeblich vom Westen aus mit Gestalt worden sind. Noch bei der Frage, wie afrikanische Menschen in Zukunft leben sollen, wenn westliche Großkonzerne Ihnen den Grund und Boden weg gekauft haben und ihnen damit jeder Lebensgrundlage entzogen haben sind Themen dieser Diskussionen.Auch die Hintergründe, die in den arabischen Staaten überhaupt dazu geführt haben, sich als muslimisches Volk zu vereinen und gegen die westlichen Werte vorzugehen, bleiben bei all diesen Diskussionen auf der Strecke und werden zumindest öffentlich gar nicht weiter hinterfragt. Dabei ist es doch möglicherweise ganz einfach zu verstehen, dass es kein Mensch auf dieser Welt mögen würde, wenn sein Land durch Invasoren zerstört und Lebensgrundlagen genommen würden. Vermutlich macht es da keinen Unterschied, ob es sich dabei um ein arabisches Land oder ein westliches Land handelt. Sicher ist hingegen, dass politisch engeagierte Menschen sich spätestens dann wehren, wenn es an Leib und Leben geht. Dies Erkenntnis hilft vielleicht nicht unmittelbar bei der Lösung der aktuellen Probleme, wäre es aber wirklich wert, einmal öffentlich angesprochen zu werden. Solange wir als westliche Welt dem wuchernden Kapitalismus weiter den Weg ebnen, müssen wir uns nicht wundern, wenn eine Eskalation der Gewalt eintreten wird. Es geht also im Großen und Ganzen weniger darum Grenzen zu schließen, als vielmehr darum, die Grundwerte der westlichen Politik zu überdenken und Großkonzerne davon abzuhalten, mit Ihrer massiven Expansionspolitik, einen Nährboden für ganze Völkerwanderungen zu bereiten.

Bilder by flickr/FrauSchütze

 

  • Publiziert in Politik

Deutsch lernen im Onlinekurs?

Wenn die Studenten aus der Ferne kommen - Onlinekurse für Flüchtlinge

Eine wirklich gute Idee hatte da der Maschinenbau Professor Rolf Granow mit seiner Homepage "Integration.oncampus.de". Rolf Granow ist neben seiner Lehrtätigkeit als Professor für Maschinenbau an der Fachhochschule auch E-Learning-Beauftragter an seiner Hochschule. Nun hat der Professor mit seinem neuen Projekt ein heißes Eisen für Flüchtlinge im Feuer. Denn für Flüchtlinge, die studieren wollen, bietet Professor Rolf Granow nun Fernstudiengänge an. Dazu hat er sich einen arabischen Übersetzer an Bord geholt, der ihn bei den Lerninhalten unterstützt.
Fernstudienexperte Markus Jung sagt „Offene, niederschwellige Formate, ein flexibles Lerntempo, flexible Lernzeiten und -orte und Kurse, die sich zum Teil sogar auf dem Smartphone abrufen lassen - all das kommt der Zielgruppe entgegen. Viele Flüchtlinge, die derzeit ins Land kommen, wollen studieren. Aber für sie gibt es hohe Hürden.“
Daher bietet sich hier ein Fernstudium mit diesen Voraussetzungen geradezu an. zur Einschreibung benötigen die Flüchtlinge eine geprüfte Bescheinigung über ihre Schutzwürdigkeit, die Ihnen vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge ausgestellt wird. Außerdem müssen sie ausreichende Deutschkenntnisse mitbringen und übersetzte und anerkannte Zeugnisse.
Wir meinen - eine tolle Idee!

Foto by © FH Lübeck

Deutsche uneinig über Beteiligung an Militäreinsätzen gegen IS

ZDF-Politbarometer November II 2015 - Nur jeder Zehnte erlebt große Probleme mit Flüchtlingen

Mainz (ots) - Trotz der Terroranschläge in Paris bleibt das Thema Flüchtlinge und Asyl bestimmend auf der politischen Agenda: 85 Prozent aller Deutschen halten das für eines der zwei wichtigsten aktuellen Probleme bei uns. "Terror, Krieg und Frieden" hingegen kommt auf 34 Prozent.

Obwohl inzwischen 52 Prozent der Meinung sind, dass Deutschland die vielen Flüchtlinge, die zu uns kommen, nicht verkraften kann (verkraften: 46 Prozent; Rest zu 100 Prozent hier und im Folgenden jeweils "weiß nicht"), sagen nur 10 Prozent aller Befragten, dass es in der Gegend, in der sie wohnen, sehr große oder große Probleme mit Flüchtlingen gibt. 32 Prozent sprechen von nicht so großen Problemen mit Flüchtlingen und 47 Prozent von überhaupt keinen Problemen in ihrem unmittelbaren Wohnumfeld. Weitere 9 Prozent geben an, dass es bei ihnen keine Flüchtlinge gibt. Damit hat sich an der Beurteilung im Vergleich zum März dieses Jahres kaum etwas geändert. Damals sahen 11 Prozent sehr große oder große Probleme.

Militärische Bekämpfung des IS

Zwar fürchten 74 Prozent, dass es in nächster Zeit auch in Deutschland zu Terroranschlägen kommt (fürchten nicht: 25 Prozent), bei der Frage nach einer Beteiligung Deutschlands an einem internationalen militärischen Vorgehen gegen den IS sind die Meinungen jedoch gespalten: 47 Prozent sprechen sich dafür aus, 46 Prozent sind dagegen. Während die Anhänger der AfD mehrheitlich eine Beteiligung unterstützen, lehnen diejenigen der Linken diese klar ab. Die Anhänger von CDU/CSU, SPD und Grünen hingegen sind eher geteilter Auffassung.

Projektion: AfD weiter im Aufwind

Auch wenn nur drei Prozent aller Befragten der AfD beim Thema Flüchtlinge und Asyl die größte Lösungskompetenz zutrauen, kann die AfD offensichtlich weiter von der Unzufriedenheit eines Teils der Bevölkerung bei diesem Thema profitieren. Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, käme die CDU/CSU unverändert auf 39 Prozent, die SPD auf 25 Prozent (minus 1) und die Linke auf 8 Prozent (minus 1). Die Grünen könnten 9 Prozent (unverändert) und die FDP 4 Prozent (unverändert) erreichen. Die AfD würde sich auf 9 Prozent (plus 1) verbessern und käme im Osten Deutschlands auf mehr als doppelt so hohe Werte wie im Westen. Die anderen Parteien erzielten zusammen 6 Prozent (plus 1). Neben Schwarz-Rot würde es damit auch für Schwarz-Grün reichen. Rot-Rot-Grün hingegen hätte keine Mehrheit.

CDU wird mehrheitlich als eher zerstritten wahrgenommen

Das im Vergleich zu den bisherigen Werten dieser Legislaturperiode schlechte Abschneiden der CDU/CSU hängt ganz offensichtlich auch mit einer sehr großen wahrgenommen innerparteilichen Zerstrittenheit zusammen. So meinen inzwischen 57 Prozent, dass die CDU bei wichtigen politischen Fragen eher zerstritten ist (eher einig: 36 Prozent). Im Juni hatten hier nur 25 Prozent eine Zerstrittenheit beobachtet. Auch die CSU wird inzwischen von 41 Prozent (Juni: 32 Prozent) als eine eher zerstrittene Partei angesehen (eher einig: 47 Prozent).

AfD weit nach rechts gerückt

Die AfD wird sowohl von der Gesamtheit aller Befragten (57 Prozent) als auch von ihren Anhängern (56 Prozent) überwiegend als "rechts" eingestuft. Für eine Partei der Mitte halten die AfD 18 Prozent aller Befragten und 40 Prozent ihrer eigenen Anhänger, für eher links 8 Prozent in der Gesamtheit und niemand im Lager der AfD. Im Mai hatten zwar auch schon 53 Prozent aller Befragten die AfD eher als eine rechte Partei wahrgenommen, damals meinten aber noch 61 Prozent ihrer eigenen Anhänger, sie sei eher eine Partei der Mitte, und nur 33 Prozent hielten sie damals für eher "rechts".

TOP TEN

Auf Platz eins der nach Ansicht der Befragten wichtigsten zehn Politiker/innen liegt weiterhin Wolfgang Schäuble. Er erreicht auf der Skala von +5 bis -5 einen unveränderten Durchschnittswert von 2,2. Auf Platz zwei folgt Frank-Walter Steinmeier mit 1,9 (Nov. I: 2,0) knapp vor Wolfgang Bosbach mit 1,7 (Nov. I: 1,8). Auf Platz vier liegt Bundeskanzlerin Angela Merkel mit geringfügig verbesserten 1,6 (Nov. I: 1,5). Mit Abstand folgen Sigmar Gabriel mit 1,0 (Nov. I: 1,1), Thomas de Maizière mit unveränderten 0,9, Gregor Gysi mit 0,7 (Nov. I: 0,9), Ursula von der Leyen mit 0,6 (Nov. I: 0,6). Peter Altmaier ist neu in der Top Ten und kommt ebenfalls auf 0,6. Am Schluss liegt Horst Seehofer mit nur noch 0,4 (Nov. I: 0,6).

Angela Merkel und Horst Seehofer

Angela Merkel erhält bei den CDU/CSU-Anhängern mit 3,2 weiterhin sehr gute Werte und stößt besonders bei den Anhängern der AfD mit minus 2,4 auf deutliche Ablehnung. Bei Horst Seehofer verhält es sich tendenziell umgekehrt: Er wird von den Anhängern der AfD mit 1,9 deutlich positiver bewertet als von den Anhängern der CDU/CSU (1,2).

Die Umfrage zum Politbarometer wurde wie immer von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der Zeit vom 24. bis 26. November 2015 bei 1246 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Die Befragung ist repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland. Der Fehlerbereich beträgt bei einem Parteianteil von 40 Prozent rund +/- drei Prozentpunkte und bei einem Parteianteil von 10 Prozent rund +/- zwei Prozentpunkte. Daten zur politischen Stimmung: CDU/CSU: 42 Prozent, SPD: 26 Prozent, Linke: 7 Prozent, Grüne: 10 Prozent, FDP: 3 Prozent, AfD: 8 Prozent. Das nächste Politbarometer sendet das ZDF am Freitag, 11. Dezember 2015.

Quelle presseportal  Foto by obs/ZDF/ZDF/Forschungsgruppe Wahlen

Deutsche Wirtschaft hilft Flüchtlingen

Unternehmen spenden 1,8 Millionen Euro an Aktion Deutschland Hilft

Bonn (ots) - Spenden in Höhe von 1,8 Millionen Euro haben deutsche Unternehmen der Flüchtlingshilfe von "Aktion Deutschland Hilft" zukommen lassen. "Hinzu kommen zahlreiche Sach- und Dienstleistungsspenden sowie viele weitere kreative Formen der Unterstützung", sagt Manuela Roßbach, Geschäftsführerin des Nothilfebündnisses. Mit dem Spendengeld werden Hilfsprojekte in den Herkunftsregionen der Flüchtlinge, in den Durchgangsländern sowie in Deutschland finanziert. Insgesamt hat "Aktion Deutschland Hilft" für die Flüchtlinge bis jetzt Spenden in Höhe von rund 15 Millionen Euro sammeln können.

Einige Beispiele der Hilfe:

Kaufland hat Kopfkissen und Steppdecken im Wert von über 150.000 Euro gespendet - die Sachspenden gingen an Flüchtlingseinrichtungen in Deutschland, die von den Bündnismitgliedern Arbeiter-Samariter-Bund, Johanniter und Malteser betrieben werden. Zudem führt Kaufland seit Anfang November eine Pfandbon-Spendenaktion durch: Die Kunden können ihre Leergut-Pfandbons in den Kaufland-Filialen spenden - am Ende der Spendenaktion wird Kaufland die Pfandbon-Spende verdoppeln.

Die Deutsche Telekom hat sehr frühzeitig ein umfangreiches eigenes Hilfsprogramm für Flüchtlinge auf die Beine gestellt. Neben der Versorgung von Erstaufnahmeeinrichtungen mit WLAN, der Förderung ehrenamtlichen Engagements der Mitarbeiter, Aufbau des Flüchtlingsportals Refugees.telekom.de sowie der Zurverfügungstellung von Praktikantenplätzen für Flüchtlinge unterstützte das Unternehmen die Flüchtlingshilfe von Aktion Deutschland Hilft, indem es die Mitarbeiter in Deutschland zum Spenden aufrief. Darüber hinaus veranstaltete die Telekom einen Spendenlauf in allen 16 deutschen Ausbildungszentren. Die dabei erzielten 50.000 Euro fließen in ein Projekt, das sich der Traumapädagogik in einem Flüchtlingslager in Nordirak widmet. Unterdessen sorgt auch Telefónica für WLAN-Zugänge in diversen Flüchtlingseinrichtungen in Deutschland.

Der Spezialchemiekonzern Altana fördert ein mehrstufiges Pilotprojekt der Malteser mit dem Namen "Deutschunterricht von Anfang an" mit insgesamt 250.000 Euro. Auch Altium Capital unterstützt innovative Integrationsprojekte der Malteser - mit insgesamt 200.000 Euro. AIDA Cruises mit Sitz in Rostock hat 100.000 Euro gespendet. Western Union fördert ein Integrationsprojekt und sorgt darüber hinaus für WLAN-Anschlüsse sowie Smartphone-Ladestationen in deutschen Flüchtlingseinrichtungen.

MeinFernbus FlixBus stellt kostenfrei Fahrzeuge für Flüchtlingshilfeaktionen wie beispielsweise Ausflugsfahrten zur Verfügung; zudem bittet das Unternehmen seine Kundinnen und Kunden um SMS-Spenden zugunsten von Aktion Deutschland Hilft und spendet selbst 10.000 Euro. Best Western Hotels sammeln deutschlandweit Spenden für Aktion Deutschland Hilft über den Verkauf eines Kuschelbären. Von jedem verkauften "Guten Bären" werden fünf Euro direkt gespendet. Zudem führt Best Western bundesweit unter Gästen und Mitarbeitern eine Spendensammlung durch. Mitarbeitersammlungen wurden auch von PwC sowie dem Software-Unternehmen OpenText durchgeführt.

Der Ernst Klett Sprachen Verlag mit Sitz in Stuttgart hat speziell für Flüchtlinge das viersprachige Wörterbuch "Refugees Welcome" (deutsch, arabisch, englisch, französisch) mit den wichtigsten Wörtern und Wendungen für typische Situationen herausgegeben sowie die als Online-Angebot bereits bekannte Orientierungshilfe "Refugee Guide" von Michael Strautmann in der Druckversion herausgebracht. Während AZ Druck eine höhere Auflage ermöglichte, unterstützte die Deutsche Post DHL als Logistikpartner den Versand der Publikationen in Flüchtlingseinrichtungen der Bündnismitglieder ASB, AWO, "Help - Hilfe zur Selbsthilfe", Johanniter, Malteser sowie Paritätischer Gesamtverband.

Die Brotmeisterei Steinecke engagiert sich gemeinsam mit ihren Kunden für die Flüchtlingshilfe in Deutschland. Noch bis Ende des Jahres wird in allen Steinecke-Filialen gesammelt. Es ist bereits die dritte Aktion dieser Art gemeinsam mit Aktion Deutschland Hilft. Nach dem Erdbeben in Nepal spendeten die Bäckerei-Kunden zusammen mit dem Unternehmen 30.000 Euro.

Quelle presseportal  Foto by flickr/Dennis Skley

Die deutschen Werte - CDU will Integration per Gesetz erzwingen

Leitartikel von Anette Elsner zum Papier der CDU-Spitze für einen Gesetzentwurf zur Flüchtlings- und Anti-Terror-Politik

Weimar (ots) - "Wir schaffen das": Wie haben uns die Ohren geklungen, als Bundeskanzlerin Angela Merkel die Parole des US-amerikanischen Präsidenten auf deutsche Verhältnisse und die Flüchtlingsfrage münzte. Das nie eindeutig definierte "Wir" hat ausgedient - falls sich die CDU-Spitze beim Bundesparteitag durchsetzen kann.

Dann tritt das "Ihr" an seine Stelle. Denn der Plan ist, Flüchtlinge per Gesetz zur Integration zu zwingen. "Integrationsvereinbarungen" ist das Stichwort, unter dem "Rechte und Pflichten von Staat und Migrant" festgelegt werden sollen. "Verstöße sollen mit Leistungskürzungen bestraft werden", wobei die CDU im Entwurf vermutlich nicht festgelegt hat, wem welche Leistung gekürzt wird, wenn der Staat sich Verstöße leistet.

In diesem Punkt findet sich das alte Bild des Migranten wieder, der sich von Natur aus nicht eingliedern will. Aber wie soll ein Mensch sich integrieren, wenn die deutsche Bürokratie Wochen braucht, um ihn zu registrieren? Wenn er frühestens nach drei Monaten eine Arbeit oder Ausbildung aufnehmen darf? Wenn Deutschkurse weder Pflicht noch kostenlos sind? Zumindest in diesem Punkt bessert der Gesetzentwurf nach, will mehr Integrations- und Sprachkurse und diese zur Pflicht machen.

Pflicht soll ebenfalls werden, dass Flüchtlinge sich zur deutschen Werteordnung bekennen - bekennen aber kann ich mich nur zu etwas, das ich kenne. Viele Flüchtlinge haben "deutsche Werte" in Form von körperlicher Gewalt, brennenden Unterkünften und Beleidigungen kennen gelernt - wer sich integrieren soll, muss gewollt werden. Ein Gesetz, das ein "Wir" und ein "Die" als Gegenpole aufbaut, hilft nicht.

Quelle presseportal  Foto by flickr/Metropolico.org

Eine überflüssige Sendung

Anne Will Und der Talk um eine Obergrenze

Manchmal  wünscht man sich, dass man den Fernseher erst gar nicht eingeschaltet hätte. So zumindest muss es dem einen oder anderen Zuschauer gestern Abend ergangen sein, wenn er sich den Polit-Talk bei Anne Will angeschaut hat. Denn schließlich geht es neben eine Unterhaltungssendung auch um einen Mehrwert für den Zuschauer und der besteht sicher nicht nur darin, dass man sich die Rhetorik der Politiker anschaut, sondern in einem zu Zugewinn von Informationen. Das allerdings ist gestern Abend ein mal wieder auf der Strecke geblieben. Denn neben dem üblichen politischen hin und her der Anwesenden ist letztlich nichts übrig geblieben.

Natürlich war es klar, dass es eine Diskussion darüber geben musste, wie sich Deutschland in Zukunft verhalten wird, wenn die Nachbarn in Österreich nun eine Obergrenze für Flüchtlinge eingezogen haben. Da lag es nahe, die Anwesenden zu fragen, wie es nur in Deutschland mit einer Obergrenze bestellt sei? Es war aber auch klar, dass es dazu mehr brauchte als die anwesenden Gäste. Diese bemühten sich im Rahmen ihrer politischen Funktion ihre Positionen darzustellen ja, aber mehr auch nicht. Und wieder einmal blieb es dabei vor allem  bei politischen Lippenbekenntnissen.

Während auf der einen Seite an Armin Laschet von der CDU stark bemüht war die Kanzlerin zu verteidigen,War es auf der anderen Seite Hans-Peter Friedrich, der die bayerische Position vertrat.Schließlich und endlich wurde die Runde durch eine Vertreterin der AFD und den Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche vervollständigt.

Stadt neue Erkenntnisse gab es dabei allerdings wieder einmal nur politische und populistische Aussagen. Die nächsten Wahlen stehen vor der Tür und so versuchte jeder, bis auf Heinrich Bedford-Strohm seine Position klar zu machen und Wählerstimmen einzufangen.Spannend war in diesem Zusammenhang die Aussage von Beatrix von Storch, die als Juristin die einfache Position vertrat, dass es sich mit dem deutschen Gesetz überhaupt nicht vereinbaren Lisa, das zurzeit überhaupt Flüchtlinge die auf dem Landweg nach Deutschland kämen, in Deutschland Asyl beantragen könnten. Denn nach ihren Aussagen könnte in Deutschland niemand Asyl beantragen, der aus einem sicheren Herkunftsland käme. Und als solches sicheres Herkunftsland könnte man sicherlich Österreich bezeichnen, was dann wiederum bedeutet, dass keiner der ankommenden Flüchtlinge überhaupt ein Anrecht auf Asyl hätte.

Natürlich geht es auch hier nicht wirklich um eine Lösung, sondern eher um eine populistische Meinungsäußerung, die den Zuschauer verlassen sollte Komma die Lösung in solchen einfachen Aussagen zu suchen.Nach ihrer Aussage sei Merkel die wahre Schuldige, die mit ihren Äußerungen zur deutschen Willkommenskultur überhaupt erst für den Ansturm von Hunderttausenden von Flüchtlingen gesorgt hat. 

Wenn es schon um einen Vergleich mit Österreichund deren vermeintliche Lösung ging, wäre es naheliegend gewesen, sich auch einen Österreichischen Politiker an den Tisch zu holen. Das allerdings hat nicht stattgefunden und so blieb die Sendung und damit auch Anne Will sehr blass. 

 

Foto by flickr/ absolut°karriere

Fast 6000 Minderjährige Flüchtlinge werden vermisst

Von mehr als 8000 verschwundenen minderjährigen Flüchtlingen in Deutschland ist nur ein kleiner Teil wieder aufgetaucht

Im Grunde ist es ein Skandal. Wenn man diese Zahlen liest scheint es unglaublich, dass von den über 8000 vermissten minderjährigen Flüchtlingen immer noch über 5800 vermisst sind und damit nur ein sehr geringer Teil wieder aufgefunden werden konnte. Aber das schlimmste dabei ist, dass unser Bundesinnenministerium keine Erklärung dafür hat.

Dabei reicht das Problem deutlich über die Staatsgrenzen von Deutschland hinaus, denn nach Schätzungen von Europol, der europäischen Polizeibehörde, sind mittlerweile circa 10.000  minderjährige Asylsuchende in Europa untergetaucht und somit nicht mehr auffindbar. Dabei wurden im letzten Jahr allein in Deutschland davon über 8000 Jugendliche als vermisst gemeldet.

Von diesen Zahlen war auch Europol sehr überrascht, denn man ist davon ausgegangen, dass die Zahl der minderjährigen Flüchtlingen bei etwa 5000 liegen müsste. Von den über 8000 als vermisst gemeldeten Asylanten sind mitlerweile 2171 Kinder wieder aufgetaucht, was aber auch bedeutet, dass der weit größere Anteil auch weiterhin als vermisst gilt.

Dabei geht es nicht nur um Jugendliche, die kurz davor stehen volljährig zu werden. Unter den 5835 Minderjährigen, die nach wie vor als vermisst gelten, befinden sich auch 555 Kinder, die also unter 14 Jahren alt sind. Die Vermissten kamen demnach überwiegend aus Afghanistan, Algerien, Eritrea, Marokko und Syrien. Die Gründe für das Verschwinden konnte sich das Bundesinnenministerium bisher jedenfalls nicht erklären und dazu keine Angaben machen.

Es steht zu befürchten, dass diese Kinder und Jugendlichen nicht einfach weitergeozegen sind, sondern vielleicht in die Hände von Verbrecherbanden gelangt sind. Damit ist es durchaus möglich, dass sie möglicherweise Opfer für Sex, Sklaverei oder Organhandel geworden sind. Diese Befürchtungen teilt auch Europol und teilt mit, dass die Vermissten kriminellen Banden in die Hände gefallen sein könnten.

Foto by flickr/deveion acker

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