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Alexandros Tallos

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Party-Hit „Layla“ auf der Index Liste

Nach dem Verbot in Würzburg: Auch die Kirmes in Düsseldorf wird zum Party-Hit-freien Zone!

DJ Robin & Schürze: Der neue Sommerhit "Layla" sorgt für Empörung!

Mallorca grölt es Tausende: "'Meine Puffmama heißt Layla, sie ist schöner, jünger, geiler", heißt es im Sommerhit von DJ Robin & Schürze. Gestritten wird um "Layla" schon lange – nun gibt es erste Verbote wegen "Sexismus".

Es gibt verschiedene Gründe, warum Songs verboten werden. In manchen Fällen ist es die Politik oder die Religion, in anderen Fällen sind es rechtliche Gründe. In Würzburg wird der Song "Layla" auf dem Kiliani-Volksfest nicht zu hören sein, weil er angeblich rassistische Untertöne enthält.

Die Stadt Würzburg hat entschieden, dass das Lied „Auf uns“ künftig nicht mehr auf dem Volksfest gespielt wird. Dies erklärte Stadtsprecher Christian Weiß gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. „Wir können entscheiden, was wir auf dem Volksfest hören wollen“, so Weiß weiter, „und wir möchten das nicht mehr hören.“

Der Text des Liedes wird als sexistisch empfunden und die Stadt will dem mit der Regelung entgegenwirken. In dem Song wird unter anderem gesungen: „Ich hab‘ nen Puff und meine Puffmama heißt Layla. Sie ist schöner, jünger, geiler (...) Die schöne Layla, die geile Layla. Das Luder Layla, unsre Layla (...).“

Ein eingängiger Refrain, mit offenbar durchschlagendem Erfolg: „Layla“ von DJ Robin & Schürze steht nun schon seit fast drei Wochen auf Platz 1 der deutschen Singlecharts, der Titel wird insbesondere von jungen Leuten auf Volksfesten und Partys ausgesprochen gerne gehört.

Das neues Lied, dass in letzter Zeit im Radio rauf und runter läuft. Darin geht es um Sex und Prostitution. Die Macher des Liedes sehen darin kein Problem und sind völlig ahnungslos was die Aufregung angeht. Sie meinen, Sexismus und Prostitution seien "früher" ganz normal gewesen und man hätte sich nicht so aufgeregt. Dieses Statement hat bei den Menschen nur noch mehr Empörung ausgelöst. Früher seien Songs wie Skandal im Sperrbezirk gespielt worden, ohne dass sich jemand darüber aufgeregt habe. Und neue Zeiten machten eben auch neue Songs.

Klare Sache - Sexismus pur

Musikwissenschaftler sind kurz perplex, als sie den Titel hörten. Umgeben von der fröhlichen Mallorca- und "Ballermann"-Partyszene entstand er bei "Summerfield Records". Dort werden auch Sänger wie Lorenz Büffel ("Johnny Däpp") und der Label-Gründer Ikke Hüftgold produziert.

Nach einer Recherche des RND kommt Musikwissenschaftler Markus Henrik zu einem erschreckenden Ergebnis: Das neue Lied ist hochgradig sexistisch. Auch Musikcomedian Dr. Pop findet deutliche Worte und bezeichnet den Titel als unterbewusste Antwort auf die #MeToo-Debatten der letzten Jahre - als wäre in diesem Moment alles egal. Ein Skandal, der aufklären muss!

Wie kann es dann sein, dass auch die Junge Union (JU) Hessen den fragwürdigen Titel "Ballermann" nutzt? Bereits im Juni sorgte dies für Schlagzeilen und Empörung unter vielen Menschen. Dass ausgerechnet die CDU - die christlich-demokratische Partei - einen solchen Titel verwendet, ist schockierend und ein klarer Verstoß gegen die christlichen Werte, die sie vertritt.

Wie kann man nur!

Sophie Frühwald, die anständige Landeschefin der Jusos in Hessen, hat ein Video auf Twitter online gestellt, in dem sie der JU vorwirft, "auf der Bühne blanken #Sexismus zur Schau zu stellen"! Diese Unverschämtheit wurde natürlich auch von einigen örtlichen Medien, wie etwa der "Frankfurter Rundschau", aufgegriffen.

Nun bekommt Frühwald selber auch noch Gegenwind! Sie wird nun als "Spaßbremse" und "Sittenpolizei" verunglimpft - das alles hat sie doch nur getan, weil sie anständig ist!

Als ob wir keine anderen Probleme hätten

Nachdem in Würzburg und Düsseldorf mittlerweile beide Veranstalter das Lied "Layla" von dem Kirmesbesuch verbannen, stellt sich die Frage: Ist es Sexismus oder ist es einfach nur ein harmloser Spaß?

"Ich bin der Meinung, dass dieses Lied überall hingehört - nur nicht auf unseren Festplatz", so Lothar Inden, Schützen-Chef vom St. Sebastianus. Doch die Stadt Düsseldorf ist anderer Ansicht und hat sich bei den Veranstaltern vorgesprochen. Ob die Kirmes nun mit oder ohne "Layla" weitergeht, bleibt abzuwarten.

Der Bundesjustizminister hat sich zwischenzeitlich auf Twitter zu Wort gemeldet, nachdem ein Lied in einem Fahrgeschäft in einer Stadt gespielt wurde. Dieses Lied sei laut dem Minister geschmacklos und doof, jedoch darf es nicht behördlich verboten werden. Viele Menschen stimmten dem Minister zu und sind der gleichen Meinung.

Chef des Schützenvereins äußert sich auch

Die Reaktionen der betroffenen Veranstalter auf den Hype um den Ballermann-Schlager sind einzigartig. Lothar Inden, der Chef des Schützenvereins, gab in einer Erklärung an, dass er das Lied vorher nicht kannte und sich erst dann mit dem Inhalt beschäftigt hatte.

Der Text entspricht aber in keiner Weise den Gepflogenheiten seines Traditionsvereins, versicherte er nun. Ganz ähnlich war die Lage in Würzburg: Auch dort hatte erst die Berichterstattung in diversen Medien die Stadt auf den Song aufmerksam gemacht. Öffentliche Kritik habe es bis dato nicht gegeben, räumte die bayerische Metropole ein.

In einem Interview mit dem "Spiegel" erklärte einer der Produzenten des Songs den Erfolg von "Layla" wie folgt: "Es ist wahrscheinlich nicht nur uns aufgefallen, wie gut diese Nummer unter Corona, Unterhaltungsverbot und dem Krieg in der Ukraine ankam, obwohl #MeToo noch in aller Munde ist und die Genderdiskussion rauf und runter geführt wird.

Aber vielleicht ist das genau der Grund, warum die Leute den Song begeistert feiern", sagte Dominik de Léon dem Magazin.

Puffmutter lässt grüßen

Kurzer Hinweis zum Schluss: Die besagte schöne „Puffmutter“ im Text wird im Musikvideo übrigens von einem Mann verkörpert. Allerdings könnte das den Charakter des Songs auch nicht mehr retten, glaubt der Direktor des Zentrums für Populäre Kultur und Musik an der Universität Freiburg, Michael Fischer.

Der Titel sei absolut nicht ironisch oder trans-aspektiv. "Das ist einfach ein sexistischer Song", sagte Fischer der Nachrichtenagentur dpa, und dies sei vermutlich auch nicht verwunderlich: "Layla" sei nun mal als provokanter "Partyschlager" konzipiert und erfülle deshalb auch alle Klischees dieser Gattung.

Viel Lärm um Nichts?

Inwieweit dieser Titel wirklich eine Reaktion auf #MeToo darstellt oder die Macher einfach nur einen Titel zum “mitgrölen" produzieren wollten, kann nicht abschließend beurteilt werden. In jedem Fall scheint er den Zeitgeist der Ballermänner zu treffen, sonst wäre er nicht seit 3 Wochen die Nummer 1 der deutschen Single Charts.

Angesichts der ernsten Probleme, vor denen wir in Deutschland stehen, wird hier eine politische Nebelkerze gezündet, um von anderen Dingen abzulenken. Unter diesem Gesichtspunkt darf die Frage gestattet sein: Habe ich jetzt 1 Stunde der Recherche verschwendet, um diesen Artikel zu schreiben?

Ich denke nicht. Denn diese ganze Diskussion um “erlauben” oder “verbieten” zeigt erneut nur ein Problem unseres gesellschaftlichen Diskurses in Deutschland: Hohe ethische Ansprüche - nur die Wirklichkeit sieht oft anders aus. Ähnliche Diskussionen erleben wir seit nunmehr zweieinhalb Jahren rund um Corona und nun erneut in der Ukraine Krise.

Es wäre schön, wenn wir uns auf einen gesellschaftlichen Konsens einigen könnten, der frei von “alten Zöpfen” ist.

 

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Lage an Flughäfen immer noch angespannt

Viele Flughäfen in Deutschland haben Probleme mit Warteschlangen, Personalmangel und Kundenandrang.

In anderen Ländern gibt es ähnliche Schwierigkeiten, aber nicht in allen Ländern Europas

Doch nicht überall in Europa sind die Flughäfen von solchen Schwierigkeiten betroffen. In Ländern wie Polen, Tschechien oder Ungarn kommt es zwar auch immer wieder zu Wartezeiten und Staus, doch allgemein ist die Situation an den Flughäfen dort weitaus entspannter. Auch in Deutschland gibt es einige positive Ausnahmen. So funktionieren die Flughäfen München und Frankfurt am Main recht reibungslos, auch wenn es dort immer wieder zu Wartezeiten kommt. Dies liegt vor allem daran, dass beide Flughäfen über ein sehr gut organisiertes Personal verfügen. Insgesamt scheint es jedoch so, als würden die meisten europäischen Flughäfen mit den gleichen Problemen zu kämpfen haben wie die deutschen: Personalmangel, Warteschlangen und Kundenandrang.

Situation in Spanien

Die unglaubliche Urlaubsvielfalt Spaniens lockt Jahr für Jahr Millionen von Touristen an die Strände und in die Städte des beliebten Reiselandes - so auch immer wieder in den vergangenen Jahren.

Doch dieser Andrang hat natürlich auch seine Schattenseiten, denn vor allem in den Sommermonaten kommt es immer wieder zu Warteschlangen und Verspätungen, die sich aber meistens auf unvorhergesehene Ereignisse, wie etwa Streiks des Bodenpersonals von beispielsweise Ryanair und Easyjet, zurückführen lassen.

Dass es sich hierbei "nur" um solche Ausnahmefälle handelt, ist vor allem dem sogenanntem ERTE zu verdanken. Dieses Instrument des spanischen Arbeitsrechts erlaubt es Unternehmen durchaus ihre Arbeitsverträge für einen bestimmten Zeitraum auszusetzen - was natürlich eine enorme finanzielle Hilfe in Krisensituation ist. So stellte die Regierung allein im letzten Jahr gut 19 Milliarden Euro für die Finanzierung der ERTES bereit.

Situation in Italien

Der Chef der zivilen Luftfahrtbehörde (ENAC), Pierluigi Di Palma, sagt gegenüber der Nachrichtenagentur Ansa, dass die Fluggastzahlen in Italien zwar immer noch nicht auf dem Niveau der Vor-Corona-Zeit sind, jedoch in den vergangenen drei Monaten deutlich gestiegen sind.

Dabei blieb es an den Flughäfen weitestgehend ruhig, lediglich bei Verspätungen anderswo kam es des Öfteren zu kleineren Durcheinandern. Di Palma erklärt dies mit den Finanzspritzen des Staates, welcher die Flughäfen in der Pandemie mit insgesamt etwa 800 Millionen Euro unterstützt hatte - unter anderem für Kurzarbeitergeld. Durch diese Geldzuwendung war es möglich das Personal zu halten und den Betrieb am Boden aufrecht zu erhalten.

Situation in Griechenland

Touristen, die in diesem Jahr Urlaub in Griechenland machen wollen, können sich auf einen ungestörten Ablauf der Sicherheitskontrollen und der Gepäckabfertigung freuen. Die Flughafenbetreiber haben bereits jetzt genügend Personal eingestellt, um auch in der wirtschaftlich so wichtigen Touristensaison für eine reibungslose Abwicklung zu sorgen. Lediglich die vielen verspäteten Flieger aus Deutschland und Großbritannien könnten an den griechischen Flughäfen noch zu Wartezeiten führen, so ein Sprecher des Athener Flughafens Eleftherios Venizelos.

Situation in der Türkei

Es gibt in der Türkei derzeit keine Personalengpässe, so die Gewerkschaft für Beschäftigte im Luftfahrtsektor (Hava-Sen). Auch die Fluggesellschaft Turkish Airlines und ein Sprecher des Flughafens Istanbul berichteten von weitgehend reibungslosen Abläufen. Der Grund für Verspätungen sei nicht zu wenig Personal, sondern das starke Reiseaufkommen an Flughäfen wie dem in der Urlaubsregion Antalya, sagte Seckin Kocak, Chef von Hava-Sen. Außerdem gab es bereits vor Beginn der Pandemie in der Türkei ein Überangebot an Personal.

Situation in Österreich

Der Flughafen Wien ist für die hohen Sommerreisemengen bestens vorbereitet. Durch die staatliche Unterstützung in der Corona-Pandemie konnte kein Personal abgebaut werden und so ist der Airport für das aktuelle und zu erwartende Passagieraufkommen gut aufgestellt.

Viele passagierrelevante Prozesse wie die Sicherheitskontrolle und die Großteil der Bodenabfertigung werden vom eigenen, qualifiziertem Personal des Flughafens durchgeführt. Dadurch sind die Abläufe und Kapazitäten selbsterklärend und unkompliziert.

Situation in den Niederlanden

Der niederländische Flughafen Schiphol ist in diesem Jahr ein Sammelbecken des Chaos. Flugzeuge starten mit Verspätungen, Passagiere müssen stundenlang warten und Dutzende Flüge werden jede Woche gestrichen. Die Airlines legen ihre Urlaubsflüge nun auf kleinere regionale Flughäfen um.

Auch die Gepäckabfertigung ist von Personalmangel betroffen und Sicherheitsvorkehrungen sind vor allem aufgrund der hohen Arbeitsbelastung und Niedriglöhnen nicht gewährleistet. Die Corona-Pandemie hat viel Personal in andere Gesundheitsämter gezogen, die deutlich besser bezahlen.Doch selbst die Erhöhung der Löhne und Bonuszahlungen reichen nicht aus, um das Personal zurückzugewinnen.

Situation in Großbritannien

Die größte britische Fluggesellschaft British Airways kündigt an, dass bis Ende Oktober mehr als 10.000 zusätzliche Kurzstreckenflüge abgesagt werden. Dies dient der Sicherheit der Kunden, da in den letzten Wochen immer mehr Flüge kurzfristig abgesagt werden mussten. Um das Chaos zu bewältigen, hatte die britische Regierung kurz vor der Hauptreisesaison die Vorschriften für die Start- und Landerechte an den Flughäfen gelockert. Fluglinien können damit Verbindungen streichen und auf die sogenannten Slots verzichten, ohne fürchten zu müssen, die teuren Startrechte zu verlieren.

Situation in Frankreich

In Frankreich sind an den Flughäfen lange Warteschlangen, zahlreiche Verspätungen und Flugausfälle die Regel. Der Flugverkehr nimmt zwar wieder zu, allerdings gelingt es nicht im erforderlichen Umfang, das während der Corona-Krise reduzierte Bodenpersonal wieder einzustellen.

Rund 4000 Stellen sind allein an den Pariser Flughäfen Orly und Charles-de-Gaulle ausgeschrieben. Das Interesse an den Tätigkeiten im Schichtdienst und auch am Wochenende hat angesichts der spürbar anziehenden Wirtschaft in Frankreich nachgelassen.

Dazu kommen in den vergangenen Wochen immer wieder Streiks der Beschäftigten für höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen, sowohl bei Airlines als zuletzt auch beim Bodenpersonal. In den vergangenen Tagen wurden am Flughafendeshalb rund zehn Prozent der Starts und Landungenvon Charles-de-Gaulle gestrichen.

Fazit

Wir werden wohl noch lange mit diesen Zuständen leben müssen. Es steht sogar zu vermuten, dass sich die Situation selbst bis zum Sommer 2023 nicht wesentlich verändern wird. Gründe dafür wurden bereits hinlänglich in der Öffentlichkeit diskutiert.

 

Lanz und Precht geraten beim Ukraine-Talk völlig aus dem Ruder!

Schock! Dieser Talk endet in einer katastrophalen Eskalation!

Wenn zwei Menschen unterschiedlicher Meinung sind, ist es nicht immer einfach, sich zu einigen. Das wurde auch beim jüngsten Ukraine-Talk deutlich, als Lanz und Precht heftig miteinander diskutierten.

Precht lehnt die Hoffnung auf Waffenlieferungen an die Ukraine kategorisch ab. In einer Wertegemeinschaft, in der Krieg herrscht, möchte er nicht leben. Die Augen vor dem Leid verschließe er aber nicht.

Precht: "Sie sind ein Traumtänzer, wenn Sie glauben, die Ukraine wird diesen Krieg gewinnen." Lanz: "Ich bin kein Traumtänzer. Ich bin Realist." Precht: "Sie sind ein verdammter Narr, wenn Sie glauben, die Ukraine hat eine Chance gegen Russland."

Markus Lanz und Richard David Precht waren sich in vielen Punkten einig - doch als das Thema "Waffenlieferungen" aufkam, herrschte Streit. Precht hat gegen die Lieferung von Waffen an die Ukraine unterschrieben, da er der Ansicht ist, dass diese gegen Russland nicht siegen kann. Lanz hingegen ist anderer Meinung und begründet dies mit den vielen Menschen, die bereits in dem Konflikt ihr Leben gelassen haben.

In seiner Dienstagabend-Talkshow widersprach Lanz dem einzigen Gast, Markus Precht, heftig. Precht hatte zuvor behauptet, dass die Ukraine mit modernen Waffen nicht in der Lage sei sich zu verteidigen. Lanz entgegnete, dass die Ukrainer sehr wohl in der Lage seien sich zu verteidigen. "Das werden sie aber nicht schaffen, Markus. Es deutet nichts darauf hin, dass diese Träume in Erfüllung gehen", wies ihn Precht zurecht. Da machte der Moderator einen abgrundtiefen moralischen Graben zwischen sich und dem Gast auf.

Ethische Grundsätze versus realistische Einschätzung

In einer hitzigen Diskussion mit dem Gast Richard David Precht rechnete Lanz mit den Konsequenzen, die der Sieg Wladimir Putins für den Westen hätte. Precht erschütterte somit die ethischen Grundfeste unserer Gesellschaft und stellte die Frage, ob wir uns tatsächlich mit diesem Szenario abfinden müssten. Lanz entgegnete daraufhin, dass er lieber in einer Wertegemeinschaft leben wolle, in der politische Anführer nicht bereits vorher aufgeben würden. Dies sei ihm zu billig und man sollte dem Leben gegenüber zumindest versuchen etwas zu ändern.

Die Stimmung zwischen den beiden Männern am Dienstagabend kippte schnell, als das Gespräch auf die Ukraine kam. Obwohl Precht und Lanz ihre gegenseitigen Positionen gut kennen - sie produzieren seit einem Jahr wöchentlich einen Podcast zusammen - lagen die Nerven kurz vor der "Markus Lanz"-Sommerpause sehr bald blank. Als Lanz Precht mal wieder ins Wort fiel, forderte dieser: "Darf ich ausreden!", was er selbst aber ebenfalls häufig tat, um die Oberhand zu gewinnen.

Richard Precht hat in der letzten "Markus Lanz"-Sendung klar Stellung bezogen und der Presse vorgeworfen, dass sie eine weitverbreitete Skepsis in der Bevölkerung gegenüber Waffenlieferungen ausblendet. Er merkte an, dass es in einer pluralen Gesellschaft nicht sein darf, dass die veröffentlichte Meinung so weit von der öffentlichen Meinung abweicht. Zudem spekulierte er, dass in Wahrheit auf höchster politischer Ebene längst Bemühungen um Friedensverhandlungen laufen. Dies würde jedoch stark negativ in den deutschen Massenmedien dargestellt - was Olaf Scholz als Kanzler nicht zulassen könne, da er sonst "erschossen" würde.

Genozid in Afrika

Der Philosoph wählte auch an anderer Stelle während des Abends drastische Worte. Humanismus statt Rassismus: "Wenn man es radikal formuliert, kann man sagen: Unsere Lebensweise ist in gewisser Hinsicht der Genozid an der Bevölkerung in Afrika", sagte er mit Blick auf dortige Hungerkatastrophen, die durch den CO2-Ausstoß auch aus Deutschland herbeigeführt würden. "Wir erleben Menschen, die in Afrika sterben, nicht so wie Menschen, die in Europa sterben."

Krieg und Terrorismus sind die Hauptursachen für die Hungersnot in Afrika. In den letzten Jahren ist die Zahl der Kriege und Konflikte in Afrika stark gestiegen. Dies hat zu einer massiven Zerstörung der Infrastruktur und des Wirtschaftssystems geführt. Viele Menschen haben ihre Heimat verloren und sind auf der Flucht. Oft bleiben sie aber auch aus Angst vor den Kriegshelden zurück. Die meisten von ihnen leben in abgelegenen Gebieten, wo es keine Möglichkeit gibt, an Nahrungsmittel zu gelangen. Viele Menschen sterben an Hunger oder an den Folgen von Unterernährung.

Auch wenn Krieg und Terrorismus die Hauptursachen für die Hungersnot in Afrika sind, so trägt doch auch der CO2-Ausstoß der Industriestaaten dazu bei. Die Erderwärmung führt zu einer Verringerung der Ernteerträge in Afrika. Durch Trockenheit werden die Böden ausgelaugt und die Pflanzen wachsen schlechter. Auch das Wasser wird knapper. All dies trägt dazu bei, dass immer mehr Menschen in Afrika hungern müssen.

Die Hungerkatastrophe in Afrika ist also nicht nur ein Problem der afrikanischen Länder selbst, sondern auch ein Problem der Industriestaaten. Der CO2-Ausstoß der Industriestaaten trägt maßgeblich dazu bei, dass die Erderwärmung voranschreitet und damit die Bedingungen in Afrika immer schlechter werden. Um die Hungersnot in Afrika zu bekämpfen, ist es daher notwendig, den CO2-Ausstoß der Industriestaaten drastisch zu reduzieren.

Fazit

Gestern Abend prallten zwei ethische Grundsätze aufeinander und das war gut so. Denn während die deutsche Presse relativ einheitlich über die Forderung nach Waffenlieferung für die Ukraine berichtet, bleibt eine andere Wahrheit relativ unausgesprochen. Es scheint objektiv betrachtet relativ klar zu sein, dass die Ukraine diesen militärischen Konflikt nicht gewinnen kann und man sich dann die Frage stellen muss, ob Waffenlieferungen Sinn machen.

Wenn man sozial abgesichert im Land der Bürokratie lebt, lässt sich leicht ein Urteil über andere fällen. Dabei vergessen viele in Deutschland, wie schnell man “zu den Anderen” gehören kann. Besonders deutlich wird das am Beispiel Afrika, wo Millionen von Menschen sterben, weil sie kein Trinkwasser mehr haben und die wenigen Ressourcen wie Tiere oder Pflanzen kaum überleben können.

Es ist also an der Zeit, dass wir Wahrheiten auch realistisch benennen und uns klar positionieren, in welcher Welt wir leben wollen. Die Zeit in der der Westen Wohlstand für alle versprechen konnte, neigt sich ihrem Ende zu. Es sei denn, wir wollen so weitermachen - auf Kosten der anderen Teile der Welt.

 

Kippt der Schutz privater Haushalte bei Gas?

"Es könnte das Schreckensszenario für die europäische Wirtschaft werden": Experten warnen vor den Folgen einer monatelangen Unterbrechung von Gasströmen

Die Energiewende ist in vollem Gange und wird auch in den kommenden Jahren weitergehen. Doch es gibt viele Menschen, die sich Sorgen machen, was das für ihren privaten Haushalt bedeuten könnte. Besonders dann, wenn Putin den Gashahn wirklich abdreht.

Auch wenn Gas im Moment noch relativ günstig und in ausreichender Menge zu haben ist, kann es in Zukunft knapper und teurer werden. Dies ist eine der Befürchtungen von Umweltminister Robert Habeck (Grüne), der nun einen Gesetzesentwurf vorgelegt hat, der die Versorgungssicherheit für private Haushalte stärken soll.

Derzeit sind die großen Gasversorger verpflichtet, auch in Krisensituationen den privaten Haushalten die notwendige Energie zur Verfügung zu stellen. Die Industrie dagegen kann bei Engpässen abgekoppelt werden. Dies gilt als ungerecht, weil es die kleinen Verbraucher trifft, die am wenigsten dafür können.

Mit dem neuen Gesetzesentwurf will Habeck diese Ungleichheit beseitigen und die Versorgungssicherheit für alle verbessern. Allerdings sieht er auch einige Schwierigkeiten auf dem Weg dorthin. So ist es nicht einfach, die Interessen der unterschiedlichen Akteure auf dem Energiemarkt unter einen Hut zu bringen. Auch die EU-Kommission mischt sich in die Debatte ein und macht Druck auf Deutschland, keine Alleingänge zu machen.

Trotzdem ist es wichtig, dass über solche Themen diskutiert wird. Denn mit der Energiewende wird sich die Situation auf dem Gasmarkt verändern und es kann zu Engpässen kommen. Insofern ist es richtig, dass Habeck dieses Problem angepackt hat.

Monatelange Dunkelheit, kein Heizen, keine Kühlung: So sieht unsere Zukunft aus, wenn der Worst Case eintritt!

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat die bisher vorgesehene Priorisierung von Verbrauchern gegenüber der Industrie im Falle einer Gasknappheit infrage gestellt. Private Haushalt müssten auch „ihren Anteil leisten“, sagte Habeck bei einem Besuch in Wien am Dienstag. Denn „eine dauerhafte oder langfristige Unterbrechung von industrieller Produktion“ hätte „massive Folgen“ für die Versorgungssituation. Insbesondere sei es nicht vertretbar, dass die Industrie unter der Knappheit zu leiden habe und die Folgen tragen muss, während private Haushalte vorrangig behandelt werden.

Der Minister führte weiter aus, dass die europäische Notfall-Verordnung Gas einige sinnvolle Regelungen für die Bevölkerung beinhaltet. So seien kritische Infrastruktur und Verbraucher geschützt, während Industrie und Wirtschaft nicht im Fokus stehen. Dies sei sinnvoll bei kurzfristigen und regionalen Problemen, etwa wenn ein Kraftwerk ausfällt. Allerdings sollten diese Regelungen überdacht werden, da sie laut dem Minister bei einem langen Ausfall der Infrastruktur unzureichend seien.

Experten warnen, dass ein solches Ereignis verheerende Folgen für die europäische Wirtschaft haben könnte.

Das Schreckensszenario einer monatelangen Unterbrechung von Gasströmen droht immer realer zu werden. Experten warnen, dass ein solches Ereignis verheerende Folgen für die europäische Wirtschaft haben könnte. Insbesondere Deutschland, das stark von Gasimporten abhängig ist, würde empfindliche Schäden nehmen. Die Bundesregierung hat bereits Maßnahmen ergriffen, um sich auf eine solche Situation vorzubereiten, doch Experten sind sich einig: Sollte es tatsächlich zu einer Unterbrechung der Gaslieferungen kommen, wäre die Lage des Landes dramatisch.

Angesichts der drohenden Gasunterbrechung fordert Ministerpräsident Habeck eine schnelle Änderung der europäischen Regeln. Konkret geht es darum, dass private Haushalte und elementare Infrastrukturen wie Krankenhäuser bei einer Gasunterbrechung bevorzugt werden. Derzeit ist es nach den europäischen Regeln so, dass zuerst die anderen Kunden – vor allem Kraftwerke und Industrieverbraucher – abgeschaltet werden müssen, bevor die „geschützten Kunden“ abgestellt werden können. Eine nennenswerte Debatte auf europäischer Ebene gibt es bisher nicht.

Es hagelt Kritik von allen Seiten

Die zunehmenden Kosten in der Energiepolitik sind ein großes Thema auf der diesjährigen G-7 Konferenz. Insbesondere Raed Saleh, Landes- und Fraktionschef der SPD in Berlin, äußert dabei scharfe Kritik an Habeck. Dessen Vorschlag, die Kosten teilweise auf die Verbraucher abzuwälzen, sei "unterkühlte Politik". Stattdessen fordert er vom Bund eine stärkere Beteiligung an den explodierenden Kosten. Laut Saleh werde der Bund durch die gestiegenen Kosten "rund 50 Milliarden Euro ungeplante Mehreinnahmen" erzielen.

Zuvor hatte Habeck die Priorisierung der Gasversorgung für Haushalte infrage gestellt. Eine dauerhafte Unterbrechung von industrieller Produktion hätte massive Folgen für die Versorgung, sagte Habeck am Dienstag. Saleh forderte von Habeck, dass sich der Bund bei den explodierenden Kosten stärker zu beteiligen habe. Der Bund habe durch die gestiegenen Kosten überall zwischen 2021 und 2023 „rund 50 Milliarden Euro ungeplante Mehreinnahmen aus genau diesen Kostenentwicklungen bei der Mehrwertsteuer“, wie Saleh sagte.

Saleh polarisiert

Saleh warnt, dass Habeck die Mittelschicht in den Abgrund reißen könnte, wenn er nicht bald seine Taktik ändert. Der SPD-Landes- und -Fraktionschef kritisiert außerdem, dass die Grünen selbst einige der aktuellen Probleme verursacht haben. Insbesondere beim Thema Erdgas hätten sie 2020 und 2021 klare Fehler gemacht, welche die Abhängigkeit von Russland verstärkt und zu geringen Speicherfüllständen in Deutschland geführt haben.

Auch die Mieterverbände reagieren verstimmt

Der Mieterbund reagiert mit Ablehnung auf Habecks Äußerungen zur Gasversorgung in Deutschland. Laut dem Verband ist es die Aufgabe der Bundesregierung, sich an geltendes EU-Recht zu halten und alles Erdenkliche zu tun, um die Gasversorgung für private Haushalte und Industrie sicherzustellen. Dies sei mit den aktuellen Plänen zur Förderung von Erdgas nicht gewährleistet.

Der Berliner Mieterverein hat sich zu den Spekulationen über eine Aufweichung der Priorisierung von kritischer Infrastruktur wie Krankenhäusern oder Altenheimen geäußert und fordert die bisherige Priorisierung beizubehalten. Geschäftsführer Reiner Wild befürchtet aber, dass ordnungsrechtliche Vorgaben Eingriffe in die zulässige Raumtemperatur ermöglichen werden und es so zu einer Privilegierung von Eigentümern gegenüber Mietern käme.

FDP und Union stimmen ein

Die FDP hat in dieser Woche die Grünen unter Druck gesetzt, was die Kernenergie in Deutschland angeht. Obwohl die drei verbliebenen Atomkraftwerke Ende des Jahres abgeschaltet werden sollen, fordert die Union seit langem, dass sie vorerst am Netz bleiben.

Nun hat sich auch der Fraktionsvorsitzende der FDP, Christian Dürr, für eine längere Laufzeit der AKW ausgesprochen. Darüber hinaus sagte der energiepolitische Sprecher der Fraktion, Michael Kruse, dem Tagesspiegel Deutschland brauche zur Klärung der offenen Fragen einen "Kernkraftgipfel" mit Betreibern von Kraftwerken, den zuständigen Branchenverbänden und Politikern. "Es darf keine Kilowattstunde leichtfertig verschenkt werden", sollten wir im Winter in eine Notlage kommen.

Habeck skizziert die Lage realistischer

Die Debatte über die Sicherheit der Energieversorgung im kommenden Winter ist in vollem Gange und jeder will seine Meinung sagen.

Die Grünen sprechen von einer Scheindebatte, da sowohl Habeck als auch Fraktionschefin Katharina Dröge die Forderungen zurückgewiesen haben. Atomkraft würde kaum helfen, die Gasknappheit in Deutschland zu lindern. Dabei geht es vor allem um die Bereiche Wärme und Industrie, sagte Habeck weiter. Der Berliner Senat arbeitet an eigenen Konzepten, um Berliner vor dem Frieren im Winter zu bewahren. Das bestätigte Sozialsenatorin Katja Kipping dem Tagesspiegel.

Nach Tagesspiegel-Informationen könnten das zum Beispiel Wärmeinseln sein. Es wird diskutiert, Stadtteilzentren oder andere Sozialeinrichtungen dafür zu nutzen. Allerdings laufen hier noch die Beratungen mit "allen Akteuren", wie die Sozialverwaltung auf Tagesspiegel-Anfrage mitteilte. Die Belegung von Turnhallen sei jedoch explizit nicht geplant, sagte Kipping abschließend.

Jenseits aller Polemik

Während alle anderen Parteien den Schwarzen Peter in diesen Zeiten der Gasknappheit den Grünen zuschieben wollen, bleibt Habeck einfach Habeck und analysiert fachlich und nüchtern die Situation. Alternativen zu den bisherigen EU-Richtlinien scheinen unausweichlich zu sein. Es sei denn, man will den letzten Rest der Großindustrie in Deutschland vor die Wand fahren. Neben parteipolitischem Kalkül sollte man die Lage jedoch realistisch einschätzen. Und realistisch würde bei einer Gasknappheit zu einer massiven Katastrophe in der Wirtschaft führen, die nicht mit Ausgleichszahlungen wieder gutzumachen ist.

So eine Situation würde zu einer dauerhaft massiv steigenden Arbeitslosigkeit führen. Und noch schlimmer - diese verlorenen Arbeitsplätze würden wohl bei einer Normalisierung der Situation auch nicht wieder neu entstehen. Deutschland kann sich langsam von dem Gedanken verabschieden, dass es in Zukunft so weitergeht wie in den letzten 60 Jahren. Vielmehr wird das Wort Verzicht in Zukunft größer geschrieben werden müssen. Und auch das deutsche Versprechen von Wohlstand muss man in Zukunft mit einem großen Fragezeichen versehen.

 

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