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Die größte Pan-Europäische Jod-Studie hat begonnen

Könnte eine bessere Jodversorgung Europa schlauer machen?

Hall in Tirol (ots) - Wissenschaftler aus 28 Europäischen Ländern möchten - mit Unterstützung durch die EU - gegen den Jodmangel vorgehen. Mit dem EUthyroid Netzwerk nimmt die Pan-Europäische Initiative die Herausforderung an, die Jodaufnahme innerhalb der Europäischen Bevölkerung wissenschaftlich zu messen, sowie passende Maßnahmen zu entwickeln, um nachhaltig die Einnahme von Jod in Europa zu verbessern. Koordiniert wird das 3-jährige Forschungsprojekt von der Medizinischen Universität Greifswald in Deutschland und ist mit 3 Millionen Euro dotiert.

Jodmangel ist der wichtigste Risikofaktor bei Schilddrüsenerkrankungen bei Erwachsenen und Kindern. Vor allem Schwangere und Stillende haben einen erhöhten Bedarf an Jod, um eine optimale Entwicklung des Kindes zu gewährleisten. Selbst ein geringfügiger Jodmangel während der Schwangerschaft kann zu einer Beeinträchtigung der Gehirnentwicklung des Kindes und damit zu verminderter Intelligenz führen. Tatsächlich ist Jodmangel weltweit einer der Hauptgründe für Hirnschäden, die vermeidbar wären. Die WHO warnt seit Jahren, dass die europäische Bevölkerung zunehmend von den Auswirkungen des Jodmangels betroffen sein wird.

Wissenschaftler der UMIT - Private Universität für Gesundheitswissenschaften, Medizinische Informatik und Technik, Hall in Tirol, Österreich, nehmen als Leiter eines Arbeitspaketes an diesem internationalen Projekt teil. "Gemeinsam mit unseren Partnern leisten wir einen Beitrag um die Fragen der Langzeit-Effektivität und Kosten-Effektivität von Präventionsprogrammen gegen Erkrankungen durch Jodmangel zu beantworten", erklärt Univ.-Prof. Dr. Uwe Siebert, Leiter des Departments für Public Health und Health Technology Assessment an der UMIT. "Es ist wichtig, dass man nicht nur den Nutzen, sondern auch einen mögliche Schaden solcher Präventionsprogramme evaluiert", erklärt die Projektkoordinatorin Dr. Ursula Rochau. "Nationale Barrieren sollen identifiziert werden, um herauszufinden, warum einige europäische Länder gut funktionierende Präventionsprogramme umgesetzt haben, andere Länder wiederum nicht", fügt Dr. Rochau hinzu.

Im vergangenen Jahrhundert haben europäische Länder bereits Präventionsmaßnahmen eingeführt, um die Jodversorgung der Bevölkerung zu verbessern - beispielsweise durch jodiertes Salz. Trotzdem verwenden nur 27% der Europäischen Haushalte Salz mit Jodzusatz. Die WHO fordert seit Jahren eine Bewertung der Situation durch ein einheitliches Beobachtungssystem, welches als Basis für verbesserte Präventionsmaßnahmen dienen soll.

31 Partner aus 28 Ländern nehmen am Europäischen Projekt "EUthyroid" teil. Das EUthyroid - Netzwerk erfasst zum ersten Mal einheitliche Daten in Bezug auf die Jodeinnahme der Bevölkerung in den teilnehmenden Ländern. Das Netzwerk vergleicht nationale Maßnahmen und Ernährungsgewohnheiten und erarbeitet sinnvolle Maßnahmen, um die Jodeinnahme in Europa zu verbessern

Zwtl.: Fokus auf Jodmangel während der Schwangerschaft

EUthyroid legt besonderes Augenmerk auf die Frage, inwieweit sich eine ungenügende Jodversorgung während der Schwangerschaft auf die geistige Entwicklung der Kinder auswirkt. Vorläufige Studien zeigen, dass schon ein leichter Jodmangel während der Schwangerschaft negative Auswirkungen auf den IQ des Kindes hat.

Zwtl.: Über die UMIT - Private Universität für Gesundheitswissenschaften, Medizinische Informatik und Technik

Als moderne Gesundheitsuniversität hat sich die UMIT in Hall in Tirol auf die neuen Berufs- und Forschungsfelder und damit auch auf die aktuellen Herausforderungen im Gesundheitswesen und der Technik spezialisiert. Im Rahmen von nationalen und internationalen Forschungsprojekten konnte sich die UMIT seit ihrer Gründung 2001 bereits höchste Reputation als universitäre Forschungseinrichtung erwerben. Die Universität befindet sich zu 100 Prozent im Besitz des Landes Tirol. In enger Kooperation mit den Tiroler Hochschulen und mit nationalen und internationalen Forschungseinrichtungen bietet die UMIT Forschung und Lehre auf höchstem Niveau. International anerkannte Professoren, Gastprofessoren und Lehrende, modernste Infrastruktur und ein qualitativ hochwertiges Studienangebot machen die UMIT in Hall in Tirol zu einer kleinen aber feinen Universität mit Vorzeigecharakter.

 

Quelle presseportal  Foto by flickr/Norvatis AG

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