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Ungereimtheiten im Fall Zschäpe

Aussage eines Mitarbeiters der JVA gibt Rätsel auf über die Ungereimtheiten im Fall Beate Zschäpe

Nachdem gestern im WDR5 ein Hörerfeedback zum Prozess Zschäpe über den Äther lief, ereignete sich ein spannender Zwischenfall. Ein Hörer meldete sich am Hörertelefon in der Sendung "WDR5-Tagesgespräch" und wollte, dass sein Name anonym bleiben soll, er aber Informationen zum Fall Zschäpe hätte, die vielleicht für die Öffentlichkeit interssant sei. Nachdem dieser Mann am Telefon von der Moderatorin gefragt wurde, warum er seinen Namen nicht nennen wollte, berichtete der Mann ganz offen, dass er ein Mitarbeiter in der JVA sei und dass seine Arbeitskollegen von merkwürdigen Gegebenbeiten bei der Behandlung von Frau Zschäpe gegeben hat. Dazu gehörte beispielsweise die Tatsache, dass Frau Zschäpe in der Untersuchungshaft Kontakt zu anderen Häftlingen in anderen Strafanstalten gehabt hätte. Wenn diese Aussage den Tatsachen entspricht, dann wäre das nicht nur ein Verstoß gegen die Richtlinien der Haftanstalten, sondern das lässt erahnen, dass es tatsächlich noch Hintermänner gibt, die Frau Zschäpe diese Sondererrechte überhaupt erst ermöglichten. Und weiter lässt das den Gedanken zu, dass die Hintermänner, die es angeblich nicht gibt, nicht in den Reihen der NSU zu suchen sind, sondern diese Männer oder Frauen einen direkten Einfluss auf Staatsorgane haben - entweder von ganz oben oder aber innerhalb der Reihen der Mitarbeiter der Haftanstalt.

Der Anrufer wies darauf hin, dass er es merkwürdig fände, dass diese Aussage von ihm und auch weitere Aussagen zum Verhalten von Frau Zschäpe von den Mitarbeitern der Presse nicht weiter aufgegriffen worden seien, vielmehr schien es so zu sein, dass man davon nichts wissen wolle. Das ist eine weitere Merkwürdigkeit, die zunächst den Eindruck einer Täuschung gegenüber der Öffentlichkeit erweckt. Da uns der Name dieses Mannes nicht vorliegt, die Redaktion den Namen des Informanten aber kennt, können an dieser Stelle keine weiteren Informationen veröffentlicht werden. Es macht aber nachdenklich, dass die Kollegen der schreibenden Zunft sich dieser Sache nicht weiter annehmen wollen oder zumindest angenommen haben.

Redaktion tallos.de - Alexandros Tallos  Foto by flickr/Juergen Pohl

Wir schaffen das im Radio

Erfolgreiche Sondersendung der jungen ARD-Radioprogramme zur Flüchtlingsfrage

Hamburg (ots) - "Wie schaffen wir das?" - diese Frage hat bei vielen Hörerinnen und Hörern der jungen ARD-Wellen einen Nerv getroffen. Das Interesse an der zweistündigen Sondersendung aller neun jungen ARD-Radios rund um das Thema Flüchtlinge war riesig. Der Hashtag #wieschaffenwirdas war über mehrere Stunden in den Top Five der Twittercharts. Bei Facebook gab es mehr als 10.000 Kommentare. Zu Wort kamen Politiker und Prominente wie Til Schweiger, Klaas Heufer-Umlauf und die Band Revolverheld. Tagesschau-Sprecherin Linda Zervakis und 1LIVE-Moderator Simon Beeck führten durch die Sendung aus dem ARD-Hauptstadtstudio in Berlin.

Aus Brüssel zugeschaltet stellte sich EU-Parlamentspräsident Martin Schulz (SPD) den Fragen der Hörerinnen und Hörer. Dabei fand er klare Worte: "Wo ich die Faxen richtig dicke habe, das ist, dass 'die EU' verantwortlich gemacht wird für den Nationalismus, der in einigen Ländern herrscht und der genau das Gegenteil von Europäischer Union ist, nämlich nationaler Alleingang."

Der CDU-Politiker Jens Spahn, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, zeigte sich beeindruckt vom großen ehrenamtlichen Engagement in Deutschland. Aber er plädierte in der Sendung auch für Ehrlichkeit: "Deutschland wird nicht alle aufnehmen können und nicht für jeden ein Haus bauen können." Spahn war für Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) eingesprungen, der wegen eines dringenden Termins seine Teilnahme an der Sendung kurzfristig absagen musste.

Schauspieler und Regisseur Til Schweiger berichtete im Verlauf der ARD-Sendung von seinem Engagement für Flüchtlinge und plädierte dafür, weiterhin hilfsbereit zu sein: "Ich spreche auch mit Politikern, und alle sagen, das ist ein Wahnsinn, eine riesige Aufgabe und keiner weiß genau, wie sie gelöst wird. Alles, was ich sage ist, dass man aus Menschlichkeit den Flüchtlingen helfen muss."

Joachim Knuth, Vorsitzender der ARD-Hörfunkkommission und NDR-Programmdirektor Hörfunk, zog eine positive Bilanz dieser einmaligen Radio-Aktion: "Uns freut die große Resonanz junger Menschen auf diese Sondersendung. Eine solche Gemeinschaftsanstrengung gehört zum journalistischen Auftrag und Anspruch der jungen ARD-Radios. Die Flüchtlingsfrage, ein für Deutschland und ganz Europa epochales Thema, ist von jungen Hörerinnen und Hörern, Flüchtlingen, Politikern und Künstlern offen und engagiert diskutiert und die Frage, ob wir es schaffen oder nicht, umfassend beleuchtet worden."

Die Reaktionen im Netz, bei Facebook, Twitter und WhatsApp auf die Sondersendung der jungen ARD-Programme waren zahlreich und überwiegend positiv. Twitter-Userin Katrin Scheib schrieb z. B.: "So ein #wieschaffenwirdas-Format - reflektiert, anschaulich, hype-frei - können wir das regelmäßig haben? Wie Brennpunkt, nur leiser?".

Die gemeinsame Live-Sendung wurde zeitgleich von den jungen ARD-Programmen 1LIVE (WDR), Bremen Vier (RB), DASDING (SWR), Fritz (rbb), N-JOY (NDR), puls (BR), Sputnik (MDR), 103.7 UnserDing (SR) und YOU FM (hr) ausgestrahlt. Zusammen erreichen die Programme fast sieben Millionen Hörerinnen und Hörer pro Tag.

Quelle presseportal  Foto obs/ARD Radio & TV/Benjamin Hüllenkremer

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