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Scholz im Windschatten von Merkel

Empfehlung Scholz im Windschatten von Merkel

Abgeklärter Kanzler oder einfach nur dumm?

Scholz scheint sich viel bei der Ex-Kanzlerin abgeschaut zu haben. Dass das nicht unbedingt vorteilhaft für ihn ist, zeigte sich gestern Abend zum wiederholten Mal.

Die Wahlschlappe wird auf schlechte Kommunikation zurückgeführt. Der Kanzler stellte sich im Radio den Fragen der Bürger. Auch wenn es oft gezwungen wirkte, war die Runde erhellend. Nach der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen war es ein schlechter Tag für die SPD. Die Partei hatte bei der Landtagswahl an Rhein und Ruhr ein Rekordergebnis eingefahren. Der Kanzler wirkte entspannt, lächelte und scherzte, als er am Montag im Fernsehstudio saß. Als ob nichts passiert wäre.

Einer der Gründe für die Niederlage bei der zweiten Landtagswahl innerhalb einer Woche war die mangelnde Kommunikation. Der Kanzler musste seine Politik auf Drängen von Atalay erneut erklären. Vier Bürger wurden vom Fernsehsender sorgfältig ausgewählt, um ihn zu befragen: ein Stahlarbeiter, eine alleinerziehende Mutter mit vier Kindern, ein Finanzexperte und eine Ukrainerin.

Die Zuschauer der Runde wissen nun, dass der Mann lange Fragen beantworten kann, ohne eine Antwort zu geben. Eine Erklärung seiner Politik gab es nicht. Vieles war neu, aufschlussreich und am Rande zum Schmunzeln.

Die entscheidenden Punkte in der Diskussion

Trotz der deutlichen Wahlniederlage in Nordrhein-Westfalen sieht der Bundeskanzler noch Chancen für die SPD, dort zu regieren. Die Parteien, die im Bund die Regierung bilden, haben im NRW-Landtag eine Mehrheit. Selbst aus der Position des Zweiten wäre eine Regierungsbildung möglich. Die stärkste Kraft hat in der Geschichte der Bundesrepublik noch nie eine Regierung gebildet. Es wäre verwunderlich, wenn man sagen würde, dass dies nicht der Fall sein kann.

"Wenn Sie sich von Schlagzeilen beeindrucken lassen, sollten Sie sich einen anderen Job suchen", riet der Kanzler allen in der Diskussion. Im Moment gilt das aber auch und vor allem auch für ihn selbst.

Scholz befürchtet ein größeres Ausmaß an Zerstörung und Verbrechen durch russische Soldaten. Der Krieg werde zunehmen. Er hat keine Angaben zu seiner Aussage gemacht.

Es gibt keine Anzeichen für ein baldiges Ende des Krieges. "Bislang gibt es leider keine Anzeichen dafür, dass die Einsicht gewachsen ist, dass dieser Krieg nun so schnell wie möglich beendet werden sollte", sagte er. In Moskau gibt es dafür keine Anzeichen.

Die Teilnehmer der TV-Runde mit dem Kanzler sind verwirrt, um welche Ziele es eigentlich geht, wenn endlich schwere Waffen geliefert werden sollen. Die Kanzlerin sagte, Putin dürfe den Krieg nicht gewinnen. Es dürfe keinen Friedensschluss mit Russland geben, bei dem eroberte Gebiete in der Ukraine an Russland abgetreten würden. Die Regierung in Kiew ist zuständig für die Bedingungen, unter denen ein Frieden erreicht werden kann.

Noch vor wenigen Wochen spottete der Kanzler über Abgeordnete, die ihn zu Waffenlieferungen gedrängt hatten und über Nacht zu Waffenspezialisten geworden waren. Er erklärte, dass man Panzer nicht wie in einem Autohaus "gleich mitnehmen" könne und dass die Ausrüstung vorbereitet werden müsse.

Was er bei seinem jüngsten Telefonat mit Putin besprochen hat, hat Scholz nicht verraten. Über solche Gespräche spricht man nicht. Der Kanzler sprach darüber, wie die beiden Männer miteinander sprechen, dass Putin Russisch und gelegentlich Deutsch spricht.

Scholz will im Moment nicht nach Kiew fahren. Es würde nur Sinn machen, wenn es konkrete Dinge gäbe, die besprochen werden müssten. Die Studiogäste sagten, es müsse alles Mögliche geben, aber das änderte nichts an der Meinung von Scholz. Der Kanzler sagte, er würde sich nicht in eine Gruppe von Leuten einreihen, die etwas für einen Fototermin tun. Ein Seitenhieb in Richtung Friedrich Merz, der kürzlich in Kiew war und trotz anderer Ankündigungen tatsächlich nur ein Foto mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj vorweisen konnte.

Es wird vermutet, dass der Kanzler eine Art Kommunikationstraining absolviert hat. Seit Monaten spricht er wieder angeregter. "Das hat mich wirklich berührt" scheint der Kanzler immer noch nicht zu sagen. Scholz ist nicht wie ein Sizilianer, aber immerhin mit deutlichem Einsatz seiner Hände. Vielleicht war es nur ein Moment des Überschwangs, aber das ist in dieser Form neu.

Der Finanzexperte, der zu den vier Studiogästen gehörte, zeigte sich besorgt darüber, wie Deutschland für den Krieg bezahlen und wie viele Schulden es anhäufen würde. "Wir werden im Wesentlichen aus ihnen herauswachsen", sagte der Kanzler über die Staatsverschuldung. Es gibt kein einzelnes Konzept, das sagt: Ich mache nur das eine und nie das andere, sondern man muss es zusammenbringen. Ich bin zuversichtlich, dass wir das schaffen können, und wir werden es auch schaffen. Deutschland war nach der Finanzkrise in einer besseren Position als die anderen G7-Länder.

Der Kanzler sagte der vierfachen Mutter im Studio, dass bis zum Ende des Jahrzehnts sieben Millionen Arbeitskräfte fehlen werden. Für die Schulabgänger wird es nicht schwer sein, Arbeit zu finden.

Die Suche nach einem Doppelgänger für den Kanzler war bisher erfolglos, "das macht mich ein wenig stolz". Es zeige, dass er einzigartig ist. Er hat gezeigt, dass er denkt, dass er einzigartig ist. Am Ende der Runde waren die vier Studiogäste bei RTL nicht ganz zufrieden mit den Argumenten und Antworten des Kanzlers auf ihre Fragen. "Ich sehe immer noch Skepsis in ihren Augen", so Atalay.

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