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ARD-DeutschlandTrend Oktober 2015

Sonntagsfrage: Union verliert leicht, Merkel büßt an Beliebtheit ein, Seehofer legt zu

Köln (ots) - In der Sonntagsfrage verliert die Union im Vergleich zum Vormonat  2 Punkte und kommt auf 40 Prozent. Die SPD kommt auf 24 Prozent (+/-0 Punkte im Vergleich zum September-DeutschlandTrend). Die Grünen  erreichen 10 Prozent (-2), die Linke 9 Prozent (+1). Die FDP erreicht 5 Prozent (+1), die AfD 6 Prozent (+2). Für die Sonntagsfrage im  Auftrag der ARD-Tagesthemen hat das Meinungsforschungsinstitut  Infratest dimap von Montag bis Mittwoch dieser Woche 1.501  Wahlberechtigte bundesweit befragt.  Deutliche Veränderungen binnen eines Monats zeigen sich in der  Beurteilung der wichtigen bundespolitischen Akteure, allen voran der  Bundesregierung. 48 Prozent der Befragten sind mit der Arbeit der  Bundesregierung zufrieden bzw. sehr zufrieden. Das sind 5 Punkte  weniger als im Vormonat. 51 Prozent sind weniger bzw. gar nicht  zufrieden. Das sind 7 Punkte mehr als im Vormonat. Erstmals seit März 2014 überwiegt die Unzufriedenheit mit der Regierungskoalition.  Auf Platz eins der Liste der beliebtesten Politiker liegt  Außenminister Frank-Walter Steinmeier mit 65 Prozent Zustimmung. Das  sind 7 Punkte weniger als im Vormonat. Es folgt Finanzminister  Wolfgang Schäuble. 64 Prozent der Befragten (-5) sind mit seiner  Arbeit zufrieden bzw. sehr zufrieden. Bundeskanzlerin Angela Merkel  verliert im Vergleich zum Vormonat 9 Punkte und erreicht 54 Prozent  Zustimmung. Das ist ihr schlechtestes Ergebnis seit Dezember 2011  (damals ebenfalls 54 Prozent Zustimmung). Wirtschaftsminister Sigmar  Gabriel kommt auf 47 Prozent Zustimmung (-1). Der  Noch-Fraktionsvorsitzende der Linkspartei Gregor Gysi erreicht 45  Prozent (+1) und Familienministerin Manuela Schwesig 40 Prozent (-2). Der CSU-Vorsitzende Horst Seehofer legt um 11 Punkte zu auf 39  Prozent. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen erreicht 39  Prozent Zustimmung (-6) und Innenminister Thomas de Maizière 39  Prozent Zustimmung (-1).   Befragungsdaten - Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland ab 18 Jahren - Fallzahl: 1.001 Befragte, Sonntagsfrage: 1501 Befragte - Erhebungszeitraum: 28.9.2015 bis 29.9.2015, Sonntagsfrage  29.9.2015 bis 30.9.2015 - Erhebungsverfahren: Computergestützte Telefoninterviews (CATI) - Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl/Dual Frame - Fehlertoleranz: 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte  * bei einem Anteilswert von 5%; ** bei einem Anteilswert  von 50%

Quelle presseportal  Foto pixabay/geralt

  • Publiziert in Politik

ZDF-Politbarometer Oktober 2015

Mehrheit hält die Zahl der Flüchtlinge nicht mehr für verkraftbar

Merkels Image leidet unter Flüchtlingskrise - SPD und Grüne im Minus, AfD im Plus

Mainz (ots) - Waren vor zwei Wochen noch 57 Prozent der Deutschen der Meinung, dass die vielen Flüchtlinge, die zu uns kommen, verkraftet werden können, und nur 40 Prozent in dieser Hinsicht skeptisch, so haben sich die Mehrheitsverhältnisse inzwischen geändert: Jetzt glauben nur noch 45 Prozent, dass Deutschland die große Zahl an Flüchtlingen verkraften kann, 51 Prozent sehen das nicht so (Rest zu 100 Prozent hier und im Folgenden jeweils "weiß nicht").

Befürchtungen der Deutschen

Bei genauerem Nachfragen zeigt sich, dass 74 Prozent aller Befragten meinen, dass wegen der Ausgaben für die Flüchtlinge in anderen Bereichen gespart werden muss. Lediglich 24 Prozent haben diese Befürchtungen nicht. 62 Prozent erwarten, dass durch die große Zahl an Flüchtlingen die Kriminalität bei uns zunehmen wird, nur 34 Prozent sehen das nicht so. Dass durch die Flüchtlinge unsere gesellschaftlichen und kulturellen Werte bedroht werden, glaubt hingegen nur eine Minderheit (33 Prozent). Knapp zwei Drittel (61 Prozent) meinen das nicht.

Integration von Flüchtlingen

Geteilter Meinung sind die Deutschen, wenn es um die Frage der Integrationsbereitschaft der Flüchtlinge geht: 44 Prozent glauben, dass sich die meisten bei uns integrieren wollen, 50 Prozent meinen, dass sie diese Bereitschaft nicht haben. Mehrheitlich skeptisch (54 Prozent) sieht man die Aussichten, ob die Eingliederung im Großen und Ganzen funktionieren wird. Nur 39 Prozent sind hier zuversichtlich.

Merkels Image und die Flüchtlingskrise

Die gewachsene Skepsis, dass die Flüchtlingskrise für uns verkraftbar ist, hat auch zu einer gestiegenen Unzufriedenheit mit der Arbeit von Angela Merkel in dieser Frage geführt: Nur noch 46 Prozent (minus 4) sind der Meinung, dass die Bundeskanzlerin im Bereich von Flüchtlingen und Asyl ihre Arbeit eher gut macht, 48 Prozent (plus 5) stellen ihr da ein eher schlechtes Zeugnis aus. Während die Anhänger der Grünen (69 Prozent) und die der CDU/CSU (64 Prozent) sich mehrheitlich positiv äußern und die der SPD geteilter Meinung sind, urteilen bei den Anhängern der Linken (45 Prozent) und vor allem bei den AfD-Anhängern (4 Prozent) nur Minderheiten positiv über Merkels Arbeit auf diesem Gebiet. Wenn es aber um ihre Arbeit insgesamt geht, sind 70 Prozent aller Befragten der Meinung, dass sie ihren Job als Bundeskanzlerin eher gut macht, 27 Prozent sehen das nicht so.

TOP TEN: Merkel mit Minus - Seehofer mit deutlichem Plus

Weiterhin auf Platz eins der nach Ansicht der Befragten wichtigsten zehn Politiker/innen liegt Wolfgang Schäuble. Er erreicht jetzt auf der Skala von +5 bis -5 einen Durchschnittswert von 2,2 (Sept. II: 2,1). Auf Platz zwei folgt Frank-Walter Steinmeier mit 2,1 (Sept. II: 2,0) knapp vor Wolfgang Bosbach mit unveränderten 1,9. Auf Platz vier liegt Bundeskanzlerin Angela Merkel, die in der Gesamtheit aller Befragten nur noch auf 1,6 kommt (Sept. II: 1,9). Sie wird allerdings von den Anhängern der CDU/CSU nach wie vor mit sehr positiven 3,6 bewertet. Mit Abstand folgen Sigmar Gabriel mit unveränderten 1,1, Manuela Schwesig mit 0,9 (Sept. II: 1,0), Ursula von der Leyen mit 0,8 (Sept. II: 0,6), Thomas de Maizière ebenfalls mit 0,8 (Sept. II: 0,6) und Gregor Gysi mit 0,7 (Sept. II: 0,5). Besonders deutlich kann Horst Seehofer zulegen: Er kommt jetzt ebenfalls auf 0,7 (Sept. II: 0,2). Allerdings erhält er von den Anhängern der CDU/CSU eine fast unverändert niedrige Bewertung von nur 1,5.

Projektion

Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, käme die CDU/CSU auf unveränderte 41 Prozent, die SPD auf 25 Prozent (minus 1) und die Linke auf 9 Prozent (unverändert). Die Grünen könnten 9 Prozent (minus 1), die FDP 4 Prozent (unverändert) und die AfD jetzt 6 Prozent (plus 1) erreichen. Die anderen Parteien erzielten zusammen 6 Prozent (plus 1). Neben Schwarz-Rot würde es damit weiterhin auch für Schwarz-Grün reichen. Rechnerisch wäre auch eine Regierung aus CDU/CSU und AfD möglich. Rot-Rot-Grün hingegen hätte keine Mehrheit.

Militärisches Eingreifen von Russland in Syrien

Vor kurzem hat Russland im syrischen Bürgerkrieg mit Luftangriffen zur Unterstützung von Machthaber Assad begonnen. Nur 11 Prozent aller Befragten meinen, dass das militärische Eingreifen Russlands eher zu einer Lösung des Konflikts beiträgt, 54 Prozent glauben, dass der Konflikt in Syrien dadurch verschärft wird, und 27 Prozent erwarten, dass sich dadurch nicht viel ändert.

Die Umfrage zum Politbarometer wurde wie immer von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der Zeit vom 6. bis 8. Oktober 2015 bei 1268 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Die Befragung ist repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland. Der Fehlerbereich beträgt bei einem Parteianteil von 40 Prozent rund +/- drei Prozentpunkte und bei einem Parteianteil von 10 Prozent rund +/- zwei Prozentpunkte. Daten zur politischen Stimmung: CDU/CSU: 43 Prozent, SPD: 25 Prozent, Linke: 9 Prozent, Grüne: 9 Prozent, FDP: 2 Prozent, AfD: 6 Prozent. Das nächste Politbarometer sendet das ZDF am Freitag, 23. Oktober 2015.

Quelle presseportal  Foto by obs/ZDF/ZDF/Forschungsgruppe Wahlen

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