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Keine Engpässe bei der Wohnraum Situation

Plattenbauten sind nicht zu befürchten - Kommentar von Tobias Blasius zum sozialen Wohnungsbau

Essen (ots) - NRW benötigt in wenigen Jahren 120.000 neue Wohnungen. Der Flüchtlingszustrom hat über Nacht alle Bevölkerungs- und Bedarfsprognosen korrigiert. Die Lockerung der Höhenbegrenzung im sozialen Wohnungsbau ist eine der kleineren von vielen Stellschrauben, die nun bewegt werden müssen.
Die Anhebung auf sieben Regelgeschosse in den Großstädten mit der stärksten Nachfrage erscheint maßvoll. Vor Plattenbauten, die vielen Städten seit den 70er-Jahren allerhand stadtplanerische, ästhetische und soziale Probleme beschert haben, muss sich niemand fürchten.
Ob jedoch die "soziale Durchmischung" in architektonisch ansprechenden Wohnsiedlungen gelingt, die Bauminister Groschek vorschwebt, ist längst nicht ausgemacht. Überambitionierte Energiespar-Vorschriften und eine umweltpolitisch gewollte Verknappung von Bauland haben dazu geführt, dass Neubauwohnungen in populären Gegenden schon heute für Normalverdiener kaum mehr zu bezahlen sind.
Zwischen Mondpreisen und Leerständen liegen dabei oft nur wenige Kilometer. Dieser Trend lässt sich mit dem Instrumentarium des sozialen Wohnungsbaus nur schwer durchbrechen.

Quelle presseportal  Foto by flickr/Roger W

Mehr Wohnungen für Deutschland

Statistisches Bundesamt bestätigt einen Anstieg im Wohnungsbau

Januar - September 2015: 4,8 % mehr genehmigte Wohnungen

Wiesbaden (ots) - Von Januar bis September 2015 wurde in Deutschland der Bau von 222 800 Wohnungen genehmigt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, waren das 4,8 % oder 10 300 Wohnungen mehr als im Vorjahreszeitraum. Der im Jahr 2010 begonnene Aufwärtstrend bei den Baugenehmigungen von Wohnungen setzte sich damit weiter fort.

In Wohngebäuden wurden in den ersten neun Monaten 2015 insgesamt 191 400 Neubauwohnungen genehmigt, das waren 3,9 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Diese Zunahme resultiert vor allem aus einem Anstieg der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser (+ 5,6 %). Die Baugenehmigungen für Mehrfamilienhäuser (+ 2,9 %) und Zweifamilienhäuser (+ 1,4 %) stiegen in diesem Zeitraum geringer an.

Der umbaute Raum der genehmigten neuen Nichtwohngebäude ging von Januar bis September 2015 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 1,4 % auf 138,6 Millionen Kubikmeter zurück. Dieser Rückgang geht ausschließlich auf die nichtöffentlichen Bauherren zurück (- 1,7 %). Bei den öffentlichen Bauherren wurde das Vorjahresergebnis dagegen überschritten (+ 2,5 %). Bezogen auf die Gebäudeart wurde vor allem der Bau von Fabrik- und Werkstattgebäuden (- 15,9 %) deutlich weniger genehmigt als im Vorjahreszeitraum.

Quelle presseportal  Foto by flickr/Metropolico.org

Wohnraum in deutschen Großstädten wird knapp

Vonovia warnt vor akuter Wohnungsnot

Düsseldorf (ots) - Angesichts der Flüchtlingskrise warnt Deutschlands größer Immobilienkonzern Vonovia vor einer akuten Wohnungsnot in deutschen Großstädten. Vonovia-Chef Rolf Buch sagte im Interview mit der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Montagausgabe): "Wir hatten schon vor der Flüchtlingskrise Engpässe vor allem in den Großstädten, jetzt explodieren diese Probleme. Dieses Land ist derzeit weder bautechnisch noch genehmigungstechnisch darauf vorbereitet, das kurzfristig zu stemmen." Der bundesweite Bedarf liege derzeit bei 400.000 Neubauwohnungen pro Jahr. Buch: "Es werden aber nur 200.000 gebaut, und nur 60.0000 davon sind für normale Einkommen bezahlbar." Um gegenzusteuern, müsse die Politik die behördlichen Genehmigungsprozesse deutlich beschleunigen. "Je nach Kommune müssen wir auf eine Baugenehmigung derzeit bis zu vier Jahre warten. Das kann das Land sich nicht mehr leisten", so Buch. Vonovia habe eine neue Technik entwickelt, bei der in Großserie hergestellte Standardmodule zum Bau neuer Stockwerke auf bestehende Gebäude aufgesetzt werden. Diese Bauweise könne den Neubau-Quadratmeterpreis von 2500 auf 1500 Euro senken. Buch: "Sowas kann man dann für sechs bis sieben statt für 9 Euro pro Quadratmeter kalt vermieten, ohne Geld zu verlieren." Vonovia wartet auf entsprechende Genehmigungen: "Wir könnten also einige tausend Wohnungen schnell bauen." Die Alternative seien Trabantenstädte, die um die Kernstädte herum realisierbar wären. Für Buch die schlechtere Variante: "Dort wohnen dann Geringverdiener und die Reichen bleiben in den Innenstädten unter sich. Das will ja auch niemand." Im kommenden Jahr will Vonovia zwischen 430 Millionen und 500 Millionen Euro investieren. Mit Schwerpunkt NRW: "In NRW werden wir inklusive Instandhaltung rund 220 Millionen Euro ausgeben", sagte Buch.

Quelle presseportal  Foto by flickr/eLKayPics / Lutz Koch

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