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Lehrermangel ab 2016 prognostiziert

Philologenverband warnt vor Lehrermangel ab Mitte 2016

Düsseldorf (ots) - Wegen der rasch steigenden Zahl von Flüchtlingskindern an deutschen Schulen hat der Philologenverband vor einem Lehrermangel ab Mitte 2016 gewarnt. "Allein für die Flüchtlingskinder, die in diesem Jahr in Deutschland angekommen sind, benötigen wir mindestens 20.000 Lehrer zusätzlich", sagte der Vorsitzende Heinz-Peter Meidinger der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Dienstagausgabe). Die große Zahl der neuen Schüler werde erst im kommenden Jahr oder 2017 in den Schulen ankommen. Spätestens Mitte 2016 werde sich der Lehrermangel bemerkbar machen betonte Meidinger. Sollten im kommenden Jahr abermals 150.000 Flüchtlingskinder nach Deutschland kommen, müssten weitere 10.000 Lehrer zusätzlich eingestellt werden, um das Lehrer-Schüler-Verhältnis von 1:15 beizubehalten.

Quelle presseportal  Foto by flickr/Chemie-Verbände Baden-Württemberg

Mathe Lehrer sind Mangelware

WAZ: Mehr Mathematik und Technik. Kommentar von Wilfried Goebels zum Lehrermangel


Essen (ots) - Das Ausland beneidet uns um das duale Ausbildungssystem in Betrieb und Berufskolleg. Der dauerhafte Fehlbedarf an Lehrern in gewerblich-technischen Fächern aber gefährdet den langfristigen Erfolg bei der Ausbildung qualifizierter Fachkräfte. Was sind die Ursachen? Seit Jahren fällt an den Schulen zu häufig der Unterricht in naturwissenschaftlichen Fächern aus. Wer Interesse für Technik wecken will, muss damit aber in der Schule früh anfangen. Ohne technische und mathematische Grundbildung wird ein Fachstudium später zur unlösbaren Aufgabe. Damit beginnt der Teufelskreis. Fehlen Technik-Studenten und Technik-Lehrer, leidet die duale Ausbildung. Der Fachkräftemangel ist programmiert. Mathematik und Naturwissenschaften müssen wieder einen höheren Stellenwert an den sozialwissenschaftlich dominierten Schulen genießen. Zur Wahrheit gehört: Der Kurswechsel an unseren Schulen hin zu mehr Pflichtunterricht in technischen Fächern ist nicht von heute auf morgen zu meistern, weil das Lehrpersonal fehlt. Ministerin Löhrmann wäre gut beraten, vorübergehend Ausbilder aus der Wirtschaft als "Hilfslehrer" anzuwerben, um Lücken im Unterricht zu füllen.

Quelle presseportal Foto by flickr/Bob Cotter

Wenn die Lehrer erst einmal ein Praktikum machen sollen

Westfalen-Blatt: zu Betriebspraktika für Lehrer

Bielefeld (ots) - Gerhard Schröder nannte sie einst »faule Säcke«. Und sowieso meint jeder zu wissen, was Lehrer so tun oder auch mal nicht tun. Schließlich haben wir alle viele Jahre selbst auf der Schule verbracht und dürfen den Lehrbetrieb, sofern wir Kinder haben, später erneut aus der Ferne verfolgen. Wenn Mittelstandspräsident Mario Ohoven die Lehrer jetzt in den Schulferien in die Betriebe schicken will, dann weiß man zunächst nicht, ob das ein ernsthafter Vorschlag sein soll oder nur ein Affront gegen die mit vermeintlich viel zu vielen Ferienwochen gesegneten Pädagogen. Deshalb sollte Herr Ohoven vielleicht einmal selbst in die Schulen gehen und sich anschauen, wie Lehrer mit Inklusion, Flüchtlingsklassen und anderen Herausforderungen fertig werden. Zugute halten kann man ihm allerdings, dass er ein wichtiges Thema (wenn auch auf unnötig polternde Art) in die Diskussion gebracht hat. Wie realitätstauglich ist die Schulbildung? Wie kann der Praxisschock nach Jahren der Theorie gemildert werden? Diese Fragen gilt es zu stellen. Dabei darf man nicht vergessen, dass die Schulen darauf bereits Antworten geben, dort viel gemacht wird, um Schüler auf den Beruf vorzubereiten. Aber bei allem Bemühen: Lasst die Schulen auch mal zur Ruhe kommen!

Quelle presseportal  Foto by flickr/rene.schlaefer

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