Log in

Die Konzerne - die Kohle - das Klima

Die Gesellschaft und das Geld - Kommentar von Ulf Meinke zu Kohle und Kapital

Essen (ots) - Wer das Geld hat, hat die Macht. Der Finanzkonzern Allianz hat viel Geld, er hat also auch viel Macht. Mit Macht lässt sich die Gesellschaft verändern. Geld hat also einen Einfluss auf die Welt um uns herum. Das ist die eine Seite. Hinzu kommt aber: Die Gesellschaft verändert auch die Unternehmen, die über Macht verfügen. Denn ein Unternehmen, das dauerhaft gegen die Interessen einer Gesellschaft agiert oder die Welt um sich herum nicht mehr versteht, ist letztlich zum Scheitern verurteilt, weil die Produkte oder Dienstleistungen an den Bedürfnissen der Menschen vorbeigehen. Deshalb müssen sich Unternehmen laufend verändern.

RWE hat heute auch deshalb Probleme, weil der Konzern zu spät verstanden hat, dass die Akzeptanz von Atomkraft und Kohle schwindet. Grünes Gedankengut ist längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Auch bei Investoren gibt es einen Klimawandel. Der norwegische Staatsfonds hat schon vor einiger Zeit mit einem Rückzug aus Kohlegeschäften aufhorchen lassen. Nun pflegt auch die deutsche Allianz ihr Umweltprofil.

Mag sein, dass auch ein Antrieb ist, einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Doch vor Illusionen sollte man sich hüten: Dax-Konzerne sind darauf ausgerichtet, Geld zu verdienen, nicht die Welt zu verbessern.

Quelle presseportal.de  Foto by flickr.com/compact

  • Publiziert in Politik

Kohlekraftwerke verbrauchen Trinkwasser für eine Milliarde Menschen

Geplante Kraftwerke würden Wassermangel weltweit verschärfen

Hamburg (ots) - Hamburg, 22. 3. 2016 - Mit dem Wasserverbrauch aller Kohlekraftwerke ließe sich eine Milliarde Menschen mit Trinkwasser versorgen. Dies belegt ein heute veröffentlichter Greenpeace-Report. Erstmals werden darin die Auswirkungen der weltweit 8400 Kohlekraftwerke auf den aktuellen sowie künftigen Wasserbedarf analysiert. Die Studie identifiziert dabei Regionen in denen bestehende und geplante Kohlekraftwerke den Wassermangel weiter verstärken. "Kohlekraftwerke befeuern nicht nur den Klimawandel, sie rauben uns auch die wertvollste Ressource - das Wasser. In Zeiten günstiger und sauberer erneuerbarer Energien lassen sich weitere Kohlekraftwerke nicht mehr verantworten", sagt Greenpeace-Energieexperte Karsten Smid. Der Report online: http://gpurl.de/39KIq

Kohlestrom allein ist für rund sieben Prozent des weltweiten Wasserverbrauchs verantwortlich. Neben dem nötigen Kühlwasser der Kraftwerke werden enorme Wassermengen in den Kohleminen sowie zum Waschen der Kohle verbraucht. Dazu werden Kohleaschedeponien besprüht, um zu verhindern, dass sich gesundheitsschädlicher Kohlestaub ausbreitet.

Ein Viertel geplanter Kohlekraftwerke liegen in Regionen mit Wasserknappheit

Das Pariser Klimaabkommen mit seinen ehrgeizigen Zielen hat der deutschen Debatte über einen Ausstieg aus der Kohleverstromung neue Dynamik verliehen. Hauptargument für den mittelfristigen Ausstieg sind bislang die enormen Mengen klimaschädlicher Treibhausgase, die Kohlekraftwerke ausstoßen. Mit dem aktuellen Report beleuchtet Greenpeace eine bislang in Deutschland wenig beachteten Aspekt der Kohleverstromung. "Deutschland kann der Welt mit dem Kohleausstieg zeigen, dass ein Industrieland auch ohne einen Energieträger auskommt, der das Klima zerstört und Wasser verschwendet", so Smid.

Ein Viertel der weiteren Kohlekraftwerke ist in Regionen geplant, die schon heute unter schrumpfenden Trinkwasserreserven und Wasserknappheit leiden. Die meisten zusätzlichen Kohlekraftwerke planen weltweit China (derzeit 237 Gigawatt (GW) an neuen Kohlekapazitäten), Indien (52 GW) und die Türkei (7 GW). Fast die Hälfte der geplanten chinesischen Kohlekraftwerke soll in Regionen entstehen, in denen bereits heute Wassermangel herrscht. Die geplanten weiteren Kohlekraftwerke würden den Wasserverbrauch fast verdoppeln.

Quelle presseportal
Foto by: flickr/Lukas Laszlo

Diesen RSS-Feed abonnieren

Dortmund

Banner 468 x 60 px