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Die IAA 2015 - ein Kommentar

Stuttgarter Zeitung: Kommentar zur IAA

Stuttgart (ots) - So positiv es ist, wenn das Thema Vernetzung und autonomes Fahren zusätzlichen Innovationsschwung in eine alte Branche bringt, so negativ wäre es, wenn dies nun auf Kosten der Weiterentwicklung der grünen Technik ginge. Denn trotz aller Fortschritte werden immer noch viel zu wenige Ökomobile verkauft. Das von Bundesregierung und Industrie verkündete Ziel, bis zum Ende des Jahrzehnts eine Million Elektroautos auf die deutschen Straßen zu bringen, ist aus heutiger Sicht nicht erreichbar. Das stärkste Wachstum verzeichnen dagegen ausgerechnet Geländewagen, die im Blick auf den Klimawandel wohl kaum die Autos der Zukunft sein können. Staatliche Subventionen wie Kaufprämien für die Stromer wären jedoch der falsche Weg. Stattdessen müssen die Autohersteller mit voller Kraft daran arbeiten, die Reichweite weiter zu verbessern, die Kosten deutlich zu drücken - und beim Marketing vielleicht vom kalifornischen Newcomer Tesla zu lernen, dessen Elektroautos gut gefragt sind.

Quelle presseportal Foto by flickr/opelblog

Porsche will Autofabrik der Zukunft bauen

Wenn die Autobauer nun doch Farbe bekennen und auf Elektro umstellen

Stuttgart (ots) - Der Stuttgarter Sportwagenhersteller Porsche plant als siebte Baureihe ein Elektroauto. Für die ab 2020 angestrebte Produktion des Fahrzeugs soll eine Fabrik der Zukunft nach dem Modell der sogenannten Industrie 4.0 am Standort Stuttgart-Zuffenhausen errichtet werden, wie der Porsche-Gesamtbetriebsratschef Uwe Hück im Interview der "Stuttgarter Zeitung" (Samstagausgabe) sagte. Bis Dezember sollen die Verhandlungen von Vorstand und Gesamtbetriebsrat über ein Konzept für das sogenannte Projekt "Zeitenwende" abgeschlossen sein.

"Ich möchte das Auto 2020 haben - wir brauchen die Technologie der Zukunft", sagte Hück. "Wir werden eine Fabrik in der Fabrik bauen, die Fabrik 4.0." Dabei würden die Beschäftigten von körperlicher Arbeit entlastet. Bisher seien die Roboter im Karosseriebau noch in Käfige gesperrt. Künftig würden Roboter und Menschen gemeinsam arbeiten. "Wir müssen mehr Intelligenz reinbringen, sonst können wir die hohen Löhne bei uns nicht mehr finanzieren." Das Projekt werde einen "erheblichen Beschäftigungszuwachs" bringen. Der neue Karosseriebau und weitere Vorhaben würden eine zusätzliche Investition von über einer Milliarde Euro bedeuten, kündigte Hück an.

Das IG-Metall-Mitglied drängte auch die Gewerkschaft dazu, "Denkschranken zu überwinden". Das bisherige System der Arbeitsentlastung müsse in Frage gestellt werden. Dies wäre auch eine Herausforderung für die Tarifpolitik. Als Beispiel nannte Hück die Steinkühlerpause, die es künftig in einer anderen Konstellation geben werde. "Wenn der Roboter dem Menschen Last abnimmt, braucht dieser auf Dauer andere Erholungsphasen als heute." Darüber hinaus müsse man den Kindern ehrlich sagen: "Ihr werdet nicht mit 65 in Ruhestand gehen können." Die junge Generation müsse mit Sicherheit bis 70 arbeiten.

 

Quelle presseportal Foto flickr/Christian Junker - AHKGAP

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