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Hoffnung für Schmerzpatienten

Ruhr Uni Bochum veröffentlicht Pilot Studie mit Schmerz Patienten

Wenn Schmerzpatienten länger an ihren Schmerzen leiden, kann es zu Beeinträchtigungen in Ihrem Tastsinn kommen. Nun wurde in der Uni Buchum in einer Pilotstudie untersucht, ob eine Behandlung mit hochfrequente repetitive Stimulation zu einer Verbesserung der Patienten führt und ob diese Methode als Therapieansatz geeignet ist.

Bereits in anderen Studien wurde bei Schlaganfall Patienten gezeigt, dass mit Hilfe eines speziellen Therapiehandschuhs die Sinneswahrnehmung verbessern kann. Auf dieser Grundlage hat das Wissenschaftsteam rund um  PD Dr. Hubert Dinse, Leiter des NeuralPlasticity Labs am Institut für Neuroinformatik, damit begonnen, zu prüfen, ob dieser Einsatz auch bei Schmerzpatienten signifikante Verbesserungen bei der Sinneswahrnehmung zur Folge haben.

Elektrische Impulse sollen dabei den Tastsinn und das Schmerzniveau beeinflussen und die Untersuchungen sollten zeigen, ob die Stimulation der Patienten eine Verbesserung des Tastsinnes und eine Schmerzlinderung verschafft. Dabei erhielten die Patienten über einen Zeitraum von 5 Tagen jeweils eine 45minütige Stimulation an den betroffenen Händen. Anschließend mussten die Probanden mitteilen, wie stark sie den Schmerz empfanden auf einer Skala von null bis zehn und sie mussten die sogenannte Zwei-Punkt-Diskriminationsschwelle bestimmen, also den gefühlten Abstand zwischen zwei Reizen.

Tatsächlich konnte das Forschungsteam zeigen, dass die vorangegangene Stimulation der Hand eine messbare Veränderung des Tastsinns zur Folge hat. Allerdings führte das bei den meisten Patienten nicht zu einer Verminderung der Schmerzen. Ledigleich bei etwa 30% der Teilnehmer an der Studie konnte eine messbare Reduktion der Schmerzen nachgewiesen werden.

PD Dr. Hubert Dinse: „Weitere Studien müssen nun zeigen, ob eine intensivere und länger andauernde Stimulation neben der Verbesserung des Tastsinns, insbesondere bei definierten Untergruppen des CRPS, auch zu einer signifikanten Schmerzlinderung führen kann.“


Quelle https://idw-online.de/de/news641940   foto by flickr/Chris Klüpfel

Volkskrankheit Schmerz - Versorgung in Deutschland ist defizitär

Die Vertreter der Fachgesellschaften DGS, BVSD und DSL eröffneten die Veranstaltung mit Ihren Schilderung zur aktuellen Versorgungsituation für die über 2,8 Mio schwerst betroffenen Schmerzpatienten in Deutschland.

berursel (ots) - Im November 2015 diskutierten auf Einladung der Deutschen Schmerzliga e.V. (DSL), der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin (DGS) und des Berufsverbands der Ärzte und Psychologischen Psychotherapeuten in der Schmerz- und Palliativmedizin in Deutschland e.V. (BVSD) beim "Nationalen Versorgungsforum Schmerz" Schmerzmediziner, Parlamentarier des Deutschen Bundestags, Vertreter von Krankenkassen und Kassenärztlichen Vereinigungen sowie Patienten über Konzepte für eine bessere Schmerzversorgung in Deutschland. Die einhellige Meinung der Teilnehmer: Die Versorgung ist aktuell unzureichend.

Auch durch die im Bundestag vertretenen Parteien wird die schmerzmedizinische Versorgung in Deutschland kritisch gesehen. So konstatiert Maria Klein-Schmeink, MdB und gesundheitspolitische Sprecherin von Bündnis90/Die Grünen, schwere Versorgungslücken und ein Versagen der Selbstverwaltung. Die SPD-Abgeordnete Heike Baehrens, MdB, fordert, das Fachgebiet Schmerzmedizin innerhalb der ärztlichen Strukturen zu stärken: "Die Versorgungslandschaft ist einfach zu unterschiedlich, je nachdem, wo die Patienten leben. Insgesamt haben wir noch erheblichen Verbesserungsbedarf. Die Ärzteschaft ist gefragt, hier noch einmal Klärungen vorzunehmen."

Ganz ähnlich argumentiert Maria Michalk, MdB und gesundheitspolitische Sprecherin der CDU/CSU. Sie weist darauf hin, dass der Gesetzgeber im Rahmen des Versorgungsstärkungsgesetzes dem Gemeinsamen Bundesausschuss den Auftrag gegeben hat, die Bedarfsplanung für die ambulante medizinische Versorgung bis Ende 2016 zu überarbeiten. "Wir werden das Problem der schmerzmedizinischen Versorgung in Deutschland aber nicht allein über die Bedarfsplanung lösen können. Auch in der Ausbildung von Jungmedizinern und in der Weiterbildung muss die Schmerzmedizin besser repräsentiert sein."

Harald Weinberg MdB, gesundheitspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE konstatiert: "Aus meiner Sicht ist Schmerzmedizin immer noch unterbewertet." Er sei dafür, Schmerzmedizin als Fachrichtung aufzuwerten und die spezialisierte Schmerzmedizin als Planungskriterium in die kassenärztliche Bedarfsplanung aufzunehmen.

Quelle presseportal  Foto by DGS/Georg J. Lopata

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