Log in
Alexandros Tallos

Alexandros Tallos

BVB mit unterirdischer Leistung

Borussia verliert gegen starke Leipziger mit 1:4

Es war das erste Mal seit Corona, dass das Stadion (81 365 Zuschauer) wieder voll besetzt war. Die Schwächen des BVB gegen andere Mannschaften werden deutlich. Es gab Zeiten, in denen man dachte, die Zuschauer könnten den Ball mit der Kraft ihrer Schallwellen ins gegnerische Tor schieben. Das erstmals ausverkaufte Stadion hat dem BVB im Spiel gegen RB Leipzig nicht geholfen. Von der Südtribüne stiegen zu Beginn des Spiels Rauchwolken von den Bengalo-Feuern auf. Spätestens zur Halbzeit war den 81.365 Zuschauern klar, dass kein noch so lauter Lärm der Welt am Spiel etwas ändern würde.

Nach dem Halbzeitpfiff stand es zur Pause 0:2. Eine Niederlage, die man in der laufenden BVB-Saison bei vollem Haus genauso hinnehmen muss wie zuvor bei leeren Sitzschalen und Miniszenen. "Nach dem ersten Gegentor wird das Publikum unruhig, und dann kommen wir in so eine Abwärtsspirale", sagte Kobel. Kobel war noch nie in einem vollen Stadion gewesen. Die eine Mannschaft spielte mit klarer Taktik, die andere nicht. Der BVB durfte weitgehend unbedrängt und unbehelligt bis zur Mittellinie spielen und griff dann erst im Mittelfeld verstärkt an.

Ausgerechnet Konrad Laimer machte dabei als bester Spieler in der ersten Hälfte den Unterschied. Zunächst nahm er Emre Can den Ball ab und spitzelte ihn dann zum 0:1 ins Borussen Tor. Auch beim 0:2 machte Dortmunds Can keine gute Figur, denn er fälschte den Ball von Laimer unglücklich ab, der dann im Tor landete.

Das Fazit ist schnell gezogen

Leipzig spielte mit einer klaren Taktik, Dortmund aber nicht. Der BVB durfte weitgehend unbedrängt und unbehelligt bis zur Mittellinie spielen und griff dann umso tiefer in der Mitte an. Die fast zwangsläufigen Balleroberungen wurden in schnelle Tempogegenstöße umgewandelt. Das Spiel wirkte die meiste Zeit über fast unbeholfen.

Als die Fans noch laut waren und das Spiel noch eng war, konnte man noch denken, dass das Spiel ausgeglichen war. Marco Reus vergab allein vor Peter Gulacsi die Chance, selbst in Führung zu gehen, und Erling Haaland schoss bei seiner einzigen Chance den Ball neben das Tor. Hummels und Rose werteten diese Chancen in der Anfangsphase als Zeichen dafür, dass das Spiel ausgeglichener war, als es das Ergebnis aussagt. Hummels sagte, es sei ein Sieg der Effektivität gewesen, aber kein 4:1-Spiel. Rose fand, dass seine Mannschaft im Angriff und in der Verteidigung weniger konsequent war.

Der BVB patzt in dieser Saison zu oft bei starken Mannschaften

Es ist fraglich, ob diese Interpretation gut für die Mannschaft ist. Man konnte das Muster schon in den Geisterspielzeiten sehen. Der BVB unter Rose ging zahlenmäßig deutlich zurück. Nach den Leistungen von Leipzig unter Tedesco, der erst nach einem Fehlstart von RB unter Jesse Marsch übernahm, kann man beim BVB wohl froh sein, dass dieser Konkurrent erst in dieser Saison ins Rollen gekommen ist.

Noch ist der Trainerstuhl für Marco Rose in Dortmund sicher. Die Tatsache, dass der qualitativ gut besetzte Kader zuletzt viele Arbeitssiege in der Liga erkämpft hat, könnte ein Faktor für die immer noch sichere Position von Marco Rose sein. Das zementiert einen klaren zweiten Platz, immer noch sechs Punkte vor Leverkusen. Die Qualifikation scheint also nicht in Gefahr zu sein. Wie gut die Leistung wirklich ist, zeigt sich in Spielen wie gegen Leipzig. Diese Diagnose wird durch ein ausverkauftes Stadion nicht erleichtert.

Umbau im Sommer geplant

Die Mannschaft soll am Ende der Saison wieder aufgebaut werden. Es gibt eine Reihe von Positionen, die neu besetzt werden sollen. Es sah so aus, als könnte die Mannschaft mehrere Jude Bellinghams gebrauchen, der junge Engländer war der einzige, der sich behaupten konnte. Auf der anderen Seite spielte Konrad Laimer für den BVB. Christopher Nkunku wurde von Laimer in Szene gesetzt (0:3) und Donyell Malen verkürzte kurz vor Spielende den Spielstand (1:3). Die Zuschauer werden dies die meiste Zeit über mit Skepsis betrachten. Zu jung ist die Erinnerung an den letzten Sommer, als der BVB die gleiche Mannschaft im Pokalfinale in Berlin besiegte. Damals war Edin Terzic der Trainer. Er verfolgte das Spiel von der Tribüne aus. In Fan kreisen fragt man sich bereits, warum Watzke nicht weiter auf  Edin Terzic als Trainer gesetzt hat, denn unter Terzic spielte der BVB noch einen zum teil traumhaften Fußball. Es bleibt abzuwarten, ob Rose ebenfalls noch den Fußball mit Herz auspackt. 

 

  • Publiziert in Sport
  • 0

Habeck findet klare Worte bei Lanz

Im gestrigen Talk bei Markus Lanz hält Habeck eine glänzende Rede über Real-Politik

Für Wirtschaftsminister Habeck geht es bei möglichen Energie-Engpässen wegen des Ukraine-Kriegs um die "industrielle Substanz" Deutschlands. Bei "Lanz" lehnte er ein Embargo gegen Russland mit klaren Worten ab.

Robert Habeck ist der Wirtschaftsminister der Grünen. Der Minister verteidigte dieses Nein am Donnerstag bei "Markus Lanz" so intensiv er konnte. Konkret ging er auf die Analysen von Ökonomen ein, wonach Deutschland 40 bis 50 Prozent Energieverluste verkraften könne. Habeck sagte, diese Analysen seien wertvoll. Die makroökonomischen Modelle scheiterten jedoch an der Realität.

Es fehlt die Infrastruktur für den Energietransport. Wenn es im Osten an Öl mangelt, schauen wir, ob es noch Züge gibt, die es transportieren können. Habeck fragte sich, warum es nicht mehr viele gibt. Er sagte, das Gleiche gelte für Schiffe, die noch nicht da sind. Dieses Gas sei weder produziert noch bestellt worden. Außerdem gebe es keine Terminals, die es annehmen könnten.

Der Wirtschaftsminister sieht Gefahr der Abwanderung von Industrie

Ohne russische Energiequellen ist eine sichere Energieversorgung für Deutschland nicht möglich. Habeck machte deutlich, dass er den Wohlstand des Landes nicht aufs Spiel setzen werde. Der Vizekanzler warnte vor einer Abwanderung der besonders betroffenen Industrie im Falle einer stark eingeschränkten Energieversorgung.

In Asien sind die Löhne billiger und Gas ist im Überfluss vorhanden. Die Entwicklung ist nicht mehr rückgängig zu machen, wenn sie einmal eingetreten ist. In der Grundstoffindustrie würde es im Falle einer Energieverknappung zu massiven Verlusten kommen. Am Anfang der Kette steht der Verlust, wenn chemische Produkte nicht mehr hergestellt werden können.

Robert Habeck fordert Politik auf, sich den Realitäten zu stellen

Die Produktion wird leiden, wenn Plastik oder Dünger verwendet werden und kein Gas da sei, um die Produktion zu gewährleisten. Die Arbeit wäre auch bei Kurzarbeit und Hartz IV weg. Die Inflation von sieben Prozent kann noch höher ausfallen. Das mag wie eine Ausrede für Menschen im Krieg klingen. Hier gibt es keine "makellose" Entscheidung, sondern nur diese "harte, kluge" und "abgewogene". Man braucht nicht zu jammern, dass man sich die Hände schmutzig macht, wenn man zugegriffen hat. Und manchmal müsse man eben handeln und nicht nur debattieren. 

Öl wird weiter in Euro gezahlt und nicht in Rubel

Der russische Präsident Wladimir Putin könnte im Alleingang die Öl-, Kohle- und Gaslieferungen nach Europa unterbrechen. Wenige Stunden zuvor hatte die Frage noch an Brisanz gewonnen. Ab dem 1. April können russische Energieträger nur noch in Rubel bezahlt werden, so ein von Putin unterzeichnetes Dekret.

Habeck sagte, es sei nicht klar, was das bedeute und dass die Unternehmen und die Regierung weiterhin in Euro und Dollar zahlen werden. Wie es nun weitergeht, hänge von der Reaktion des Kremls ab. Er sagte, dass man sich auf einen Lieferstopp vorbereite. Habeck sagte, man arbeite wie ein "Tier", um dies zu erreichen. Er sagte, dass die deutsche Regierung nicht für ein ernstes Szenario verantwortlich gemacht werden kann, das im Falle eines Energiemangels droht. "Wir und die Unternehmen werden weiter entlang der eingeübten Ströme, wie es die Verträge vorsehen, in Euros und in Dollar bezahlen. Und dann hängt das ein bisschen von der Reaktion des Kremls ab."

Die Ergebnisse der Landtagswahl 2022 im Saarland

Der saarländische CDU-Vorsitzende Tobias Hans wird wohl zurücktreten

Das Endergebnis zeigt, dass die SPD die Landtagswahlen mit großem Vorsprung gewonnen hat (43,5 Prozent). Die zweitplatzierte Partei, die CDU, musste große Verluste hinnehmen (28,5 Prozent). Anke Rehlinger ist die neue Ministerpräsidentin. Sie kann künftig mit einer absoluten Mehrheit regieren, weil Grüne, FDP und Linkspartei den Einzug in den Landtag verpasst haben. Die einzige Partei, die die Fünf-Prozent-Hürde genommen hat, ist die AfD. Am Tag nach dem Wahldebakel trat der Landesvorsitzende der Partei zurück. Auf einem vorgezogenen Landesparteitag am 28. Mai will der Landtagspräsident neuer Parteivorsitzender werden.

Linke, Grüne und FDP sind nicht im Landtag vertreten

Die Sozialdemokraten haben bei den Landtagswahlen einen klaren Sieg errungen, und die Linkspartei ist aus dem Parlament geflogen. Sie haben nun die absolute Mehrheit der Sitze im Landtag. Die Grünen haben den Einzug ins Landesparlament um 23 Stimmen verpasst. Das teilte der Landeswahlleiter mit. 22.598 Stimmen wurden für die Grünen abgegeben. Der Partei fehlten 22 Stimmen, um die Fünf-Prozent-Hürde zu überwinden. Die FDP verpasste den Einzug in den Landtag. Die Liberalen erhielten 21.618 Stimmen. Die einzige Partei, die im Landtag vertreten ist, ist die AfD. Die AfD verlor im Vergleich zum letzten Jahr einen halben Prozentpunkt. Mit 5,7 Prozent lag sie deutlich über der Fünf-Prozent-Hürde. Starke Verluste musste die Linkspartei hinnehmen. Die Partei wird aufgrund der gesunkenen Prozentpunkte keine Rolle mehr im Landtag spielen.

Angesichts des Ergebnisses der Grünen weist der Landeswahlleiter auf Unwägbarkeiten hin. Sowohl bei der Zahl der Wahlberechtigten, der Wählerinnen und Wähler, der gültigen und ungültigen Stimmen als auch bei der endgültigen Verteilung der Sitze auf die Parteien könne es Abweichungen vom amtlichen Endergebnis geben. Bleibt das Ergebnis bestehen, erhält die SPD 29 von 51 Sitzen im Landtag, drei mehr als für eine absolute Mehrheit erforderlich. Die Partei wird 19 Sitze haben.

Der erste Regierungschef in der Geschichte des Staates wurde von der Sozialdemokratischen Partei gestellt. Das ist das beste Ergebnis seit der Jahrtausendwende. Es gibt Anzeichen für einen Wandel in der Partei. Der abgewählte Ministerpräsident sagte, er werde persönliche Konsequenzen ziehen. Er wird am Montag eine Erklärung abgeben.

Deutschland und die hohen Inzidenzen

Karl Lauterbach und die neuen Hotspot-Regeln

Es gibt neue Kriterien für Hotspot-Regeln. Das Ende der meisten Maßnahmen entspricht den Höchstzahlen. Die FDP ruft zur Zurückhaltung auf, während die Bundesgesundheitsministerin Kriterien vorschlägt.

In der Regierungskoalition gibt es keine Einigkeit darüber, wie die Regelung im Rahmen des neuen Infektionsschutzgesetzes in der Praxis aussehen soll. Die FDP warnt vor einer überzogenen Anwendung der Regelung, während die Bundesgesundheitsministerin vier Kriterien vorschlagen will.

"Am Montag werde ich die Gesundheitsminister der Länder darüber informieren, nach welchen Kriterien die Länder meiner Meinung nach die Hotspots bestimmen können", sagte er. Kliniken dürfen keine geplanten Eingriffe mehr durchführen, wenn die Notfallversorgung gefährdet ist. Die Hotspot-Regelung sollte angewendet werden, wenn Versorgungsuntergrenzen unterschritten werden oder Patienten verlegt werden müssen. Ich appelliere an die Bundesländer, das jetzt zu tun.

Die FDP will, dass die Staaten vorsichtiger werden

Christian Dürr, Vorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion, sagte, die Länder sollten den neuen Rechtsrahmen nutzen, ohne ihn auszunutzen. Die Hotspot-Lösung sei an strenge Bedingungen geknüpft und dürfe nicht flächendeckend angewendet werden. Die Bundesregierung habe einen klaren Rechtsrahmen geschaffen und die Regelung dürfe nicht pauschal angewendet werden. "Zur Erinnerung: Die Hotspot-Regelung ist eine Option, die wir für die Länder eingeführt haben, wenn in einzelnen Städten oder Gemeinden eine Überlastung des Gesundheitswesens droht", sagte er. Die Bundesländer seien im Kampf gegen die Pandemie nicht wehrlos, sagte er.

Nach einer Übergangsfrist bis zum 2. April erlaubt das neue Infektionsschutzgesetz nur noch wenige allgemeine Schutzvorschriften, zum Beispiel zu Masken und Tests in Einrichtungen wie Kliniken und Pflegeheimen. Stellt der Landtag für sie eine kritische Situation fest, können die Länder weitergehende Einschränkungen erlassen, zum Beispiel mit mehr Maskenpflichten und Zugangsregelungen. Bis Ende April soll das gesamte Bundesland Mecklenburg-Vorpommern als "Hotspot" eingestuft werden.

Zwischen den Landesregierungen gibt es noch offene Fragen, ob die Hotspot-Lösung rechtssicher umgesetzt werden kann. Die Regierungen von Baden-Württemberg und Niedersachsen haben erklärt, dass sie die Fortführung der Maßnahmen begrüßen würden. Eine Gesundheitsministerkonferenz wird heute Nachmittag über die Verordnung beraten.

Diesen RSS-Feed abonnieren

Dortmund

Banner 468 x 60 px