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BVB mit unterirdischer Leistung

Borussia verliert gegen starke Leipziger mit 1:4

Es war das erste Mal seit Corona, dass das Stadion (81 365 Zuschauer) wieder voll besetzt war. Die Schwächen des BVB gegen andere Mannschaften werden deutlich. Es gab Zeiten, in denen man dachte, die Zuschauer könnten den Ball mit der Kraft ihrer Schallwellen ins gegnerische Tor schieben. Das erstmals ausverkaufte Stadion hat dem BVB im Spiel gegen RB Leipzig nicht geholfen. Von der Südtribüne stiegen zu Beginn des Spiels Rauchwolken von den Bengalo-Feuern auf. Spätestens zur Halbzeit war den 81.365 Zuschauern klar, dass kein noch so lauter Lärm der Welt am Spiel etwas ändern würde.

Nach dem Halbzeitpfiff stand es zur Pause 0:2. Eine Niederlage, die man in der laufenden BVB-Saison bei vollem Haus genauso hinnehmen muss wie zuvor bei leeren Sitzschalen und Miniszenen. "Nach dem ersten Gegentor wird das Publikum unruhig, und dann kommen wir in so eine Abwärtsspirale", sagte Kobel. Kobel war noch nie in einem vollen Stadion gewesen. Die eine Mannschaft spielte mit klarer Taktik, die andere nicht. Der BVB durfte weitgehend unbedrängt und unbehelligt bis zur Mittellinie spielen und griff dann erst im Mittelfeld verstärkt an.

Ausgerechnet Konrad Laimer machte dabei als bester Spieler in der ersten Hälfte den Unterschied. Zunächst nahm er Emre Can den Ball ab und spitzelte ihn dann zum 0:1 ins Borussen Tor. Auch beim 0:2 machte Dortmunds Can keine gute Figur, denn er fälschte den Ball von Laimer unglücklich ab, der dann im Tor landete.

Das Fazit ist schnell gezogen

Leipzig spielte mit einer klaren Taktik, Dortmund aber nicht. Der BVB durfte weitgehend unbedrängt und unbehelligt bis zur Mittellinie spielen und griff dann umso tiefer in der Mitte an. Die fast zwangsläufigen Balleroberungen wurden in schnelle Tempogegenstöße umgewandelt. Das Spiel wirkte die meiste Zeit über fast unbeholfen.

Als die Fans noch laut waren und das Spiel noch eng war, konnte man noch denken, dass das Spiel ausgeglichen war. Marco Reus vergab allein vor Peter Gulacsi die Chance, selbst in Führung zu gehen, und Erling Haaland schoss bei seiner einzigen Chance den Ball neben das Tor. Hummels und Rose werteten diese Chancen in der Anfangsphase als Zeichen dafür, dass das Spiel ausgeglichener war, als es das Ergebnis aussagt. Hummels sagte, es sei ein Sieg der Effektivität gewesen, aber kein 4:1-Spiel. Rose fand, dass seine Mannschaft im Angriff und in der Verteidigung weniger konsequent war.

Der BVB patzt in dieser Saison zu oft bei starken Mannschaften

Es ist fraglich, ob diese Interpretation gut für die Mannschaft ist. Man konnte das Muster schon in den Geisterspielzeiten sehen. Der BVB unter Rose ging zahlenmäßig deutlich zurück. Nach den Leistungen von Leipzig unter Tedesco, der erst nach einem Fehlstart von RB unter Jesse Marsch übernahm, kann man beim BVB wohl froh sein, dass dieser Konkurrent erst in dieser Saison ins Rollen gekommen ist.

Noch ist der Trainerstuhl für Marco Rose in Dortmund sicher. Die Tatsache, dass der qualitativ gut besetzte Kader zuletzt viele Arbeitssiege in der Liga erkämpft hat, könnte ein Faktor für die immer noch sichere Position von Marco Rose sein. Das zementiert einen klaren zweiten Platz, immer noch sechs Punkte vor Leverkusen. Die Qualifikation scheint also nicht in Gefahr zu sein. Wie gut die Leistung wirklich ist, zeigt sich in Spielen wie gegen Leipzig. Diese Diagnose wird durch ein ausverkauftes Stadion nicht erleichtert.

Umbau im Sommer geplant

Die Mannschaft soll am Ende der Saison wieder aufgebaut werden. Es gibt eine Reihe von Positionen, die neu besetzt werden sollen. Es sah so aus, als könnte die Mannschaft mehrere Jude Bellinghams gebrauchen, der junge Engländer war der einzige, der sich behaupten konnte. Auf der anderen Seite spielte Konrad Laimer für den BVB. Christopher Nkunku wurde von Laimer in Szene gesetzt (0:3) und Donyell Malen verkürzte kurz vor Spielende den Spielstand (1:3). Die Zuschauer werden dies die meiste Zeit über mit Skepsis betrachten. Zu jung ist die Erinnerung an den letzten Sommer, als der BVB die gleiche Mannschaft im Pokalfinale in Berlin besiegte. Damals war Edin Terzic der Trainer. Er verfolgte das Spiel von der Tribüne aus. In Fan kreisen fragt man sich bereits, warum Watzke nicht weiter auf  Edin Terzic als Trainer gesetzt hat, denn unter Terzic spielte der BVB noch einen zum teil traumhaften Fußball. Es bleibt abzuwarten, ob Rose ebenfalls noch den Fußball mit Herz auspackt. 

 

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