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Die richtigen Signale - Facebook ist kein rechtsfreier Raum

Kommentar von Nicole Richter zu den Hass-Mails und der rassistischen Hetze auf Facebook

Weimar (ots) - Zusammenarbeit mit der Freiwilligen Selbstkontrolle, eine Einsatzgruppe gegen Hasskommentare, eine Kampagne für Gegenargumentation zu Fremdenfeindlichkeit - das will Facebook jetzt umsetzen. Klingt gut. Doch nun sind auch die Anderen gefordert, sind Strafbehörden gefragt. Denn strafrechtlich betrachtet waren Hasspredigen schon immer ein klarer Fall. Erfüllen sie den Strafbestand der Volksverhetzung, ist die Staatsanwaltschaft zur Strafverfolgung verpflichtet. Facebook als Plattform macht sich mit strafbar. Klar, dass das Unternehmen nun reagierte. Schritt zwei heißt jetzt zwingend: Nach Melden und Löschen braucht es Ermitteln und Anklagen. Und das wiederum braucht Personal. Von den Grünen im EU-Parlament gab es die Idee einer Extraabteilung bei Europol. Eine solche könnte Signale setzen: Seht her, wieder einer, schaut, was wir mit dem machen. Sicher, Hetzpost-Hardliner dürfte das kaum abhalten. Trotz Knasts gibt es noch immer Ladendiebe. Dennoch sind es die richtigen Signale: Nämlich, dass soziale Netzwerke kein rechtsfreier Raum sind, wo alles möglich ist.


Quelle presseportal  Foto by flickr/Robert Scoble

  • Publiziert in Politik

Karrierefalle Internet?

Jeder Dritte glaubt, dass Social-Media-Profilbilder Auswirkungen auf das berufliche Ansehen haben

Berlin (ots) - Karrierefalle Party-Selfie: Für 36 Prozent der Erwerbstätigen in Deutschland hat das Profilbild in sozialen Netzwerken wie Facebook Einfluss auf den Ruf im Geschäftsleben. Das ergab eine repräsentative YouGov-Studie im Auftrag der Crowne Plaza Hotels & Resorts (1), die auf Business-Reisende spezialisiert sind. Auch wer in beruflichen E-Mails Rechtschreibfehler macht oder sich im Ton vergreift, riskiert einen schlechten ersten Eindruck bei Kunden und Kollegen.

Die Studie zeigt: Der erste Eindruck entsteht heutzutage oft digital. Mehr als jeder Dritte (36 Prozent) gab an, neue Kontakte vor dem ersten Treffen zu googeln. Zudem sucht ein Viertel der Befragten (25 Prozent) online gezielt nach Fotos der Person. "Ein Bild sagt mehr als tausend Posts. Daher ist es wichtig, seinen digitalen Auftritt zu pflegen und genau darauf zu achten, welche Fotos bei einer Online-Recherche zum eigenen Namen auftauchen", rät Psychologin Monika Matsching, die Gästen der Crowne Plaza Hotels & Resorts zeigt, wie sie digital sowie persönlich bei neuen Geschäftskontakten punkten.

Auch E-Mails haben auf das berufliche Ansehen mehr Einfluss, als so mancher vermutet: Laut Studie beurteilen 30 Prozent der deutschen Geschäftsleute neue Kunden oder Kollegen nach dem Ton ihrer ersten Mail. Rechtschreib- und Grammatikfehler sind dabei für jeden Dritten (33 Prozent) ein Zeichen mangelnder Professionalität.

(1) Alle genannten Ergebnisse stammen aus einer Online-Erhebung von YouGov Plc., die im August 2015 durchgeführt wurde. Befragt wurden 1.342 Erwerbstätige in Deutschland ab 18 Jahren. Die Zahlen sind gewichtet und repräsentativ.

 

Quelle Presseportal Foto pixabay/Unsplash

 

Maas prescht wieder vor - diesmal gegen Facebook

Heiko Maas fordert mehr Kontrolle von rechten Inhalten von Facebook

Nachdem Heiko Maas in den letzten Tagen bereits mehrfach für Schlagzeilen sorgte, machte er heute wieder auf sich aufmerksam, indem er forderte, dass Facebook mehr dafür tun müsse, dass rechte Inhalte und Volksverhetzung keinen Platz finden. "Wenn sie das nicht tun, dann wird es sie irgendwann auch in den Konflikt mit dem Gesetz bringen". Aus Sicht der Politik, die natürlich auch für Ruhe und Frieden in einer Gesellschafgt Verantwortung übernehmen muss, macht diese Forderung sicher Sinn. Aber wenn man bedenkt, dass die Meinungen auf Facebook in aller Regel die ungeschminkten Gedanken der User darstellen, muss man sich fragen, ob es sinnvoll sein kann, auf diese Forderung zu bestehen. Natürlich würde dann viel Haß aus den Augen der Öffentlichkeit verschwinden, aber dadurch wird weder das Problem gelöst, noch verschwinden die Gedanken an sich. Es wäre wahrscheinlich viel sinnvoller, dafür zu sorgen, dass die Menschen in der Bunderepublik gar nicht mehr so empfinden, statt ein Verbot der Veröffentlichung zu fordern.

Dabei hat Facebook bereits Schritte unternommen, damit solche Posts innerhalb von 24 Stunden wieder gelöscht werden müssen. "Es ist tatsächlich besser geworden. Aber wir haben nie behauptet, dass wir das Problem auf einen Schlag erledigt bekommen."

Facebook-Chef Mark Zuckerberg hatte bereits bei seiner Reise nach Deutschland im Februar angekündigt, hier  deutlich mehr tun zu wollen, um Kommentare mit Haß-Botschaften innerhalb des Netzwerks nicht mehr zuzulassen.

Foto by flickr/SPD Saar

  • Publiziert in Politik

Urteil zu Datentransfer in die USA

Noch heute wird das EuGH ein Urteil fällen zur Übermittlung von Internet Daten in die USA

Das bisher als "sicher" geltende Land - der sogenannte "sichere Hafen" - das sind die Amerikaner heute sicher nicht mehr. Spätestens nach der Snowden Affäre ist klar, dass US-Firmen wie Facebook, Google, Amazon und Co Ihre Daten mit der NSA teilen und so Millionen an Nutzer Daten von den Amerikanern ausspioniert werden. Das bisher als sicher zu bezeichnen ist mit reinem Menschenverstand sowieso kaum nachzuvollziehen. Höchstens die politische Contenance gebot es bisher den europäischen Politikern darum keinen weiteren Aufstand zu machen und politisch korrekt den Mund zu halten. Das heißt aber nicht, dass der Durchschnittsbürger das ebenfalls stillschweigend hinnehmen muss und das tun auch viele nicht.

Mit einem dieser "Mundaufmacher", dem österreichischen Facebook-Kritiker Max Schrem darf sich nun das EuGH befassen und ganz Europa schaut gebannt hin, denn heute wird das Urteil darüber gefällt, ob die amerikanischen Firmen, die hier in Europa aktiv sind, Ihre Daten zukünftig noch in Amerika speichern dürfen und damit der amerikanischen Spionage erst Tür und Tor öffnen. Sollte ein Urteil zu Gunsten von Kritiker Max Schrem fallen, hätte das massive Auswirkungen auf diese Firmen und noch darüber hinaus auch auf die Europäische Politik. Denn diese war gerade dabei, ein Abkommen mit den USA vorzubereiten, das diesem möglichen Urteil völlig entgegen läuft. Sollte es also zu einem entsprechenden Urteil kommen, werden diese Verhandlungen konsequenterweise auf Eis gelegt werden müssen. Es bleibt abzuwarten, ob das Gericht hier ein konsequentes Urteil sprechen wird, zumal selbst die Gutachter in diesem Prozess die Fakten nicht einfach "übersehen" können und sich deshalb bereits für ein Urteil im Sinne der Klage ausgesprochen haben.

Foto by commons.wikimedia/Dr. Datenschutz

Wie unglücklich macht Facebook?

Wenn soziale Netzwerke krank machen

Nun ist es amtlich - in einer Studie aus dem Jahr 2015 konnte das Forscherteam Morten Tromholt, Marie Lundby, Kjartan Andsbjerg & Meik Wiking (2015), dass es für viele Menschen besser wäre, weniger Zeit in sozialen Netzwerken zu verbringen. Für dieses Experiment wollten die dänische Wissenschaftler des Happiness Research Institutes in Kopenhagen herausfinden, wie sich Facebook auf das Wohlbefinden der Teilnehmer auswirkt.

Über 1000 Facebook User

Dabei machten fast 1100 Facebook User bei dem Test mit, von denen mehr als 94 % der Facebook Check und die Arbeit in diesem sozialen Netzwerk zur täglichen Routine gehörte. Bereits nach einer Woche konnte man die ersten Ergbnisse bei den Teilnehmern deutlich erkennen.

Einteilung in zwei Gruppen

Dazu wurden die Teilnehmer zunächst in zwei Gruppen eingeteilt. Die eine Gruppe sollte weiter ganz normal in Facebook agieren, die Kontrollgruppe sollte sich eine Woche lang nicht in Facebook einloggen und so jeden Kontakt vermeiden. Nach einer Woche wurden beide Gruppen über ihr Befinden befragt und die Ergebnisse waren bemerkenswert.

Glücklicher und weniger traurig ohne Facebook

Die Ergebnisse waren so nicht vorherzusehen. 81% der Facebook-Nutzer waren glücklich (88% bei den Nicht-Nutzern), 34% waren traurig (22% bei den Nicht-Nutzern), 54% waren ängstlich (41% bei den Nicht-Nutzern), 75% genießen ihr Leben (84% bei den Nicht-Nutzern), 49% waren enthusiastisch (61% bei den Nicht-Nutzern), 33% waren depressiv (22% bei den Nicht-Nutzern).

Satte 55% der Facebook User fühlten sich gestresster als die Teilnehmer, die eine Woche ohne Facebook auskommen mussten. Außerdem fühlten sich diese Teilnehmer auch deutlich weniger so, als hätten sie ihre Zeit verschwendet!

Wie viel Sinn macht es also, sich in seiner Zeit weiter mit Facebook zu beschäftigen?

 

The Facebook Experiment: Does Social Media Affect the Quality of our Lives? [PDF]

 

Foto by flickr/Jurgen Appelo

 

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