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Du wirst nicht glauben, was passiert ist, als ich meinem alten Freund eine Nachricht schickte!

I just called to say….

 

Oft denken wir Menschen, dass unsere Nachrichten nur für uns selbst interessant sind. Doch weit gefehlt! Unsere Freunde freuen sich immer über ein Lebenszeichen und auch Fremde hören einem immer gerne zu. Also traut euch ruhig öfter mal, andere anzusprechen - ihr werdet sehen, es lohnt sich!

Aktuelle Studie im Journal of Personality and Social Psychology 

Haben Sie sich auch schon mal gefragt, was das Gegenteil von Ghosting ist? Wenn man völlig überraschend und ohne konkretes Anliegen wieder mit alten Freunden in Kontakt tritt, nennen wir das Haunting. Eine aktuelle Studie im Journal of Personality and Social Psychology zeigt, dass das ruhig häufiger passieren könnte: Die meisten Menschen freuen sich demnach viel mehr über eine unverhoffte Kontaktaufnahme, als es der Absender der Nachricht erwartet. Also, wenn Sie sich fragen, ob Sie Ihre Freunde vermissen sollten oder nicht: Haunt them!

Forscher bestätigen: Menschen sind soziale Wesen und es ist gut für uns, mit anderen in Kontakt zu treten!

Menschen sind soziale Wesen und genießen es, mit anderen in Kontakt zu treten. Dies zeigen viele Forschungsergebnisse, die auch feststellen, dass die Pflege von sozialen Beziehungen gut für unsere geistige und körperliche Gesundheit ist. Doch eine neue Studie deutet darauf hin, dass Menschen meist deutlich unterschätzen, wie sehr andere es zu schätzen wissen, wenn man sich bei ihnen meldet.

In Experimenten kontaktierten die 5900 Probanden Freunde und Bekannte, die sie seit langem nicht gesprochen hatten. Die Kontaktaufnahme bestand aus Gesten, Nachrichten oder kleinen Aufmerksamkeiten. Anschließend sollten die Absender der Botschaft einschätzen, wie sehr die kontaktierte Person diese Geste wertschätzen würde.

Ergebnisse der Studie überraschen auch Experten

In allen Experimenten zeigte sich, dass die Teilnehmer deutlich unterschätzten, wie sehr sich die Angesprochenen über den unerwarteten Kontakt freuten. Je überraschender die Kontaktaufnahme oder je schwächer die Bindung zwischen den beiden Personen sei, desto stärker wurde die Wertschätzung des Gegenübers unterschätzt, so Liu. Die Überraschung lasse ein positives Ereignis noch positiver erscheinen und sorge somit bei der kontaktierten Person für eine besonders positive Wahrnehmung. Von dem Sender der Botschaft werde dieser Aspekt meist nicht bedacht.

Menschen haben häufig Schwierigkeiten, sich in die Perspektive ihres Gegenübers hineinzuversetzen. Dies führt zu weiteren Fehleinschätzungen: Laut einer Studie im Journal of Personality and Social Psychology wird beispielsweise oft unterschätzt, wie interessiert Fremde an sehr persönlichen Informationen und Gefühlen sind. Diese Fehleinschätzung sei der Grund, warum im Gespräch mit Fremden häufig Barrieren entstünden und nur oberflächliche Themen besprochen würden, obwohl eigentlich beide Seiten tiefere, bedeutungsvolle Gespräche als befriedigender und verbindender empfinden.

Die Forscher festgestellt, dass Menschen oft aus Angst vor Ablehnung nicht spontan Kontakt aufnehmen. Dabei profitieren beide Seiten davon: Schon kurze soziale Interaktionen wie das Zusammentreffen vor dem Kaffeeautomaten oder eine kleine Nachricht bringen laut verschiedenen Studien zahlreiche positive Nebeneffekte wie ein gesteigertes soziales und emotionales Wohlbefinden mit sich. Die Ergebnisse der aktuellen Studie zeigen, dass es sich lohnt, über seinen Schatten zu springen und alte Freunde auch ohne konkreten Anlass zu kontaktieren. Auch die Forscherin selbst zögere manchmal, wenn es darum gehe, alte Bekannte zu kontaktieren. Sie sagt: "Ich sage mir dann, dass ich es sehr zu schätzen wüsste, wenn sie mich kontaktieren würden, und dass es keinen Grund gibt, anzunehmen, dass sie es nicht ebenso zu schätzen wüssten, wenn ich sie kontaktiere."

Diese Studie ist ein weiterer Beleg dafür, dass soziale Kontakte einen wichtigen Beitrag zu unserer Gesundheit und unserem Wohlbefinden leisten. Also: Ran an die Tasten und alte Freunde kontaktieren!

Die komplette Studie können Sie hier lesen

 

Wie sinnvoll ist das Weitermachen?

Wenn Kreativität kurz mal ins Stocken kommt ist Weitermachen besonders wertvoll

Jeder kennt die Situation, wenn man eine neue Aufgabe erfüllen soll und die Arbeit dann stockt. Genau wie in vielen anderen Bereichen neigt man dann schnell dazu aufzugeben, oder sich mit dem Erreichten abzufinden. Nun haben Brian J. Lucas and Loran F. Nordgren (Northwestern University) in sieben Studien herausgefunden, dass sich Weitermachen auf jeden Fall lohnt.

Dazu hatte man den Teilnehmern an den Studie zunächst die Aufgabe gegeben, mehrere Aufgaben zur Kreativität in vier Minuten zu bearbeiten. Dann sollten die Teilnehmer schätzen, was es bringen würde, wenn sie weitere vier Minuten an denselben Aufgaben arbeiten könnten. Anschließend sollten die Teilnehmer diese weiteren vier Minuten nutzen, um an den Aufgaben zu arbeiten. Schließlich wurde in einem letzten Schritt berechnet, wie weit sich die Schätzungen der Teilnehmer von den Ergebnissen im letzten Schritt unterschieden haben und in wie weit sich die Qualität in der letzten Phase verändert hätte.

Kreative Leistungen deutlich unterschätzt

Das Ergebnis der Untersuchungen zeigte deutlich, dass die Teilnehmer ihre eigenen Leistungen in der Weitermach-Phase deutlich unterschätzt hatten. Die meisten Teilnemer glaubten nicht, dass sie in der Weitermach-Phase ihre Ergebnisse aus den ersten vier Minuten deutlich steigern könnten.

Die Forscher gehen davon aus, dass Menschen die Wahrscheinlichkeit einer kreativen Leistung in der Weitermach-Phase als umso schlechter einschätzen, je schwieriger Ihnen die gestellte Aufgabe erschien. Die Studie belegt allerdings eindrucksvoll, dass die besten Leistungen tatsächlich erst in der Weitermach-Phase erreicht wurden. Es lohnt sich also besonders dann weiterzumachen, wenn scheinbar bereits das Ende einer kreativen Phase erreicht zu sein scheint.

Die Forscher selber schreiben:"Wir haben herausgefunden, dass Menschen durchweg den Wert des Weitermachens bei kreativen Aufgaben unterschätzten und dass die wahrgenommene Schwierigkeit der Aufgaben diesen Effekt erklärt. Wer seine Überzeugung vom Wert des Weitermachens ändert, könnte damit seine Kreativität fördern, indem er nicht zu rasch aufgibt und seine besten Ideen nicht länger unentdeckt lässt."

Foto by flickr/Patrick Marioné - thanks for > 2M

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