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NRW-CDU will Flüchtlinge rigoros zurückführen

Heute große Abstimmung über schnelle Rückführung in Düsseldorf

Düsseldorf (ots) - Die CDU-Fraktion im NRW-Landtag stimmt heute über ein Grundsatzpapier zur beschleunigten Rückführung von Flüchtlingen ab. Der streng geheime Entwurf des Vorstandes, der der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Dienstagausgabe) vorliegt, umfasst auf sechs Seiten neun Vorschläge zum Umgang mit abgelehnten Asylbewerbern. Über 120.000 der allein in diesem Jahr nach NRW gekommenen Flüchtlinge hätten keine Bleibeperspektive. Aber im laufenden Jahr seien nur fünf Prozent der abgelehnten Asylbewerber zurückgeführt worden. "Andere Bundesländer schieben deutlich konsequenter ab", heißt es in dem Papier. Der Fraktionsvorstand fordert einen "Arbeitsstab Rückkehrmanagement" im Innenministerium, der die Rückführung zentral koordiniert. Darin vertreten sein sollen die kommunalen Spitzenverbände, Ausländerbehörden, das Bundesamt für Migration sowie verschiedene Polizeibehörden. Abgelehnte Asylbewerber sollen zu einer "Rückkehrberatung" verpflichtet werden und "nur noch Leistungen zur Deckung ihres Bedarfs in Form von Sachleistungen" erhalten. Die Umsetzung der Rückführungen soll nicht mehr wie bislang von den Kommunen sondern von den Bezirksregierungen koordiniert werden, um die Kommunen organisatorisch zu entlasten. Um ein Ausweichen der Flüchtlinge zu verhindern, sollen Abschiebungstermine entgegen aktueller Erlasse der NRW-Landesregierung auch nicht mehr ungefähr angekündigt werden. Ferner sollen die Regeln für ärztliche Atteste, die Abschiebungen aus gesundheitlichen Gründen verhindern, vereinheitlicht werden. 

Quelle presseportal  Foto by flickr/Björn Kietzmann

  • Publiziert in Politik

Stegner hält Zustände im BAMF für "nicht tragbar"

Stegner bemängelt die Zustände und die Arbeitsweise im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge

Düsseldorf (ots) - Der SPD-Vize-Vorsitzende Ralf Stegner hat die Arbeitsweise in dem für die Registrierung der Flüchtlinge zuständigen Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) als untragbar bezeichnet. "Die Zustände im BAMF sind so nicht tragbar. Das liegt aber nicht an den Mitarbeitern, sondern an der politischen Führung", sagte Stegner der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Dienstagausgabe). Länder und Kommunen mahnten seit Monaten schnellere Verfahren an, sagte Stegner. "De Maizière hat dafür politische Verantwortung."

Quelle presseportal  Foto by flickr/Arne List

Tausende Flüchtlingskinder ohne Schutz in Regen und Schlamm

SOS-Kinderdörfer: Katastrophale Zustände an Grenze zwischen Mazedonien und Serbien

Presevo/Tabanovce (ots) - Flüchtlingstragödie an der mazedonischen Grenze: Tausende Kinder stecken mit ihren Eltern aufgrund übermäßiger Bürokratie bei Presevo fest und leiden an Hunger, Erschöpfung, Kälte und Dauerregen. Dies teilten die SOS-Kinderdörfer weltweit am Sonntag vor Ort mit.

"Rund 12.000 Flüchtlingskinder werden unseren Schätzungen zufolge bis zum Monatsende an der Grenze von Mazedonien zu Serbien aufgehalten werden. Bei sinkenden Temperaturen und Regen und ohne jeglichen Schutz leiden sie an Hunger, Erschöpfung und Unterkühlung", erklärte Wilfried Vyslozil, Vorstand der SOS-Kinderdörfer weltweit, am Güterbahnhof von Tabanovce an der serbischen Grenze.
"Die Kinder und ihre Eltern hängen hier fest, weil sie im Namen der EU allem Anschein nach wiederholt in bis zu drei Transitländern registriert werden sollen. Die Zustände sind menschenunwürdig und eine Verletzung der Rechte von Kindern", erklärte Vyslozil. "Europa muss in der Flüchtlingskrise endlich handeln und dafür sorgen, dass die beschämenden Missstände an den Grenzen umgehend beseitigt werden."
"Hier drängen sich viele Familien mit kleinen Kindern nach hartem Fußmarsch in langen Schlangen hinter Absperrgittern bei derzeit Regen und Kälte in teils knöcheltiefem Schlamm. Sie warten dort stundenlang", berichtet SOS-Mitarbeiterin Katharina Ebel aus Presevo. "Schutz vor dem Dauerregen gibt es nicht, ebenso wenig Getränke oder Essen. Alle frieren, die Kinder haben längst eine Erkältung und fangen allein schon vor Erschöpfung an zu weinen - oder sind einfach nur noch still."
Der extrem harte Winter am Balkan könne zu einer Katastrophe führen, daher müsse die humanitäre Hilfe für Flüchtlinge in den Transitländern massiv verstärkt werden, forderte SOS-Vorstand Vyslozil, nachdem er sich zusammen mit mazedonischen Ministeriumsvertretern ein Bild von der Lage an der mazedonisch-serbischen Grenze gemacht hatte. SOS-Helfer verteilen dort derzeit Hilfsgüter an Familien und richten eine Nothilfe-Kindertagesstätte ein. "Demnächst werden die Temperaturen hier deutlich sinken. Im Winter sind eisige Temperaturen von minus 25 Grad nicht selten - hier ist professionelle Hilfe das Gebot der Stunde", sagte Vyslozil.
Die SOS-Kinderdörfer werden demnächst am Güterbahnhof von Tabanovce robuste und beheizbare Wohncontainer aufstellen, in denen sich Mütter und Kinder aufwärmen können sowie Nahrung und Kleidung erhalten.
Darüber hinaus müssten die Fluchtursachen in den Herkunftsländern bekämpft werden, erklärte Vyslozil: durch nachhaltige Entwicklungsprojekte, Bildung und Beschäftigungsperspektiven gerade auch für junge Menschen. "Grenzzäune sind keine Lösung, sie verlagern und verschärfen das Flüchtlingselend nur!"

Quelle presseportal.de  Foto by SOS-Kinderdörfer weltweit/Hermann-Gmeiner-Fonds

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