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Die Wahrheit über das Rentenalter in Deutschland: Wie lange muss ich noch arbeiten?

Empfehlung Die Wahrheit über das Rentenalter in Deutschland: Wie lange muss ich noch arbeiten?

Heiße Diskussion über das Rentenalter in Deutschland

In Deutschland steigt das Rentenalter von 65 auf 67 Jahre. Für viele Menschen ist das eine große Umstellung, die sich nicht nur finanziell, sondern auch körperlich bemerkbar macht. Dennoch gibt es auch viele Menschen, die bis ins hohe Alter arbeiten und eine gute Rente bekommen. Das Rentenalter in Deutschland wurde in den letzten Jahren mehrfach angehoben. Zuletzt von 65 auf 67 Jahre.

Für viele Menschen ist das eine große Umstellung, die sich nicht nur finanziell, sondern auch körperlich bemerkbar macht. Dennoch gibt es auch viele Menschen, die bis ins hohe Alter arbeiten und eine gute Rente bekommen. Für diejenigen, die mit dem Gedanken spielen, bis 70 oder gar länger zu arbeiten, ist es wichtig zu wissen, dass das Rentenalter in Deutschland nicht mehr so flexibel ist wie früher. Die Regelungen sind in den letzten Jahren deutlich verschärft worden und es gibt kaum noch Möglichkeiten, das Renteneintrittsalter zu verändern. Wer bis 70 oder gar länger arbeiten will, muss sich also gut überlegen, ob er das wirklich körperlich und mental schafft.

Ab dem 63. Lebensjahr kann man bereits in Rente gehen, wenn man 45 Jahre lang eingezahlt hat. Viele Menschen müssen aber bis zum 67. oder sogar 70. Lebensjahr arbeiten, bis sie in Rente gehen können. Das ist eine sehr lange Zeit und für viele Menschen ist es eine große Belastung, bis ins hohe Alter zu arbeiten. In anderen Ländern ist das Rentenalter niedriger und die Menschen können früher in Rente gehen. In Deutschland gibt es aber keine Pläne, das Rentenalter zu senken.

Stufenweise Erhöhung des Renteneintrittsalters bis 70

Arbeitgeberpräsident Stefan Wolf sieht Arbeiten bis 70 als einzige Möglichkeit, um das Rentensystem vor dem Kollaps zu bewahren. Dieser Vorstoß wird von Ökonomen befürwortet, während Gewerkschaften auf die Barrikaden gehen.

Stefan Wolf, Präsident des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall, hat in einem Interview mit den Zeitungen der Funke Mediengruppe gesagt: "Stufenweise werden wir auf das Renteneintrittsalter von 70 Jahren hochgehen müssen - auch weil das Lebensalter immer weiter steigt." Diese Aussage hat die Wut von Gewerkschaften, Linken und Sozialverbänden hervorgerufen. Dietmar Bartsch, Fraktionschef der Linken, sprach sogar von "unsozialem Bullshit". Doch wieviel Wahrheit wurde hier einfach mal öffentlich ausgesprochen?

Die Rente ist ein sensibles Thema in Deutschland. Die gesetzliche Rente soll im Alter einen Teil des bisherigen Einkommens sichern. Doch in den letzten Jahren ist das Vertrauen in die staatliche Rente geschwunden. Die Renten sind nicht mehr sicher, die Beiträge steigen - und die Lebenserwartung der Deutschen auch. Immer mehr Menschen müssen daher bis ins hohe Alter arbeiten, um über die Runden zu kommen. Die Aussage von Stefan Wolf ist also nur allzu verständlich. Und auch wenn sie vielleicht unsozial erscheint, so ist sie doch realistisch. Denn wenn die Lebenserwartung weiter steigt und die Renten weiter sinken, dann müssen immer mehr Menschen bis ins hohe Alter arbeiten.

Demografische Lage heute

In Deutschland werden die Menschen immer älter. Die durchschnittliche Lebenserwartung stieg in den vergangenen Jahren kontinuierlich an und liegt heute bei 82,5 Jahren für Frauen und bei 78,5 Jahren für Männer. Gleichzeitig sinkt die Geburtenrate weiter. Im Jahr 2018 wurden in Deutschland rund 870.000 Kinder geboren – so wenige wie noch nie seit dem Zweiten Weltkrieg.

Die Folge dieser Entwicklung ist, dass immer mehr Menschen in Rente gehen und immer weniger Menschen in die Rentenkassen einzahlen. Die Rentenkassen drohen daher zu kollabieren. Arbeitgeberpräsident Stefan Wolf fordert deshalb, dass die Menschen künftig bis zum Alter von 70 Jahren arbeiten sollten.

Ökonomen befürworten den Vorstoß, Gewerkschaften gehen auf die Barrikaden

Wolfs Vorstoß stößt bei den Gewerkschaften auf heftigen Widerstand. Sie fürchten, dass dadurch Arbeitsplätze verloren gehen und die Löhne sinken. Ökonomen hingegen befürworten den Vorstoß. Sie argumentieren, dass die Rente ohnehin immer weniger wert sein wird, wenn sich die demografische Entwicklung nicht ändert. Daher sei es sinnvoll, schon jetzt Maßnahmen zu ergreifen, um das Rentensystem vor dem Kollaps zu bewahren.

Arbeiten bis 70 realistisch?

Arbeiten bis 70 ist für viele Menschen keine reale Alternative. Dies ist besonders für Menschen der Fall, die in körperlich anstrengenden Berufen arbeiten oder deren Gesundheit bereits eingeschränkt ist. Auch Menschen mit Pflegefamilien oder anderen Verantwortungsbereichen haben oft keine Wahl, als bis zum Renteneintritt weiterzuarbeiten. Für sie stellt sich die Frage, ob sie überhaupt noch genug Kraft und Energie haben, um ihren Job bis zum Renteneintritt auszuüben.

Arbeiten bis 70 ist auch keine attraktive Aussicht für junge Menschen, die sich gerade erst in ihrem Berufsleben etablieren. Die Vorstellung, noch 30 Jahre lang arbeiten zu müssen, ist für viele abschreckend und kann dazu führen, dass sie ihre Berufswahl überdenken. Für die Rentenkassen ist es jedoch wichtig, dass möglichst viele Menschen bis zum Renteneintritt weiterarbeiten. Denn je mehr Menschen in den Arbeitsmarkt einzahlen, desto länger können die Rentenkassen die Rentenzahlungen aufrechterhalten. Um das Rentensystem vor dem Kollaps zu bewahren, ist es daher wichtig, dass möglichst viele Menschen bis zum Renteneintritt weiterarbeiten.

Die Diskussionen über das Renteneintrittsalter hören nicht auf und die politische Landschaft ist gespalten. Während sich einige Parteien für eine Erhöhung aussprechen, lehnt dies Minister Hubertus Heil strikt ab.

Die SPD hat bereits in der Koalitionsvereinbarung festgeschrieben, dass das gesetzliche Renteneintrittsalter nicht erhöht wird und an diesem Beschluss wird sich auch in Zukunft nichts ändern. Dies stellte Heil erst vor wenigen Wochen klar. Er selbst hält die Diskussion um eine Rente mit 70 lediglich für eine "Phantomdebatte", die keinen Sinn macht.

Experten wie der Ökonom Bernd Raffelhüschen und die "Wirtschaftsweise" Monika Schnitzer bewerteten das Thema aber anders. Während Raffelhüschen im Gespräch mit der "Bild"-Zeitung den Vorschlag des Gesamtmetall-Chefs als "richtig und wichtig" bezeichnet, kommt Schnitzer zu dem Schluss, dass bis 70 zu arbeiten helfe gegen Altersarmut und entlaste die Rentenkasse, die vor dem Kollaps stehe.

Entwicklung des Renteneintrittsalters in den nächsten Jahren

In Deutschland werden die Menschen immer älter. Die durchschnittliche Lebenserwartung stieg in den letzten Jahren kontinuierlich an und lag im Jahr 2017 bei 78,6 Jahren für Männer und 83,4 Jahren für Frauen. Dieser Trend ist vor allem auf die verbesserten Lebens- und Gesundheitsbedingungen sowie die medizinischen Fortschritte zurückzuführen. Aufgrund der steigenden Lebenserwartung wird auch das Renteneintrittsalter immer höher.

In den letzten 30 Jahren stieg das Renteneintrittsalter in Deutschland von 55 auf 67 Jahre. Bis 2035 wird es voraussichtlich weiter auf 69 Jahre ansteigen. Die Anhebung des Renteneintrittsalters hat jedoch nicht nur positive Auswirkungen. Viele Menschen sind bereits mit 65 Jahren in Rente und haben daher keine Chance mehr, ihre Rente aufzubessern.

Darüber hinaus sind viele ältere Menschen bereits verstorben, bevor sie überhaupt in Rente gehen konnten. Die demografischen Zahlen in Deutschland sehen daher folgendermaßen aus: Im Jahr 2050 wird die Bevölkerung Deutschlands voraussichtlich um rund 15 Millionen Menschen geschrumpft sein. Die Zahl der Rentner wird dabei deutlich höher sein als die Zahl der Erwerbstätigen. Dies wird zu einer enormen Belastung für das Rentensystem führen, da immer weniger Menschen die Rentner finanzieren müssen. Um diesem Problem entgegenzuwirken, muss das Renteneintrittsalter weiter angehoben werden. Dies wird jedoch nicht einfach sein, da immer mehr Menschen bereits mit 65 Jahren in Rente gehen und die Bereitschaft der Bevölkerung, länger zu arbeiten, geringer wird.

Sebastian Klüsener, Forschungsdirektor am Institut für Bevölkerungsforschung (BIB), ist der Ansicht, dass eine pauschale Anhebung der Rente auf 70 Jahre keine optimale Lösung ist. "Länger leben bedeutet generell, dass wir auch länger arbeiten werden", sagt er. "Aber daraus kann man noch keinen Automatismus ableiten."

Durch die aktuelle Situation am Arbeitsmarkt, sieht der Experte großes Potenzial in anderen Bereichen. So sollten Frauen, die häufig nur in Teilzeit arbeiten können, mehr Möglichkeiten erhalten und insgesamt ein flexibleres System empfohlen werden. "Es wäre insgesamt gut, wenn der Arbeitsmarkt so ausgestaltet wäre, dass Personen ihre Erwerbstätigkeit flexibel an ihre private und gesundheitliche Situation anpassen können."

Wie können wir es schaffen, dass Menschen auch im Alter noch am Arbeitsleben teilhaben? Diese Frage stellt sich Veronika Grimm, Wirtschaftsweise und fordert eine Umgestaltung der Erwerbsverläufe. Idealerweise sollten die Menschen so lange wie möglich arbeiten dürfen, allerdings unter den Bedingungen, die ihrer Leistungsfähigkeit entsprechen. Denn viele gehen momentan vorzeitig in Rente, weil sie einfach nicht mehr können. Grimm fordert hier "neue Wege" und setzt auf Weiterbildung. Dadurch soll nicht nur die Teilhabe am Arbeitsleben ermöglicht werden, sondern auch der Fachkräftemangel minimiert werden.

Rente mit 70 – eine soziale Ungleichheit?

In Deutschland werden die Menschen immer älter. Durch die verbesserten Lebensbedingungen und den Fortschritt der Medizin können immer mehr Menschen ein hohes Alter erreichen. Dies ist natürlich eine große Errungenschaft für unsere Gesellschaft. Doch dieses Phänomen hat auch seine Schattenseiten.

Einerseits wird durch die steigende Lebenserwartung die Rente immer unsicherer. Die staatliche Rentenversicherung ist aufgrund der demografischen Entwicklung bereits jetzt massiv unter Druck. In Zukunft werden immer weniger Menschen in die Rentenkasse einzahlen und immer mehr Menschen von ihr abhängig sein. Gleichzeitig müssen immer mehr Rentner länger arbeiten, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.

Die Regierung versucht dieses Problem durch eine Anhebung des Renteneintrittsalters zu lösen. Doch dies ist nicht ohne Kritik. Denn eine Anhebung des Renteneintrittsalters bedeutet auch, dass die Menschen länger arbeiten müssen. Und viele Menschen sind bereits jetzt mit ihrer Arbeit überfordert und erschöpft. Eine Anhebung des Renteneintrittsalters würde also vor allem für diejenigen eine Belastung darstellen, die bereits jetzt am Rande ihrer Kräfte leben.

Außerdem würde eine Anhebung des Renteneintrittsalters zu einer weiteren sozialen Ungleichheit führen. Denn nicht alle Menschen können bis 70 Jahre arbeiten. Menschen mit körperlichen oder mentalen Beeinträchtigungen, Alleinerziehende oder auch Menschen in prekären Beschäftigungsverhältnissen haben oft keine andere Wahl, als früher in Rente zu gehen. Sie würden dann trotz langer Berufserfahrung und trotz jahrelanger Beiträge zur Rentenversicherung deutlich weniger Rente bekommen als andere. Die Regierung muss also sehr genau überlegen, ob eine Anhebung des Renteneintrittsalters tatsächlich sinnvoll ist oder ob sie nicht doch zu weiteren sozialen Ungerechtigkeiten führen würde.

Gesundheit im Alter

Heutzutage leben die Menschen in Deutschland immer länger. Dieser Trend wird sich in den kommenden Jahren fortsetzen, da die Lebenserwartung weiter steigt. Gleichzeitig wird die Rente immer unsicherer, da immer weniger Menschen in die Rentenkasse einzahlen. Kann eine Anhebung des Renteneintrittsalters diesen Trend verändern? Die demografischen Zahlen zeigen, dass die Bevölkerung in Deutschland immer älter wird. Im Jahr 2050 wird voraussichtlich jeder dritte Einwohner über 60 Jahre alt sein.

Dies bedeutet, dass immer mehr Menschen in den Ruhestand gehen und auf Rente angewiesen sind. Gleichzeitig wird die Zahl der Erwerbstätigen immer geringer, da immer mehr Menschen in den Ruhestand gehen. Dies kann dazu führen, dass die Rente immer unsicherer wird. Eine Anhebung des Renteneintrittsalters könnte diesen Trend verändern. Wenn die Menschen länger arbeiten, gibt es mehr Einzahler in die Rentenkasse und die Rente wird sicherer.

Zudem bleiben die Menschen länger gesund und fit, was zu weniger Krankheitskosten führt. Allerdings ist eine Anhebung des Renteneintrittsalters auch mit Nachteilen verbunden. Viele Menschen möchten schon früher in den Ruhestand gehen und genießen ihren Lebensabend. Zudem könnte eine Anhebung des Renteneintrittsalters dazu führen, dass immer mehr Menschen arbeitslos werden, da sie zu alt sind, um einen neuen Job zu finden. Insgesamt ist die Anhebung des Renteneintrittsalters eine komplexe Angelegenheit mit Vor- und Nachteilen. Es ist jedoch wichtig, dass diese Entscheidung gut überlegt wird, damit möglichst viele Menschen von ihr profitieren können.

Heftiger Gegenwind von Gewerkschaften

Eine Anhebung der Rente mit 70 Jahren wird strikt von Gewerkschaften und der Linken abgelehnt. Diese befürchten, dass die arbeitende Bevölkerung betrogen wird und Menschen, die in einigen schweren körperlichen Berufen arbeiten, dies bereits jetzt nicht bis zum Alter von 65 Jahren tun können.

Auch Bevölkerungsexperte Klüsener bestätigt: "Wir sehen aktuell, dass viele schon mit 63 rausgehen." Die Argumentation der Gewerkschaften und Sozialverbände ist, dass die Arbeitnehmer am Ende für eine kürzere Zeit Rente beziehen und dadurch doppelt verlieren würden. Stattdessen fordern sie grundsätzlich eine Debatte über die Finanzierung der gesetzlichen Rentenversicherung - etwa über ein neues Modell, das auch Selbstständige und Beamte als Beitragszahler integriert.

Ein pauschales Anheben des Rentenalters auf 70 Jahre würde laut Bevölkerungsexperte Klüsener zu Ungerechtigkeiten führen. Denn die Menschen, die in Niedriglohnsektoren arbeiten, haben im Durchschnitt eine kürzere Lebenserwartung und wären am Ende die Verlierer einer solchen Erhöhung. Darüber hinaus ist es gerade für hochqualifizierte Menschen möglich, länger zu arbeiten und so ihre Rente aufzubessern. Daher sollten stattdessen individuelle Lösungen gesucht werden.

 

Letzte Änderung amMittwoch, 03 August 2022 08:01
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