Log in

Fränkisches Tollhaus - Auf der Fahrt nach Frankfurt hin

Das Fränkische Tollhaus ist mit einer brandneuen Partynummer am Start. Auf der Fahrt durch die Lande hat Sänger Markus so manche Begegnung und lädt mit einem fröhlichen "Juppheidi und Juppheida" zum Mitsingen und Mitklatschen ein. Die Band Tollhaus hat die bekannte Volksweise mit eigenem Text interpretiert und vier meist zweideutige Strophen geschrieben. "Auf der Fahrt nach Frankfurt hin" ist der neue Hit für jedes Volks- oder Oktoberfest! Produziert wurde der Titel vom Erfolgsteam FiWeR und veröffentlicht auf Deutschlands Party Label No.1 Xtreme Sound.

  • Publiziert in Musik

Party-Hit „Layla“ auf der Index Liste

Nach dem Verbot in Würzburg: Auch die Kirmes in Düsseldorf wird zum Party-Hit-freien Zone!

DJ Robin & Schürze: Der neue Sommerhit "Layla" sorgt für Empörung!

Mallorca grölt es Tausende: "'Meine Puffmama heißt Layla, sie ist schöner, jünger, geiler", heißt es im Sommerhit von DJ Robin & Schürze. Gestritten wird um "Layla" schon lange – nun gibt es erste Verbote wegen "Sexismus".

Es gibt verschiedene Gründe, warum Songs verboten werden. In manchen Fällen ist es die Politik oder die Religion, in anderen Fällen sind es rechtliche Gründe. In Würzburg wird der Song "Layla" auf dem Kiliani-Volksfest nicht zu hören sein, weil er angeblich rassistische Untertöne enthält.

Die Stadt Würzburg hat entschieden, dass das Lied „Auf uns“ künftig nicht mehr auf dem Volksfest gespielt wird. Dies erklärte Stadtsprecher Christian Weiß gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. „Wir können entscheiden, was wir auf dem Volksfest hören wollen“, so Weiß weiter, „und wir möchten das nicht mehr hören.“

Der Text des Liedes wird als sexistisch empfunden und die Stadt will dem mit der Regelung entgegenwirken. In dem Song wird unter anderem gesungen: „Ich hab‘ nen Puff und meine Puffmama heißt Layla. Sie ist schöner, jünger, geiler (...) Die schöne Layla, die geile Layla. Das Luder Layla, unsre Layla (...).“

Ein eingängiger Refrain, mit offenbar durchschlagendem Erfolg: „Layla“ von DJ Robin & Schürze steht nun schon seit fast drei Wochen auf Platz 1 der deutschen Singlecharts, der Titel wird insbesondere von jungen Leuten auf Volksfesten und Partys ausgesprochen gerne gehört.

Das neues Lied, dass in letzter Zeit im Radio rauf und runter läuft. Darin geht es um Sex und Prostitution. Die Macher des Liedes sehen darin kein Problem und sind völlig ahnungslos was die Aufregung angeht. Sie meinen, Sexismus und Prostitution seien "früher" ganz normal gewesen und man hätte sich nicht so aufgeregt. Dieses Statement hat bei den Menschen nur noch mehr Empörung ausgelöst. Früher seien Songs wie Skandal im Sperrbezirk gespielt worden, ohne dass sich jemand darüber aufgeregt habe. Und neue Zeiten machten eben auch neue Songs.

Klare Sache - Sexismus pur

Musikwissenschaftler sind kurz perplex, als sie den Titel hörten. Umgeben von der fröhlichen Mallorca- und "Ballermann"-Partyszene entstand er bei "Summerfield Records". Dort werden auch Sänger wie Lorenz Büffel ("Johnny Däpp") und der Label-Gründer Ikke Hüftgold produziert.

Nach einer Recherche des RND kommt Musikwissenschaftler Markus Henrik zu einem erschreckenden Ergebnis: Das neue Lied ist hochgradig sexistisch. Auch Musikcomedian Dr. Pop findet deutliche Worte und bezeichnet den Titel als unterbewusste Antwort auf die #MeToo-Debatten der letzten Jahre - als wäre in diesem Moment alles egal. Ein Skandal, der aufklären muss!

Wie kann es dann sein, dass auch die Junge Union (JU) Hessen den fragwürdigen Titel "Ballermann" nutzt? Bereits im Juni sorgte dies für Schlagzeilen und Empörung unter vielen Menschen. Dass ausgerechnet die CDU - die christlich-demokratische Partei - einen solchen Titel verwendet, ist schockierend und ein klarer Verstoß gegen die christlichen Werte, die sie vertritt.

Wie kann man nur!

Sophie Frühwald, die anständige Landeschefin der Jusos in Hessen, hat ein Video auf Twitter online gestellt, in dem sie der JU vorwirft, "auf der Bühne blanken #Sexismus zur Schau zu stellen"! Diese Unverschämtheit wurde natürlich auch von einigen örtlichen Medien, wie etwa der "Frankfurter Rundschau", aufgegriffen.

Nun bekommt Frühwald selber auch noch Gegenwind! Sie wird nun als "Spaßbremse" und "Sittenpolizei" verunglimpft - das alles hat sie doch nur getan, weil sie anständig ist!

Als ob wir keine anderen Probleme hätten

Nachdem in Würzburg und Düsseldorf mittlerweile beide Veranstalter das Lied "Layla" von dem Kirmesbesuch verbannen, stellt sich die Frage: Ist es Sexismus oder ist es einfach nur ein harmloser Spaß?

"Ich bin der Meinung, dass dieses Lied überall hingehört - nur nicht auf unseren Festplatz", so Lothar Inden, Schützen-Chef vom St. Sebastianus. Doch die Stadt Düsseldorf ist anderer Ansicht und hat sich bei den Veranstaltern vorgesprochen. Ob die Kirmes nun mit oder ohne "Layla" weitergeht, bleibt abzuwarten.

Der Bundesjustizminister hat sich zwischenzeitlich auf Twitter zu Wort gemeldet, nachdem ein Lied in einem Fahrgeschäft in einer Stadt gespielt wurde. Dieses Lied sei laut dem Minister geschmacklos und doof, jedoch darf es nicht behördlich verboten werden. Viele Menschen stimmten dem Minister zu und sind der gleichen Meinung.

Chef des Schützenvereins äußert sich auch

Die Reaktionen der betroffenen Veranstalter auf den Hype um den Ballermann-Schlager sind einzigartig. Lothar Inden, der Chef des Schützenvereins, gab in einer Erklärung an, dass er das Lied vorher nicht kannte und sich erst dann mit dem Inhalt beschäftigt hatte.

Der Text entspricht aber in keiner Weise den Gepflogenheiten seines Traditionsvereins, versicherte er nun. Ganz ähnlich war die Lage in Würzburg: Auch dort hatte erst die Berichterstattung in diversen Medien die Stadt auf den Song aufmerksam gemacht. Öffentliche Kritik habe es bis dato nicht gegeben, räumte die bayerische Metropole ein.

In einem Interview mit dem "Spiegel" erklärte einer der Produzenten des Songs den Erfolg von "Layla" wie folgt: "Es ist wahrscheinlich nicht nur uns aufgefallen, wie gut diese Nummer unter Corona, Unterhaltungsverbot und dem Krieg in der Ukraine ankam, obwohl #MeToo noch in aller Munde ist und die Genderdiskussion rauf und runter geführt wird.

Aber vielleicht ist das genau der Grund, warum die Leute den Song begeistert feiern", sagte Dominik de Léon dem Magazin.

Puffmutter lässt grüßen

Kurzer Hinweis zum Schluss: Die besagte schöne „Puffmutter“ im Text wird im Musikvideo übrigens von einem Mann verkörpert. Allerdings könnte das den Charakter des Songs auch nicht mehr retten, glaubt der Direktor des Zentrums für Populäre Kultur und Musik an der Universität Freiburg, Michael Fischer.

Der Titel sei absolut nicht ironisch oder trans-aspektiv. "Das ist einfach ein sexistischer Song", sagte Fischer der Nachrichtenagentur dpa, und dies sei vermutlich auch nicht verwunderlich: "Layla" sei nun mal als provokanter "Partyschlager" konzipiert und erfülle deshalb auch alle Klischees dieser Gattung.

Viel Lärm um Nichts?

Inwieweit dieser Titel wirklich eine Reaktion auf #MeToo darstellt oder die Macher einfach nur einen Titel zum “mitgrölen" produzieren wollten, kann nicht abschließend beurteilt werden. In jedem Fall scheint er den Zeitgeist der Ballermänner zu treffen, sonst wäre er nicht seit 3 Wochen die Nummer 1 der deutschen Single Charts.

Angesichts der ernsten Probleme, vor denen wir in Deutschland stehen, wird hier eine politische Nebelkerze gezündet, um von anderen Dingen abzulenken. Unter diesem Gesichtspunkt darf die Frage gestattet sein: Habe ich jetzt 1 Stunde der Recherche verschwendet, um diesen Artikel zu schreiben?

Ich denke nicht. Denn diese ganze Diskussion um “erlauben” oder “verbieten” zeigt erneut nur ein Problem unseres gesellschaftlichen Diskurses in Deutschland: Hohe ethische Ansprüche - nur die Wirklichkeit sieht oft anders aus. Ähnliche Diskussionen erleben wir seit nunmehr zweieinhalb Jahren rund um Corona und nun erneut in der Ukraine Krise.

Es wäre schön, wenn wir uns auf einen gesellschaftlichen Konsens einigen könnten, der frei von “alten Zöpfen” ist.

 

  • Publiziert in Musik
Diesen RSS-Feed abonnieren

Dortmund

Banner 468 x 60 px