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"Menschen auf der Flucht - Deutschland hilft!" im ZDF

Johannes B. Kerner begrüßt Flüchtlinge, Helfer und prominente Gäste im Studio

Mainz (ots) - In der großen ZDF-Live-Sendung "Menschen auf der Flucht - Deutschland hilft!" werden in Reportagen, Gesprächen und Live-Schalten Hilfsaktionen in Deutschland vorgestellt, die dazu beitragen, die Not der Flüchtlinge zu lindern. Johannes B. Kerner begrüßt hierzu am Donnerstag, 10. September 2015, um 20.15 Uhr zahlreiche Gäste im Studio in Berlin. Bundespräsident Joachim Gauck wird mit einem Grußwort in die Sendung zugeschaltet.
"Hier kommen Menschen, die sich wirklich engagieren, die ihre ehrliche Geschichte erzählen, die glaubhaft Engagement darstellen und die eben auch zeigen können, wie jeder Einzelne helfen kann, wie jeder sich auf seine Art und Weise, in seiner Region, in seiner Stadt, in seinem Verein, in seiner Gemeinschaft einsetzen kann", sagt Johannes B. Kerner.
Flüchtlinge im Studio erzählen ihre Geschichte im Gespräch mit Johannes B. Kerner. Ehrenamtliche und hauptamtliche Helfer, Prominente und Künstler berichten, wie und wo sie Menschen unterstützen, die auf ihrer Flucht nach Deutschland gekommen sind. Schauspielerin Anna Loos, die für das ZDF nach Budapest gereist ist, und Schauspieler Armin Rohde werden im Studio erwartet. DFB-Präsident Wolfgang Niersbach und Fußballtrainer Felix Magath kommen mit den Fußballern von Welcome United. Til Schweiger wird in einem Schaltgespräch von seinem Engagement berichten. Die Musikstars Rea Garvey, Yvonne Catterfeld und Heinz Rudolf Kunze präsentieren für die Sendung besondere Musikstücke.
Quelle presseportal  Foto by obs/ZDF

Ehrenamtliche Helfer sind gefragt

Der Staat schwankt, wenn es stürmt - ein Kommentar von JAN JESSEN

Essen (ots) - Pensionierte Verwaltungsangestellte helfen bei der Registrierung von Flüchtlingen, niedergelassene Ärzte bei Gesundheitsuntersuchungen, Lehrer geben Deutschkurse, in den sozialen Netzwerken und Runden Tischen organisieren sich Menschen, um Unterstützung zu leisten. Alle tun es freiwillig, die meisten ehrenamtlich. Die Welle der Hilfsbereitschaft in Deutschland und ganz speziell in NRW ist viel höher als die des Fremdenhasses. Das ist wunderbar. Aber ohne die Freiwilligen würde der Staat in die Knie gehen. Und das ist besorgniserregend. Der Staat ist es nun einmal, der für die Versorgung und Aufnahme von Asylsuchenden zuständig ist, so wie er es generell für die Daseinsvorsorge sein sollte. Für die Betreuung von Flüchtlingen gab es einmal wesentlich mehr Personal, es gab mehr Einrichtungen. Das Personal wurde eingespart, die Einrichtungen wurden geschlossen. Niemand hat gegengesteuert, auch, als spätestens mit dem Ausbruch des syrischen Bürgerkriegs klar war, dass die Zahl der Flüchtlinge sprunghaft steigen würde. Das war Politikversagen. Kurzsichtigkeit ist aber nicht das einzige Problem: In den vergangenen 20 Jahren sind im öffentlichen Dienst über eine Million Stellen abgebaut worden, der schlanke, billige Staat war - und ist - das Idealbild insbesondere neoliberaler Ideologen (die übrigens auch die Gründung der Tafeln mit vorangetrieben haben, mit denen das Sozialstaatsgebot ausgehöhlt wird). Richtig ist: Ein ausgezehrter Staat kostet nicht viel. Aber er schwankt, wenn es stürmisch wird. Zum Glück hilft ihm die Zivilgesellschaft wieder auf die Beine.

 

Quelle: presseportal.de Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung - Foto: by flickr / Dennis Skley

Kirchen loben Hilfsbereitschaft der Bürger

Immer öfter helfen Bürger in Deutschland

Essen (ots) - Die beiden großen Kirchen in unserer Region haben anlässlich des Weihnachtsfestes die enorme Hilfsbereitschaft vieler Deutscher gegenüber Flüchtlingen gewürdigt. Der Essener Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck und Annette Kurschus, Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, äußerten im Gespräch mit der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ, Donnerstagausgabe) aber auch Verständnis für weit verbreitete Ängste vor einer Überforderung der Gesellschaft durch die hohe Zahl an Asylsuchenden im Land.

"Die große Hilfsbereitschaft der Menschen ist ein Phänomen, das aus unserer Ruhrgebietssicht völlig selbstverständlich ist", sagte Overbeck. Die Allermeisten hier seien Teil einer integrationswilligen Gesellschaft, "die seit über 100 Jahren fähig ist, Menschen unterschiedlicher Herkünfte, unterschiedlicher Sprachen und auch unterschiedlicher religiöser und weltanschaulicher Überzeugungen zu integrieren", so der Ruhrbischof. Overbeck forderte dazu auf, auch künftig integrationsfähig zu bleiben. Weihnachten sei ein Fest der Menschlichkeit. "Wo sie lebt, da vertraue ich auf die positiven Kräfte einer Gesellschaft und auf unseren Zusammenhalt", so der Bischof.

Präses Annette Kurschus sagte: "Ich bin dankbar für das umfangreiche und vielfältige Engagement bei uns - übrigens schon lange - in den Kirchengemeinden, in der Diakonie und in anderen Bereichen unserer Kirche." Dieser Einsatz wirke auf die Kirchengemeinden zurück. In der Praxis könne man dazugehören, "ohne schon ein überzeugter Christenmensch zu sein." Gleichzeitig warnte Kurschus davor, Probleme unter den Tisch zu kehren. "Moralische Appelle und Tabus, hinter denen sich Konflikte aufstauen, spielen allenfalls den Populisten von Pegida und Co. in die Hände."

Der Ruhrbischof verwies darauf, dass viele Menschen erkennbar überfordert seien mit dem Ausmaß der Veränderungsprozesse, die auf das Land zukämen. Overbeck: "So wie die Flüchtlinge sich verändern werden, wenn sie zu uns kommen, so werden auch wir uns verändern." Allerdings dürfe man nicht diejenigen vergessen, die hierzulande in sozialer Not seien. Veränderungsbedarf sieht der Ruhrbischof zudem auf europäischer Ebene. Mauern und Zäune bewirkten nichts. Die EU müsse nun auch eine soziale Union werden.

Quelle presseportal  Foto by flickr/Dennis Skley

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