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200 Asylbewerber am Eurotunnel gestoppt

Französische Polizei kesselt 200 Asylbewerber am Eurotunnel ein und britische Premier Cameron leitet Krisensitzung ein

Auf ihrer Flucht durch Europa nach England nutzen Flüchtlinge auch den Eurotunnel in Calais. Doch in der Nacht zu Freitag kesselte die französische Polizei die Flüchtlingen am Tunnel ein. Das meldete die französische Nachrichtenagentur AFP. Dabei wurden nicht alle Flüchtlinge direkt erwischt, etwa 15 konnten zunächst entkommen und wurden anschließend von der Gendarmerie gestellt. Seit Wochen bereits versuchen Fküchtlinge durch den Tunnel zwischen England und Frankreich nach Großbritannien zu kommen. Dort aber ist man 'nicht amused' über den Strom der Zuwanderer und das Westfalen-Blatt schreibt dazu:

Bielefeld (ots) - Die Symbolik ist bestechend: Der Eurotunnel wird für Flüchtlinge zum Nadelöhr auf dem Weg vom europäischen Festland auf die britische Insel. Wer die Szenen in Calais und das politische Hickhack in Großbritannien beobachtet, sieht den Kontinent in einer massiven Krise. Premierminister David Cameron bleibt mit seiner Rhetorik kaum hinter der australischen Radikalabschreckung von Flüchtlingen zurück. Cameron will dem »Menschenschwarm keinen sicheren Hafen« bieten. Auch dann nicht, wenn die Migranten angelandet sind - ob unter Lebensgefahr durch den Eurotunnel oder vielleicht in Kürze auf dem Ärmelkanal. Wer es im Boot über das Mittelmeer geschafft hat, der bewältigt auch die letzten 32 Kilometer Seeweg nach England. So kann und darf es nicht weitergehen. Wenn es der Europäischen Union (EU) nicht gelingt, die Flüchtlinge nach der geplanten, aber von den Mitgliedsstaaten bislang abgelehnten Quote zu verteilen, ist die Freizügigkeit bedroht. Dann wird es wieder Schlagbäume an den Grenzen der Länder geben. Dass viele Bürger dies wollen, haben die jüngsten Wahlergebnisse deutlich gemacht. Sie wollen es aber nur, weil die Zuwanderung nach Europa nicht geregelt ist. Wir müssen festlegen, wer kommen darf. Sonst scheitert die EU.

Und wieder einmal sieht die Realität anders aus, als sie Politiker herbeireden. Was an politischen Wahrheiten nicht sein darf, wird einfach weggeredet. Genau so lavieren sich die Engländer schon seit Jahren auch um andere Fakten herum, die die Euro Zone mit sich bringt. Sei es die gemeinsame Währung, die gemeinsame Wirtschaftspolitik oder nun die Flüchtlingspolitik. Die Engländer nehmen sich in vielen Fällen das Recht heraus, anders zu sein, wollen die Vorteile der EU nutzen und gleichzeitig von den Nachteilen nichts wissen. Dabei spielen sie ohnehin in den anglo-amerikanischen Prozessen eine Sonderrolle und die neusten Entwicklungen sind dabei nur eine Seite der Medallie. 

Bereits am Donnerstag hatte Cameron verkündet, dass er mehr Geld für scharfe Kontrollen am Eurotunnel bereit stellen werde, damit Flüchtlinge wissen, dass England kein sicherer Hafen für Migranten sein werde. Heute morgen werde nun das Gremium zusammen kommen, um sicherzustellen, was man tun könne, um keine Flüchtlinge ins Land zu lassen. 

 

Quelle: presseportal Foto: flickr / looking4poetry

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