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McKinsey Studie über Gleichberechtigung

 

Reich durch Gleichberechtigung: 28 Billionen Dollar mehr

 

Hamburg (ots) - Das weltweite Bruttoinlandsprodukt im Jahre 2025 wäre um 28 Billionen US-Dollar höher, wenn Frauen genauso am Arbeitsmarkt beteiligt wären wie Männer. Das hat das McKinsey Global Institute (MGI) in einer Studie berechnet, die der Wochenzeitung DIE ZEIT exklusiv vorliegt. Das Wirtschaftswachstum wäre dann um so viel größer, als würde man die Erde noch mal um China und die USA erweitern.

 

Um die Gleichberechtigung international zu vergleichen, berücksichtigt die Studie neben Arbeitsmarktchancen auch zehn weitere Faktoren, vom Bildungsstand der Frauen über den Anteil von Frauen in Regierungen und Parlamenten bis hin zu sexueller Gewalt. Demnach sind in 40 von 95 untersuchten Ländern Frauen stark oder sehr stark in mindestens der Hälfte aller berechneten 15 Indikatoren benachteiligt. Besonders große Ungleichheiten gibt es in Südostasien, im Nahen Osten und in Nordafrika. Deutschland liegt bei der Untersuchung etwa im Mittelfeld der Vergleichsregion Westeuropa. Die Nase vorn haben hier die Norweger.

 

"Deutschland schneidet bei den gesellschaftlichen Indikatoren gut ab, aber auf dem Arbeitsmarkt mangelt es teils noch an gleichen Chancen für Frauen", sagt Linda Dauriz, die die Women Initiative von McKinsey in Deutschland leitet. Aufholbedarf gibt es vor allem bei gleicher Bezahlung, Frauen in Führungspositionen und bei der unbezahlten Pflegearbeit.

 

Quelle presseportal Foto pixabay/geralt

 

Ungleiche Chancen für Jungen

Warum Mädchen sich in Schule und Studium leichter tun als Jungen

Mädchen bringen im Schnitt bessere Schulnoten nach Hause, als Jungen. Auch die Abschlüsse sind inzwischen besser, als die Ihrer männlichen Mitschüler. Dazu gibt es mittlerweile eine Studie von Stephan Sievert vom Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung. Dabei wird auch erklärt, wieso die männlichen Schüler schlechter sind und wie sich das Missverhältnis ändern könnte.

Bei dem Geburtsjahrgang 1992 erreichen beispielsweise 51% aller Mädchen die Hochschulreife, die Jungs aber nur zu 41%. Bei den niedrigeren Schulabschlüssen, wie der Hauptschule haben die Jungs die Nase vorn, aber auch bei den Schülern, die ganz ohne Schulabschluss aus dem Bildungssystem ausscheiden.

Diese Wende zu Gunsten der Mädchen zeichnete sich erstmals bei den um 1970 geborenen Kindern ab, die ca. 1990 ihren Schulabschluss gemacht haben. Seit dieser Zeit wird die Schere des Ungleichgewichts der Schulabschlüsse immer größer. Sind Mädchen die besseren Schüler?

Dabei gilt es zunächst zu unterscheiden zwischen den sogenannten MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) und den eher sprachlich orientierten Schulfächern. Die Jungen sind nach wie vor in diesen sprachlichen Fächern, wie deutsch oder englisch, deutlich schlechter. Aber auch das Klischee, dass Jungen in den MINT-Fächern besser wären, als ihre Mitschülerinnen hat nach wie vor Gültigkeit. Eine Gefahr besteht vor allem darin, dass sich in Zukunft daraus geschlechterspezifische  Berufe entwickeln, also Frauen später nur noch Berufe ergreifen, die mit sprachlichen Inhalten zu tun haben und Jungen nur noch solche, die eher technisch orientiert sind.

Die Unterschiede lassen sich grundsätzlich unterteilen in angeborenen und anerzogenen Faktoren. Es ist beispielsweise mittlerweile gut erforscht und oft belegt worden, dass es Unterschiede bezüglich des Aufbaus des Gehirns gibt. Aber auch und vielleicht vor allem gibt es deutliche Unterschiede im Hormoncocktail zwischen Jungen und Mädchen. Bei Mädchen gibt es Vorteile bei den sprachlichen Aufgaben. Die Jungen haben ihre Stärken eher im verbal-räumlichen Denken. Das bedeutet auch nicht, dass  Jungen oder Mädchen dadurch automatisch im Vorteil bezüglich Ihres Schulabschlusses wären. Vielmehr spielt hier das familiäre und soziale Umfeld eine wesentliche Rolle dabei, wie diese gender-spezifischen Vorteile letztlich genutzt werden.

Der Hauptgrund dafür, dass die schulischen Leistungen bei den Jungen schlechter sind, als bei den Mädchen liegt in erster Linie an Ihrem Verhalten. Sie sind nicht dümmer, als die Mädchen, sondern sind im Unterricht unruhiger, passen weniger auf und machen weniger Hausaufgaben. Denn das soziale Umfeld lebt den Jungen ein völlig anderes Rollenverständnis des Mannes vor, als das in der Schule gefordert wird. Und auch bei den Mädchen lässt sich eine ähnliche Begründung dafür vermuten, warum sie in den mathematischen Fächern schlechter sind, als die Jungen. Denn auch hier spielt das Rollenverständnis der vorgelebten Frauenrollen eine wichtige Rolle. Frauen sind eben keine Tüftler, keine Handwerker und basteln nicht stundenlang und sorgt schließlich wie eine selbsterfüllende Prophezeiung dafür, dass sie auch tatsächlich schlechter abschneiden.

© fotolia / bst2012

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