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Wenn es keine Redakteure mehr gibt

Wie die Verkaufszahlen von alteingesessenen Verlagshäusern sinken

In seinem neuen Artikel auf den Kopp Internetseiten beleuchtet Udo Ulfkotte die Auflagenverluste der ehemaligen intellektuellen  Zeitungen aus Deutschland. Sowohl die Frankfurter Allgemeine, als auch der Spiegel galten seit Jahrzehnten als solide und verlässliche Qualitätsmedien im Printbereich. Doch die Gleichschaltung der Medienwelt und der Redakteure, die einen Einheitsbrei der Propaganda als Presseberichte an die Öffentlichkeit verkauft haben, könnte dauerhaft gefährdet sein. Schaut man sich die sinkenden Auflagezahlen des letzten Quartals an, dann könnte man auf die Idee kommen zu fragen, wie lange die dort arbeitenden Redakteure noch bezahlt werden können. Denn schließlich sind es die Auflagenzahlen, die einer Zeitung erst durch Werbung die Einnahmen bringen, die sie braucht, um laufende Kosten zu zahlen.

Die Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V. ist ein Verein, der alle drei Monate die Verkaufszahlen von Zeitungen und Zeitschriften veröffentlicht. Und die veröffentlichten Zahlen machen klar, dass es sich bei den Einbrüchen der Verkäufe nicht nur um einen Ausrutscher handelt, sondern um einen Trend, der die etablierten Zeitschriften durchaus besorgt machen könnte.
Im Einzelverkauf verloren der Spiegel, Fokus oder der Stern zwischen 6,4% und 13,5% Ihrer Verkaufszahlen. Das bedeutet z.B. für die Frankfurter Allgemeine Zeitung ein Minus von etwa 42.000 Exemplare gegenüber dem zweiten Quartal 2014. Das heißt, dass die aktuelle Auflage „nur noch“ 265.000 Exemplare umfasst. Was das ökonomisch für die Zeitung bedeutet lässt sich an einer Hand abzählen. Mittlerweile wurde sogar ganz offen darüber gesprochen, dass die FAZ mit einem massiven Stellenabbau 20 Millionen Euro im Jahr einsparen will, indem insgesamt ca. 200 Redakteure entlassen werden sollen. Die Angst macht sich dem Bericht zufolge mittlerweile in der ganzen Branche breit, denn immer mehr Redakteure stehen vor dem beruflichen Aus, wenn Ihre Arbeitsplätze wegbrechen.

Kein Wunder, wenn den Zeitschriften die Leser weglaufen, wenn dem deutschen Michel nur noch der gleiche Einheitsbrei als Wahrheit verkauft werden soll. Und warum sollten in der Medienwelt andere Gesetze gelten, als in der Politik, die uns im Grunde auch schon seit langem nichts anderes präsentiert. Verwalten statt gestalten heißt hier die Devise und auch hier haben die Bürger keine Lust mehr, für die Volksvertreter am Wahl-Sonntag noch extra von der Couch aufzustehen, was sich dann auch bei den sinkenden Wahlbeteiligungen der letzten Jahre in Zahlen ausdrückt.

Ebenso verhält es sich natürlich auch mit den Verkaufszahlen der Zeitungen und Zeitschriften, die vor lauter political correctness keine Wahrheiten und Lösungen mehr anbieten, sondern nur noch vereinheitlichte Texte und Statements abdrucken. Schade eigentlich, denn ein bisschen mehr Kreativität und Kritik hat noch keiner Gesellschaft geschadet.

Letzte Änderung amMittwoch, 22 Juli 2015 15:30

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