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Immer mehr Kritik zu der Sicherheitslage am Kölner Hbf

Experte rügt Sicherheitslage am Kölner Hauptbahnhof - "Das einzig gute ist die Wurst"

Köln (ots) - Experten haben nach den Übergriffen in der Silvesternacht die Sicherheitslage am Kölner Hauptbahnhof scharf kritisiert. "Das einzige, was am Hauptbahnhof gut ist, ist die Wurst am Bahnsteig", sagte Joachim Kersten, Forschungsprofessor an der Deutschen Hochschule der Polizei in Münster, dem "Kölner Stadt-Anzeiger (Donnerstag-Ausgabe). Ein Sicherheitskonzept sei offensichtlich nicht vorhanden, "sonst würde es dort nicht so viele Vorfälle geben". Die große Zahl von Diebstählen sei ein "besonderes Problem von Köln", so der Kriminologe.

Frank Neubacher vom Institut für Kriminologie der Uni Köln forderte eine größere Polizeipräsenz, für minderjährige Täter könne zudem der Einsatz von Sozialarbeitern hilfreich sein. "Man muss auf allen Ebenen vorgehen", so der Wissenschaftler. Es sei zwar nachvollziehbar, dass die Polizei die Videoüberwachung ausweiten möchte. EineStraftat verhindern würden Kameras aber in der Regel nicht, sie könnten lediglich bei der Strafverfolgung und bei polizeilichen Lageeinschätzungen nutzen.

Der Kölner Stadt-Anzeiger schreibt dazu: Polizeibehörden uneins über Zuständigkeit am Kölner Hauptbahnhof

Köln (ots) - Bei den Polizeibehörden herrscht nach offenbar Unklarheit darüber, wer für welche Bereiche des Kölner Hauptbahnhofs zuständig ist. Die Bundespolizei widersprach im "Kölner Stadt-Anzeiger" (Donnerstag-Ausgabe) der Darstellung von Kölns Leitendem Polizeidirektor Michael Temme, wonach die Bundespolizei ausschließlich für das Bahnhofsgebäude verantwortlich sei. "Wir sind auch für Teile des Bahnhofsvorplatzes und des Breslauer Platzes zuständig", sagte Jens Floeren, Sprecher der Bundespolizei in Sankt Augustin. Der Streit um die Zuständigkeiten hat bei Fragen der Gefahrenabwehr und Noteinsätzen jedoch keine Bedeutung, weil jeder Polizeibeamte zum Einschreiten verpflichtet

Quelle presseportal  Foto by flickr/jaime.silva

Junge Frauen in Bielefeld von "Antanz-Dieben" sexuell belästigt

Polizei spricht von Ablenkungsmanövern algerischer und marokkanischer Banden

Bielefeld (ots) - Die Berichte über organisierte Übergriffe auf junge Frauen in der Silvesternacht weiten sich in NRW aus. Auch in Bielefeld wurden mehrere junge Frauen von jungen Zuwanderern vor einer Disko sexuell belästigt und beraubt, berichtet die dort erscheinende Neue Westfälische (Mittwochausgabe). Die jungen Frauen seien in der Silvesternacht von mehreren Männern festgehalten und abgeküsst worden. Die Polizei geht nach dem Bericht davon aus, dass die Vorfälle Ablenkungsmanöver von algerischen und marokkanischen so genannten "Antanzdieben" waren, die seit Wochen auffällig seien. Es habe sich um eine Gruppe von etwa 150 Zuwanderern gehandelt. Bislang seien Diebstähle angezeigt worden, aber keine Sexualstraftaten, sagte ein Polizeisprecher der Neuen Westfälischen.

Quelle presseportal  Foto by flickr/Marco

Offene Fragen nach der Silvesternacht in Köln

Kriminologe Pfeiffer nach der Kölner Horrornacht: Es fehlt an Kreativität, Konzepten und Geld

Berlin (ots) - Nach den massenhaften Übergriffen junger Männer in der Silvesternacht in Köln sieht Christian Pfeiffer, ehemaliger Chef des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen und früherer niedersächsischer Justizminister, auch die Bundesregierung in der Verantwortung. Bei den Tätern handele es sich offenbar um Migranten aus ausgeprägt patriarchalischen Kulturen. »Es gelingt der Zivilgesellschaft gut, Minderjährige und Familienväter zu integrieren, das gilt aber nicht bezogen auf junge Männer, die schwierigste Gruppe«, so Kriminologe Pfeiffer im Gespräch mit der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland" (Mittwochausgabe). Die Bundesregierung müsse die Integration dieser jungen Männer offensiv angehen. »Es fehlt bisher an Kreativität, an Konzepten und an Geld.« Es müssten professionelle Strukturen entstehen. Die Daten seit 1998 zeigten Pfeiffer zufolge, dass die "Integration von Migranten aus ausgeprägten Macho-Kulturen wie dem ehemaligen Jugoslawien und der Türkei gelingen kann. Gerade in den letzten Jahren hat eine hervorragende Entwicklung stattgefunden.« In den Bereichen Sprache, Bildungsstatus, soziale Integration sei es zu erheblichen Verbesserungen gekommen. »Und die Kriminalität«, so Pfeiffer, »ist drastisch zurück gegangen«.

Quelle presseportal  Foto by flickr/jmtosses

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