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Duell der Schülerfirmen

Deutschland gewinnt Europameisterschaft der Schülerfirmen

Berlin (ots) - Über 250 Jungunternehmer aus 36 europäischen Ländern kämpften mit ihren Teams vom 28. bis 30. Juli 2015 in Berlin bei der 26th JA Europe Company of the Year Competition darum, Europas beste Schülerfirma zu werden. Am Ende konnte das deutsche Unternehmen RAUTECK sich über den Heimsieg freuen.

"Norddeutsch. Authentisch." So lautet der Slogan von RAUTECK. Mit ihrer norddeutschen, authentischen Art haben die Schülerinnen und Schüler der Jungmannschule in Eckernförde auch die Jury der 26th JA Europe Company of the Year Competition von sich und den eigenen Produkten überzeugen können. Die Schülerfirma fertigt Flaschenöffner und Taschen aus alten Autoteilen. Silber sicherte sich das Team Simple+ aus Lettland. Das Unternehmen fertigt hochwertige Schutz- und Transporthüllen für Bekleidung. Auf Platz 3 schaffte es das Team aus Israel. Graffiti produziert ein Sitzgurtsystem, mit dem Eltern Kinder bequem auf den Schultern tragen können, ohne sie permanent festhalten zu müssen. Bewertungskriterien waren unter anderem die Geschäftsberichte der Unternehmen, Experteninterviews und Bühnenpräsentationen. Juryvorsitzender in diesem Jahr war Prof. Dr. Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln.

"Das Company Programme holt Schüler aus dem Klassenzimmer in die reale Welt der Wirtschaft und gibt ihnen die Möglichkeit, unternehmerische Erfahrungen zu sammeln. Was Unternehmer von Menschen mit Ideen unterscheidet? Unternehmer gehen raus und setzen ihre Ideen um. Und genau diesen Unternehmergeist wollte die Jury sehen", so Hüther. Diesen Wettbewerb in Berlin auszutragen, im 25. Jahr nach der Deutschen Wiedervereinigung, sei ein Zeichen für die Freiheit, die wir heute in Europa haben, die Freiheit, den eigenen Träumen zu folgen und jeden Tag zu versuchen, sie Wirklichkeit werden zu lassen.

Jährlich werden in Europa ca. 20.0000 JUNIOR Unternehmen von Schülerinnen und Schülern im Rahmen des sogenannten Company Programme von JA Europe gegründet. Die Schülerfirmen sind nicht virtuell, sondern entwickeln ein eigenes Produkt oder eine Dienstleistung und agieren damit an realen Märkten. Ziel des Company Programme ist es, den Gründergeist der Teilnehmer zu stärken, wirtschaftliches Wissen zu vermitteln und Sozialkompetenzen auszubauen. Highlight ist die JA Europe Company of the Year Competition, die Europameisterschaft der Schülerfirmen, bei der die Sieger der nationalen Wettbewerbe gegeneinander antreten. In diesem Jahr richtete die IW JUNIOR gGmbH, der größte und älteste Anbieter von Schülerfirmenprogrammen in Deutschland, das Event in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie in Berlin aus.

Zuletzt konnte sich 2008 ein deutsches Schülerunternehmen den Titel "Company of the Year" sichern, damals gewann Image.BB vom Otto-Hahn-Gymnasium in Böblingen.

 

Quelle: "obs/IW JUNIOR"

Ein Tornado macht noch keinen Frieden

Von Krieg und Profit - Ein Tornado macht noch keinen Frieden

Leitartikel von Anette Elsner zum künftigen Bundeswehr-Engagement gegen die IS-Terrormiliz

Weimar (ots) - Deutschland lässt sich in die Pflicht nehmen: Tornados und Kriegsschiffe nach Syrien - wer kann dazu schon Nein sagen? Die Bundesregierung jedenfalls nicht, vielmehr rührt die Große Koalition öffentlich die Werbetrommel für den Einsatz der Kampfflugzeuge im Nahen Osten.

Die europäischen Partner lassen sich nicht in die Pflicht nehmen: Flüchtlinge ins Land lassen und sich die Herausforderung teilen - dazu sagen fast alle Nationen Nein und zeigen Deutschland die kalte Schulter.

Wer mit dem Verweis auf Bündnistreue den Einsatz deutscher Soldaten im Krieg gegen islamistische Terroristen fordert, muss sich die Frage nach der eigenen Bündnistreue gefallen lassen, wenn es um die Bewältigung der Folgen des Terrorismus' geht - um die Aufnahme von Flüchtlingen. Die deutsche Regierung stellt diese Frage nicht, sondern zeigt sich willfährig. Helfen will man, die Stellungen des IS auszumachen und zu bekämpfen.

Was bislang in Syrien noch nicht zu Schutt und Asche geschossen und gebombt wurde, wird vermutlich jetzt auf diesem Wege erledigt. Denn dass die Kämpfe unter diesen Voraussetzungen zunehmen, liegt auf der Hand. Und weiterhin wird es den Terroristen nicht an Geld und Waffen mangeln. Es sei denn, Saudi-Arabien und die Türkei drehen die Geld- und Ölhähne zu und andere Staaten prüfen genauer, wohin die Rüstungsindustrie ihre Güter exportiert.

Denn dafür braucht sie staatliche Genehmigungen - aber seit den Anschlägen von Paris gehen die Aktienkurse der Rüstungsfirmen hoch. Ein Hersteller wirbt bereits damit, dass Kriegsschiffe wunderbar zur Abwehr von Terroristen taugen. Wer kann dazu schon Nein sagen?

Quelle presseportal  Foto by flickr/Airwolfhound

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Erneut weniger Firmeninsolvenzen in Deutschland

Berlin ist Pleiten-Hauptstadt

Hamburg (ots) - Die Firmeninsolvenzen in Deutschland sind 2017 erneut zurückgegangen. Im vergangenen Jahr mussten 20.276 Unternehmen eine Insolvenz anmelden. Die Zahl der Firmenpleiten verringerte sich damit im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 6,9 Prozent (2016: 21.789 Firmeninsolvenzen). Durch den achten Rückgang in Serie sind die Unternehmensinsolvenzen 2017 auf einen Tiefstand seit Einführung der neuen Insolvenzordnung (1999) gesunken. Im Vergleich zum bisherigen Insolvenzhöchstjahr 2003, in dem noch 39.320 Firmenpleiten registriert wurden, haben sich die Insolvenzfälle 2017 nahezu halbiert.

"Die Rahmenbedingungen für Firmen in Deutschland sind weiterhin gut. Unternehmen profitieren von der stabilen Konjunktur, den günstigen Finanzierungsbedingungen und dem erneut starken Export. Positiv auf die Unternehmen wirkt auch die Binnenkonjunktur, die durch einen Anstieg der verfügbaren Einkommen und Kaufkraft gestärkt wird", begründet CRIFBÜRGEL Geschäftsführerin Ingrid Riehl den Rückgang der Insolvenzen.

Für das Jahr 2018 hält CRIFBÜRGEL allerdings eine Trendumkehr beim Insolvenzgeschehen für möglich. "Ein leichter Anstieg der Insolvenzzahlen ist nicht mehr auszuschließen. Bereits jetzt beobachten wir eine Zunahme der finanzschwachen und damit insolvenzgefährdeten Firmen. Zudem schwebt das Damoklesschwert einer möglichen Zinswende über der deutschen Wirtschaft", so Riehl.

Die durch Firmeninsolvenzen verursachten Schäden summierten sich im Jahr 2017 auf 30,5 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Insolvenzschäden damit um 12,9 Prozent angestiegen (2016: 27,0 Milliarden Euro). In den letzten 10 Jahren gab es nur im Jahr 2012 einen höheren Wert (41,0 Milliarden Euro). Verantwortlich für den hohen Wert an Insolvenzschäden im Jahr 2017 sind mehrere Firmeninsolvenzen von wirtschaftlich bedeutenden Unternehmen - allen voran Air Berlin. Weitere prominente Beispiele zahlungsunfähiger Unternehmen aus dem letzten Jahr sind TEMPTON Personaldienstleistungen, ALNO, Rickmers Holding, SolarWorld, Butlers und der Schneider Versand. Im Durchschnitt entstanden 2017 Forderungsausfälle von knapp 1,5 Millionen Euro pro Insolvenz.

Ein Blick auf die Bundesländer zeigt, dass die Firmeninsolvenzen regional unterschiedlich stark ausgeprägt sind. Nach den absoluten Insolvenzzahlen stehen Nordrhein-Westfalen (5.871 Firmeninsolvenzen), Bayern (2.589) und Baden-Württemberg (1.956) an der Spitze der Statistik. Die Insolvenzdichte (Firmeninsolvenzen je 10.000 Unternehmen) liefert ein anderes Ergebnis. Demnach gab es im bundesweiten Vergleich mit 92 Insolvenzen je 10.000 Unternehmen in Berlin die meisten Pleiten im Jahr 2017. Der Bundesdurchschnitt lag 2017 bei 62 Insolvenzen je 10.000 Unternehmen. Die wenigsten Firmenpleiten gab es im Jahr 2017 mit 43 Firmenpleiten je 10.000 Unternehmen in Bayern.

CRIFBÜRGEL hat neben den Bundesländern auch die Insolvenzdichte in den 30 größten deutschen Städten analysiert. Demnach ist das Insolvenzrisiko in Dortmund - wie bereits im letzten Jahr - mit 121 Pleiten je 10.000 Unternehmen am höchsten. Am wenigsten Firmenpleiten gab es im Großstadtvergleich in Stuttgart (42 Firmeninsolvenzen je 10.000 Unternehmen).

Das Saarland meldet mit einem Minus von 28,9 Prozent deutlich weniger Firmeninsolvenzen als noch vor einem Jahr. Auch in Mecklenburg-Vorpommern (minus 22,2 Prozent), Brandenburg (minus 17,1 Prozent), Sachsen (minus 15 Prozent), Hamburg (minus 13,9 Prozent) und Nordrhein-Westfalen (minus 12,3 Prozent) sanken die Firmeninsolvenzen zweistellig. In Baden-Württemberg (plus 12,3 Prozent), Berlin (plus 6,7 Prozent) und Hessen (plus 1,5 Prozent) stiegen die Firmenpleiten entgegen dem Bundestrend an.

Hinsichtlich der Rechtsformen ging 2017 das höchste Insolvenzrisiko von der Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt) aus. Die Insolvenzdichte bei den UGs lag bei 197 Firmenpleiten je 10.000 Unternehmen und damit deutlich höher als bei den Aktiengesellschaften (99) und bei den GmbHs (97).

Die Logistik steht mit 83 Firmeninsolvenzen je 10.000 Unternehmen an der Spitze der Auswertung der Hauptbranchen.

Dienstleistungsunternehmen haben mit 9.135 Fällen den höchsten absoluten Anteil am Insolvenzgeschehen in Deutschland. Die geringste Insolvenzdichte gibt es mit 20 Pleiten je 10.000 Unternehmen im Energiesektor.

Der Trend der letzten Jahre, dass vor allem kleine Unternehmen eine Insolvenz anmelden müssen, hat sich auch 2017 bestätigt. 81 Prozent der insolventen Unternehmen hatten nicht mehr als 5 Mitarbeiter. Bei Firmen, die 51 oder mehr Angestellte haben, liegt der Anteil am Insolvenzgeschehen nur noch bei 3,1 Prozent.

14,9 Prozent der insolventen Firmen scheitern bereits in den ersten zwei Jahren nach ihrer Gründung. Die Studie zeigt zudem, dass über 50 Prozent der insolventen Unternehmen nicht länger als 10 Jahre am Markt aktiv sind.

 

Quelle Presseportal

Erwerbstätigenquote in Deutschland zweithöchste der EU

Deutschland punktet mit sehr hoher Beschätigungsquote im Vergleich zu anderen EU Ländern

Wiesbaden (ots) - In Deutschland erreichte 2014 die Erwerbstätigenquote der 20- bis 64-Jährigen 78 %. Das war EU-weit der zweithöchste Wert nach Schweden (80 %). Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich der Veröffentlichung der Broschüre "Arbeitsmarkt auf einen Blick - Deutschland und Europa" mitteilt, lag der EU-Durchschnitt mit 69 % deutlich niedriger. Während die Erwerbstätigenquote in Deutschland seit 2005 (69 %) stetig anstieg, hat sich die EU-weite Quote kaum verändert (2005: 68 %).
Vor allem die Zunahme der Erwerbstätigkeit von Frauen mit einer Quote von 73 % im Jahr 2014 (2005: 63 %) sorgte in Deutschland für die vordere Position im EU-Vergleich. Im EU-Durchschnitt stieg die Erwerbstätigenquote von Frauen im gleichen Zeitraum von 60 % auf 63 %.
Jüngere Menschen im Alter von 20 bis 24 Jahren waren mit einer Erwerbstätigenquote von 64 % in Deutschland 2014 deutlich häufiger erwerbstätig als im EU-Durchschnitt (48 %). Allerdings müssen viele junge Berufseinsteigerinnen und -einsteiger zunächst mit einem befristeten Arbeitsvertrag vorliebnehmen.
Blickt man auf die Erwerbstätigen ab 25 Jahren hatte 2014 rund jeder zwölfte Beschäftigte in Deutschland einen befristeten Arbeitsvertrag. Damit lag die deutsche Befristungsquote von 8 % unter dem EU-Durchschnitt von 11 %. Mehr als jeder dritte befristete Arbeitsvertrag in Deutschland (39 %) wurde von Beschäftigten abgeschlossen, die sich eigentlich eine Festanstellung wünschten. Den meisten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern gelingt es jedoch im Laufe des Berufslebens in ein unbefristetes Beschäftigungsverhältnis zu kommen: In der Altersgruppe 50plus waren nur noch 4 % (EU-weit: 7 %) befristet angestellt.
Auch die Lage von älteren Menschen auf dem Arbeitsmarkt hat sich in Deutschland in den vergangenen Jahren erheblich verändert. Personen im Alter von 60 bis 64 Jahren waren mit 53 % bedeutend häufiger erwerbstätig als Gleichaltrige in der EU insgesamt (37 %). Sie trugen somit ebenfalls zu der steigenden Erwerbstätigkeit der Bevölkerung in Deutschland bei.

Quelle: presseportal/Statistisches Bundesamt   Foto by flickr/INSM

EU bereitet Strafe wegen Nitratwerte vor

EU wirft Deutschland Untätigkeit beim Vorgehen gegen Nitrat im Grundwasser vor

Köln (ots) - Die Bundesregierung gerät angesichts wachsender Nitrat-Belastungen des Grundwassers unter Druck. Nach Recherchen des WDR-Hörfunks bereitet die EU-Kommission derzeit das zweite Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland in dieser Sache vor.

Dem WDR liegt eine "Pilotanfrage" der EU-Kommission zur mangelnden Umsetzung der sogenannten "Wasserrahmenrichtlinie" vor. Im Kern geht es um Versäumnisse beim Schutz vor allem des Grundwassers vor Nitrat. "Deutschland [hat] keine Maßnahmen getroffen [...], um Verunreinigungen an der Quelle zu bekämpfen", heißt es in dem Schreiben. Die EU-Kommission stellt darin fest, dass Deutschland das Nitrat-Problem seit Jahren kenne, jedoch "[...] keine weiteren Maßnahmen zur Bekämpfung diffuser Verschmutzungen durch Nitrate aus landwirtschaftlichen Quellen getroffen hat." Nur knapp zehn Prozent aller "Wasserkörper" in Deutschland befinden sich laut diesem Schreiben in einem "guten Zustand".

Eine "Pilotanfrage" ist die Vorstufe zu einem Vertragsverletzungsverfahren und kann mit einer Verurteilung vor dem
Europäischen Gerichtshof und hohen Geldbußen enden. Bereits Mitte letzten Jahres hatte Brüssel ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland wegen des Verstoßes gegen die EU-Nitratrichtlinie eingeleitet. Eine seit Jahren geplante Verschärfung der deutschen Düngeverordnung soll laut Bundesregierung Abhilfe schaffen, scheitert
jedoch bislang am Widerstand der Agrarlobby.

Deutschland hat nach Malta die höchste Nitrat-Verschmutzung des Grundwassers innerhalb der EU. In Nordrhein-Westfalen kann deshalb bereits aus rund 40 Prozent aller Grundwasservorkommen ohne entsprechende Aufbereitung kein Trinkwasser mehr gewonnen werden. Recherchen des WDR-Hörfunks haben ergeben, dass auch mehrere Tausend Hausbrunnen in Nordrhein-Westfalen den EU-Grenzwert von 50 mg Nitrat pro Liter überschreiten und deshalb nur noch eingeschränkt genutzt werden können.

Ursache der hohen Nitrat-Belastung sind vor allem Gülle und Gärreste aus landwirtschaftlichen Quellen. In der EU gilt für Grund- und Trinkwasser ein Grenzwert von 50 Milligramm pro Liter, die WHO empfiehlt 20 mg/L. Bei Säuglingen kann Nitrat zu "Blausucht" und zum Erstickungstod führen. 

Quelle presseportal  Foto by flickr/SuSanA Secretariat

Exakt - Die Story: "Das Gesetz bin ich!"

Leipzig (ots) - Schockierende Fälle von Selbstjustiz in Deutschland und ihre Folgen für Opfer und Täter sind am Mittwoch, 25. November, 20.45 Uhr im MDR FERNSEHEN zu sehen.

"Hausbesitzer erschießt Einbrecher", "Mord nach Vergewaltigung", "Hatz auf Unschuldigen im Internet" -Schlagzeilen wie diese häufen sich. Wohl jeder kennt dieses Gefühl, es einem anderen heimzahlen zu wollen. In der Regel bleibt es bei Rachefantasien, Beleidigungen oder Handgreiflichkeiten, doch manchmal sind auch schwere Verbrechen die Folge.

Vorher unbescholtene Bürger greifen zur Selbstjustiz, werden vom Opfer zum Täter. Was bringt Menschen dazu, das Heft des Handelns selbst in die Hand zu nehmen? "Die gefühlte Gerechtigkeit des Einzelnen ist verletzt", sagt Ulrich Wagner, Professor für Sozialpsychologie an der Universität Marburg. "Dazu kommt ein Grundmisstrauen dieser Personen in die Strafverfolgung." Gerade bei extremen Straftaten würden die Opfer - wenn ein Täter gefasst und verurteilt wird - das Strafmaß als nicht hart genug empfinden.

Der Film von Katja und Clemens Riha geht der Frage nach, warum es beim Einen bei Rachephantasien bleibt, während der Andere losschlägt. "Exakt - Die Story" spricht mit Psychologen und Ermittlern, Opfern und Menschen, die selbst für Recht und Ordnung sorgen wollen. Warum sinkt das Vertrauen in Polizei und Justiz? Wann ist die Grenze überschritten, wann geben Betroffene ihren Rachegefühlen nach, wann werden alle moralischen Bedenken über Bord geworfen? Und was sind die Konsequenzen für alle Beteiligten?

Quelle presseportal  Foto by flickr/Denis De Mesmaeker

Frankreich und Deutschland räumen auf im Rotlichtmilieu

Härtere Strafen für Freier bei Zwangsprostitution

Nachdem in der Vergangenheit bereits viele Versuche, die Zwangsprostitution besser zu bekämpfen, nicht so funktioniert haben, wie sich das die Politiker vorgestellt haben, wurden nun als nächste Maßnahmen in Frankreich und Deutschland die Strafen für Freier deutlich erhöht. Wie allerdings ein Freier unterscheiden soll, ob er sich auf einen strafbaren Liebesakt einlässt, oder alles im grünen Bereich ist, statt im roten, lässt das Gesetz offen.
Zu dem Gesetz sagte Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD), dass Frauen und Kinder in der Zukunft besser vor
Zwangsprostitution geschützt werden müssen. Deshalb sind für diese Straftat in Zukunft Freiheitsstrafen von drei Monaten bis zu fünf Jahren vorgesehen. Den Zuhältern dieser Frauen drohen in Zukunft sogar bis zu zehn Jahren Haft.

Foto by flickr/Martin Abegglen

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Für ein freies Iran - 80.000 auf Demo

Immer mehr Menschen in Deutschland gehen auf die Straße, um gegen das Mullah-Regime in Iran zu demonstrieren

Der Iran ist ein theokratischer Staat, in dem die Mullahs seit der Islamischen Revolution 1979 die absolute Macht haben. Die Demonstranten fordern eine Änderung dieses Zustandes und eine Rückkehr zur Demokratie. Wie verhält sich der Iran auf die Proteste? Wie agiert die deutsche Politik? Und was können wir als Fazit ziehen?

Die Menschen in Iran leben seit Jahren unter dem Deckmantel der Islamischen Republik. Doch die Wirklichkeit sieht anders aus – vor allem für die Frauen im Iran! Am Samstag sind in Berlin rund 80.000 Menschen auf die Straße gegangen, um gegen das Mullah-Regime in Iran zu demonstrieren. Die Demonstration verlief friedlich, aber die Stimmung war aufgeheizt. Die Redner forderten ein Ende der Repression und Gewalt in Iran und sprachen sich für eine demokratische Verfassung aus.

Auslöser der Proteste

Die 22-jährige Jina Mahsa Amini wurde im September dieses Jahres in den Iranischen Stadt Sanandaj von Sicherheitskräften erschossen. Dies war der Auslöser für die Massenproteste, die seitdem in verschiedenen Städten des Landes stattfinden. Die Menschen fordern mit ihren Demonstrationen ein Ende der Unterdrückung durch das Mullah-Regime. Die Kurden, eine ethnische Minderheit im Iran, werden seit Jahrzehnten unterdrückt und benachteiligt. Viele Kurden leben in armen Verhältnissen und haben kaum Zugang zu Bildung und Gesundheitsversorgung. Hinzu kommt, dass das Regime immer wieder Gewalt gegen die Kurden anwendet. Im vergangenen Jahr wurden mehrere kurdische Politiker festgenommen und inhaftiert. Die aktuellen Proteste sind die größten seit dem arabischen Frühling 2011. Bisher ist es den Sicherheitskräften nicht gelungen, die Proteste vollständig zu unterdrücken. In den vergangenen Wochen sind mehrere Menschen bei den Auseinandersetzungen ums Leben gekommen. Die internationale Gemeinschaft hat auf die Situation im Iran reagiert und fordert ein Ende der Gewalt gegen die Demonstrantinnen und Demonstranten.

Hamed Esmaeilion, ein iranischer Menschenrechtler, hatte zur großen Demonstration gegen das Mullah-Regime aufgerufen und war selbst mit von der Partie. Er ist bekannt für seine mutigen Reden und Aktionen gegen das Regime in Iran. Bei der Demonstration am Samstag sprach er vor tausenden Menschen und forderte sie auf, gemeinsam gegen die Unterdrückung im Iran zu kämpfen. „Wir lassen uns nicht mehr länger unterdrücken! Wir wollen Freiheit!“, rief er den Demonstrant*innen zu. Viele Teilnehmende trugen Fahnen des Iran sowie Schilder mit Slogans wie „Tod dem Mullah-Regime“ oder „Freiheit für den Iran“.

Irans Antwort

Die Regierung in Tehran hat auf die Proteste in den vergangenen Tagen mit vielen Gewaltausbrüchen reagiert. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Amnesty International sind seit Beginn der Proteste am 21. November mindestens 304 Menschen getötet und tausende weitere verhaftet worden. Die Regierung bestreitet diese Zahlen. Amnesty fordert die sofortige Freilassung aller politischen Gefangenen im Iran und ein Ende der willkürlichen Verhaftungen und Folterungen. Die Organisation kritisiert auch, dass das Regime seit Beginn der Proteste die Internetverbindung im ganzen Land gesperrt hat.

Der Iran steht seit langem in der Kritik, weil er angeblich Mullahs unterstützt. Die Mullahs sind eine Gruppe von islamischen Religionsführern, die das Ziel verfolgen, den Islam in einer Staatsform zu etablieren. Viele Menschen im Iran glauben jedoch nicht, dass dies die beste Form der Regierung ist. In den letzten Jahren gab es immer wieder Proteste gegen das Mullah-Regime, doch die Regierung hat bisher nicht auf die Forderungen der Demonstranten reagiert. Jetzt haben sich erneut Hunderttausende Menschen auf die Straßen von Berlin begeben, um ihre Stimme gegen das Mullah-Regime zu erheben. Ob die iranische Regierung diesmal auf die Proteste reagieren wird, bleibt abzuwarten.

Was sagt die deutsche Politik

Die deutsche Politik agiert in dieser Situation sehr zurückhaltend. Zwar hat sie den Iran in den vergangenen Jahren immer wieder kritisiert, allerdings hat sie sich bisher nicht offen gegen das Mullah-Regime gestellt. Dies ist auch mit der Angst vor einer Eskalation zu erklären, da die deutsche Politik nicht möchte, dass die Situation in Iran weiter eskaliert und es zu einem Krieg kommt.

Doch welche Handlungsmöglichkeiten hat die deutsche Politik überhaupt? Die Bundesregierung kann lediglich appellieren und diplomatische Schritte unternehmen - militärisches Eingreifen ist ausgeschlossen. Zwar hat das Außenministerium den Iran zu einer "ernsthaften Aufklärung" der Vorfälle aufgefordert, doch ob diese Appelle etwas bewirken, ist fraglich. Denn bisher hat das Mullah-Regime auf die internationale Kritik nur mit Gewalt reagiert."

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