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Medizinische Untersuchung von Flüchtlingen in NRW mangelhaft

Düsseldorf (ots) - Die medizinische Untersuchung von Flüchtlingen in NRW ist mangelhaft. Das berichtet das WDR-Magazin WESTPOL in seiner Sendung am kommenden Sonntag (06.09.2015) unter Berufung auf die zuständige Bezirksregierung Arnsberg. Demnach werden 90 Prozent der Flüchtlinge nicht auf ansteckende Krankheiten untersucht, wenn sie in den Erstaufnahmeeinrichtungen in Nordrhein-Westfalen ankommen.

Eine ärztliche Untersuchung auf übertragbare Krankheiten muss laut Bestimmungen des Landes Nordrhein-Westfalen "so früh wie möglich" stattfinden. Doch tatsächlich dauert es zum Teil mehrere Wochen, bis diese Untersuchung durchgeführt wird. Auch die zwingend vorgeschriebene Röntgenaufnahme der Lunge, mit der eine TBC-Erkrankung erkannt werden kann, findet häufig nicht in den ersten Tagen nach der Ankunft der Flüchtlinge statt. In den Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes fehlt es häufig an Personal und Röntgengeräten.

Der Präsident der Bundesärztekammer Frank Ulrich Montgomery fordert, dass Flüchtlinge binnen drei Tagen einen Arzt sehen müssten. "Es ist aus seuchenpolitischen Gründen schwer akzeptabel, dass diese Erstuntersuchungen nicht schnell durchgeführt werden. Das beinhaltet auch eine Gefährdung für die Bevölkerung in Deutschland", sagt er gegenüber WESTPOL.

NRW-Innenminister Ralf Jäger verweist in dem WESTPOL-Bericht auf die stark gestiegenen Flüchtlingszahlen. "Das hat kein Mensch vorhergesehen. Auch die zuständige Bundesanstalt für Migration. Das ist jetzt eine besondere Situation, eine besondere Herausforderung. Nicht alles klappt reibungslos. Aber wir müssen jeden Tag daran arbeiten, dass es besser wird", sagt er dem WDR-Magazin.

 

Quelle presseportal/WESTPOL Foto by flickr/Dennis Skley

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