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Schon wieder Brüssel - Terror im Herzen Europas

Leitartikel von Jan-Henrik Wiebe zu den Terroranschlägen von Brüssel

Weimar (ots) - Die belgische Hauptstadt kommt nicht zur Ruhe. Schon wieder gelangt Brüssel durch Terroristen in die Schlagzeilen - drei Tage nach den Festnahmen im Zusammenhang mit den Attentaten in Paris. Gestern war es jedoch ein Anschlag auf das Herz Europas selbst.

Es stellt sich mehr und mehr heraus, dass Belgien nicht nur ein Islamisten-Problem hat, sondern auch ein Ermittlungs- und Integrations-Problem. Zu lange wurde offensichtlich weggesehen und wurden nicht in die Gesellschaft integrierte Muslime ignoriert. Damit ist Belgien allerdings nicht alleine - dieser Illusion sollten wir uns nicht hingeben. Auch in Frankreich, Deutschland und anderen europäischen Staaten gibt es ähnliche Integrationsprobleme, die die Gesellschaft nicht ignorieren darf. "Terror ist die intensivste Form der Integrationsverweigerung", schreibt die in Paris lebende deutsche Schriftstellerin Gila Lustiger in ihrem neusten Buch. Ein sehr bemerkenswerter Satz, der auf den Punkt bringt, was wir in Brüssel leider wieder erleben mussten. Um so wichtiger ist die Integration unser neuen Mitbürger in unsere demokratische Gesellschaft. Mit Sprachkursen ist dies nicht getan. Dafür braucht es einen Sozialkundeunterricht, ähnlich wie ihn auch unsere Kinder in der Schule haben.

Die Gesellschaft darf niemanden aufgeben, denn sonst werden sich diese Menschen rächen. Ausgrenzung und verstärkte Überwachung von Muslimen ist genau das, was sich die Islamisten wünschen und was noch mehr Gläubige in die Arme der Terroristen treibt.

Die Antwort auf Brüssel kann nur Integration und die Vermittlung europäischer Werte sein: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit.

Quelle: presseportal  Foto: by flickr/Matthias Ripp

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