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Erst jede vierte Klinik verfügt über eine Digital-Strategie

Krankenhaus-Studie auf dem 11. Gesundheitswirtschaftskongress vorgestellt

Hannover (ots) - Nur 28 Prozent der deutschen Krankenhäuser besitzen bereits eine umfassende Strategie, wie sie den Herausforderungen der digitalen Transformation in der Gesundheitswirtschaft begegnen wollen. Weitere 46 Prozent der Kliniken haben sich immerhin schon mit Einzelprojekten auf den Weg zur "Medizin 4.0" gemacht. Das sind Ergebnisse der jetzt auf dem 11. Gesundheitswirtschaftskongress in Hamburg vorgestellten Studie "Digitalisierung in der Gesundheitswirtschaft", für die von der Personalberatung Rochus Mummert Healthcare Consulting mehr als 300 Führungskräfte an deutschen Krankenhäusern befragt wurden.

Von der elektronischen Patientenakte bis hin zum OP-Roboter - die Digitalisierung von Gesellschaft und Wirtschaft hat längst auch die Medizin erreicht. "Wie unsere Untersuchung zeigt, wird das Thema Digitalisierung in den Kliniken zwar vor allem durch die Geschäftsführung vorangetrieben", sagt Dr. Peter Windeck, Studienleiter und Geschäftsführer von Rochus Mummert Healthcare Consulting. "Aber auch die medizinischen Führungskräfte agieren schon häufig als digitale Treiber - meist sogar stärker als ihre Kollegen aus der IT-Abteilung. In privaten Kliniken macht sich die Ärzteschaft dabei überdurchschnittlich für die Medizin 4.0 stark."

Das Engagement der kaufmännischen und medizinischen Führungskräfte zahlt sich aus. So wird sich laut Studie die Quote der Kliniken mit einer unternehmensübergreifenden Digital-Strategie binnen der nächsten fünf Jahre auf 56 Prozent verdoppeln. "Dennoch ist die Digitalisierung der Kliniken kein Selbstläufer", so Krankenhaus-Experte Windeck. "Die von uns befragten Klinik-Manager verweisen hier vor allem auf fehlende finanzielle Ressourcen sowie eine immer noch in vielen Kliniken anzutreffende allgemeine Angst vor Veränderungen. Die Digitalisierung der Medizin ist also nicht nur eine technologische, sondern auch eine Führungs-Herausforderung."

"Medizin 4.0 steckt noch in den Kinderschuhen", sagt Prof. Heinz Lohmann, Präsident des Gesundheitswirtschaftskongresses und wissenschaftlicher Begleiter der Studie "Digitalisierung in der Gesundheitswirtschaft". Die Kliniken müssten jetzt mit "Siebenmeilenstiefeln" den Vorsprung anderer Wirtschaftsbereiche bei der Nutzung moderner Informationstechnologien aufholen. Häufig seien es bisher nicht die tradierten Gesundheitsanbieter, die die Digitalisierung vorantrieben, sondern Branchenfremde auf den Gesundheitsmärkten. Lohmann wörtlich: "Wenn die Krankenhäuser jetzt nicht 'in die Schuhe kommen', werden sie von den Newcomern links und rechts überholt." Der 11. Gesundheitswirtschaftskongress habe viele Ideen und Konzepte diskutiert, die es gelte, zügig in den Alltag der Kliniken zu integrieren.

Hintergrundinformationen

Für die Rochus-Mummert-Studie "Digitalisierung in der Gesundheitswirtschaft" wurden im August/September 2015 mittels einer Online-Umfrage 310 Führungskräfte deutscher Kliniken befragt. Die Teilnehmer der Studie üben vor allem Positionen in der Geschäftsführung oder andere leitende Funktionen aus. Zu den befragten Krankenhäusern gehören Kliniken in öffentlicher, frei-gemeinnütziger und privater Trägerschaft. Die Studie wurde in Kooperation mit dem 11. Gesundheitswirtschaftskongress (www.gesundheitswirtschaftskongress.de) durchgeführt. 


Quelle Presseportal   Foto by flickr/SnaPsi Сталкер

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