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Wenn freiverkäufliche Schmerzmittel zum Problem werden

Eine große Gefahr geht von frei verkäuflichen Schmerzmitteln aus

Rezeptfreie Schmerzmittel werden immer öfter gekauft und konsumiert, als würde man Smarties lutschen. Nun sollen Warnungen auf die Gefahren hinweisen, denn Ibuprofen und Co können lebensgefährlich sein. Es hat einen Grund, dass Sie Ibuprofen und Aspirin nicht im Supermarkt kaufen, sondern in der Apotheke. Denn auch frei verkäufliche Medikamente haben Nebenwirkungen, die nicht unterschätzt werden dürfen. Umso verwunderlicher ist es da, dass viele Apotheken Mitarbeiter sich dabei verhalten, als wären sie Autoverkäufer. ‚Nehmen Sie doch lieber die 50er Packung, denn die ist gerade im Angebot‘ wird man gelegentlich in der einen oder anderen Apotheke beraten. Oftmals wird man nicht einmal darauf hingewiesen, dass man nur 5 Tabletten am Tag nehmen darf. Denn schließlich ist die Pille ja frei verkäuflich. Natürlich hat jeder Konsument das Recht sich selbst zu therapieren, aber damit auch die Pflicht, dieser Verantwortung gerecht zu werden.

Und es ist heute auch nicht unkomplizierter eine Packung Zigaretten zu kaufen, als rezeptfreie Medikamente. Nur den Gesundheitsexperten wird immer mulmiger, wenn sie an die Folgen denken. Denn die Hinweise verdichten sich, dass die Patienten weder Arzt noch Apotheker nach Nebenwirkungen fragen und damit ein erhebliches Gesundheitsrisiko in Kauf nehmen. In den USA wurde erst vor einigen Tagen von der Arzneimittelbehörde beschlossen, die Warnungen bei nicht-steroidalen Antiinflammatorischen Medikamenten (NSAID) zu verschärfen. Denn es steht zu vermuten, dass diese Mittel das Risiko auf Herzinfarkte und Schlaganfälle extrem erhöhen. Aber auch bei Medikamenten, die eher als harmlos eingestuft werden, werden von Konsumenten Fehler gemacht, die extreme Folgen haben können. Bereits heute gelten Ibuprofen, Diclofenac oder Naproxen als gefährlicher, als man glaubte. Das allerdings ändert noch nichts an der Sorglosigkeit, mit der diese Präparate von Konsumenten in Mengen geschluckt werden. 

In Deutschland diskutiert man schon lange darüber, wie man mit der Problematik der nicht- verschreibungspflichtigen Abgabe besagter Schmerzmittel umgehen soll. Allerdings bisher ohne ein Ergebnis. Natürlich hat die Pharma Lobby ein starkes Interesse daran, dass sich hier nichts ändert, aber es wäre an der Zeit, sich politisch noch einmal mit diesem Thema auseinander zu setzen. 

 

Foto by Christian Schnettelker

 

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