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Faszination Computerspiele: Spielsucht rechtzeitig erkennen

TÜV Rheinland: Computerspiele nicht verteufeln - Beratung hilfreicher als Verbote

Köln (ots) - 84 Prozent aller jungen Menschen zwischen 14 und 29 Jahren gehören zu den Computer- und Videospielern. Auf sie üben Rollen- und Shooterspiele eine besondere Faszination aus. Gamer können in verschiedene Rollen schlüpfen, stetig neue Levels erreichen und somit Anerkennung erzielen, die sie gegebenenfalls in anderen Bereichen, wie z. B. der Schule, nicht bekommen. "Spiele auf PC oder Konsolen gehören zur Lebenswelt von Jugendlichen. Deshalb sollten Eltern diese Form der Freizeitgestaltung nicht verteufeln, sondern auf das Maß achten", sagt Julia Milchsack, Psychologin bei TÜV Rheinland. Die Anzahl der gespielten Minuten gibt weniger Aufschluss, ob das Maß bedenklich ist. Stattdessen sollten Eltern beobachten, ob ihre Kinder sich verändern: Nicht mehr an gemeinsamen Mahlzeiten teilnehmen, Hobbys aufgeben oder Freunde vernachlässigen, können erste Anzeichen sein.

Teufelskreis aus Spiel und Frust

3 bis 10 Prozent der Spieler weisen ein problematisches Spielverhalten auf. Ein typisches Kennzeichen einer Sucht liegt vor, wenn Betroffene negative Konsequenzen in Kauf nehmen. Zum Beispiel, indem sie in ihrer Freizeit lange spielen, statt für Prüfungen zu lernen, und diese dann nicht bestehen. Daraus resultierenden Stress kompensieren Betroffene mit noch mehr Spielen - ein Teufelskreis. Weitere Merkmale für Sucht sind mangelnde Körperhygiene, Ängstlichkeit und Unruhe. "Verbote sind keine Lösung, sie führen bei Jugendlichen zu noch mehr Rückzug", so Julia Milchsack. Sie empfiehlt, Kontakt mit Beratungsstellen aufzunehmen, die sich auf Online- und Spielsucht spezialisiert haben. Dazu gehören die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und die Arbeitsgruppe Spielsucht der Charité in Berlin.

Ausgleich mit Sport und Geselligkeit

Langes Sitzen und ein angestrengter Blick auf den Bildschirm tragen zu Verspannungen im Schulter- und Nackenbereich bei. Auch Arme und Hände sind hohen Belastungen ausgesetzt - durch monotone Tasten- oder Mausklicks kann der sogenannte Mausarm entstehen: Anzeichen sind Schmerzen, Kraftverlust und Taubheitsgefühl oder Kribbeln in Hand oder Arm. "Wer viel Zeit vor dem Bildschirm verbringt, sollte für Ausgleich sorgen in Form von Lockerungsübungen, Sport und Geselligkeit", rät Dr. Wiete Schramm, Ärztin bei TÜV Rheinland.

 

Quelle: presseportal.de - Foto by: obs/TÜV Rheinland AG

Handyverbot im Restaurant

Forscher prophezeit Smartphone-Verbot in Restaurants - IT-Experte mahnt ein gesellschaftliches Umdenken an

Baierbrunn (ots) - Nach Zigaretten, Zigarren und Pfeifen werden nach Überzeugung des IT-Experten Alexander Markowetz auch irgendwann Smartphones aus Restaurants in Deutschland verbannt werden. Der Juniorprofessor von der Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn fordert ein gesellschaftliches Umdenken im Umgang mit digitalen Medien - und hält dabei ein Smartphone-Verbot in der Gastronomie für sinnvoll: "Ja, auf jeden Fall! Es ist wie beim Rauchen", sagte Markowetz dem Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau". Aber die Gesetze selbst seien eigentlich gar nicht so interessant, spannender sei die Einstellung dahinter. "Wie bei Rauchern wird eine Umkehrung der Schuld stattfinden: Der Handy-Tölpel muss sich für sein Verhalten am Tisch rechtfertigen - nicht die anderen, die gerne ihre Ruhe hätten." Markowetz empfiehlt Handy-Nutzern jetzt schon eine "Smartphone-Etikette": "Mit Regeln wie früher die Mittagspause oder die Abendruhe. Spätestens nach vier Wochen hat auch der letzte Freund verstanden, dass man ab 20 Uhr seine Mails nicht mehr liest." Der IT-Experte warnt, durch ständiges Geklicke drohe ein digitales Burn-out: "Wenn man es nicht mehr schafft, bewusst Pausen in den Alltag einzubauen, kommt es zu einer Art Mangelerscheinung - sie zeigt sich in Stress und Depressionen."

Quelle: presseportal
Foto: flickr/Vincent Diamante

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